Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2017

92 | Jahresbericht 2017 Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein Ein Service des IQN: Qualität im Gesundheits- wesen in Nordrhein Seit 1996 stehen die Qualität im Gesundheitswesen und die Patientensicherheit im Fokus der Arbeit des Instituts für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN). Das Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) wurde von Ärztekammer Nord- rhein und Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein 1996 gegründet. Es widmet sich satzungsgemäß im Auftrag beider Körperschaften den Themen Qualität im Gesundheitswesen und Patienten- sicherheit, indem es aktuelle Entwicklungen ver- folgtundProblem-felderidentifiziertundfürÄrztin- nen und Ärzte in Form von Fortbildungen/Kursen, Praxisinformationen oder Artikeln aufbereitet. Damit unterstützt das IQN die Ärztinnen und Ärz- te dabei, eine qualitativ hochstehende medizinische Versorgung zu leisten. Qualitätssicherung Hämotherapie und Stammzelltherapie Die Überwachung der Qualitätssicherung bei der Anwendung von Blutprodukten ist der Ärzteschaft durch das T ransfusionsgesetz übertragen worden. In Nordrhein obliegt diese Aufgabe dem IQN. Im Jahr 2016 kamen die meisten der 344 zu überwa- chenden Einrichtungen (157 ambulante und 187 stationäre Einrichtungen) ihrer Nachweispflicht zeitgerechtnach.AuchalleEinrichtungen,die häma- topetische Stammzelltherapien durchführen, sind gegenüber dem IQN jährlich nachweispflichtig. Fortbildungsreihen „Aus Fehlern lernen“: Ein Ansatz des IQN zur För- derung der Patientensicherheit sind auf Daten der Behandlungsfehlervorwürfe der Gutachterkom- mission für ärztliche Behandlungsfehler bei der Ärztekammer Nordrhein basierende Fortbildun- gen. Das IQN setzt darauf, einzelne Risikoberei- che intensiv zu beleuchten und das Bewusstsein für fehlerträchtige Situationen zu schärfen. Verordnungssicherheit: Die Verordnung von Arz- neimitteln im Klinik- und Praxisalltag stellt einen weiteren Risikobereich für die Patientensicherheit dar, dem sich das IQN mit einer eigenen Fortbil- dungsreihe widmet. Indikationsqualität im Fokus Die IQN Veranstaltungsreihe „Indikationsquali- tät im Fokus“ wurde 2015 ins Leben gerufen. Im Jahr 2016 lautete das Thema „Bandscheibenschä- den – gute Behandlung mit und ohne Skalpell?“ Einen ethischen Aspekt vertiefte Professor Dr. phil. Alfred Simon von der Göttinger Akademie für Ethik in der Medizin mit seinen Ausführungen zur „Indikation als Kernstück ärztlicher Legitimation“. 2017 hat das IQN die Themen Radiologische Leis- tungen und invasive Kardiale Diagnostik/Herzka- theter-Untersuchungen auf die Agenda gesetzt. Mit der Etablierung der Veranstaltungsreihe zur Indikationsqualität will sich die nordrheini- sche Ärzteschaft näher mit einem möglichen Vor- wurf der Indikationsausweitung befassen. Es soll aufgezeigt werden, welche Faktoren die jeweilige Indikationsstellung beeinflussen und welche mög- lichen Verbesserungspotenziale bei der Indikations- stellung ausgeschöpft werden können. Fortbildungstag für Medizinische Fachangestellte In Kooperation mit dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. organisiert das IQN einmal im Jahr einen Fortbildungstag speziell für Medizinische Fachangestellte mit wechselnden aktuellen The- men. 2016 wurden Vorträge zu den Themen Imp- fen, Reisemedizin und Sicherheit/Selbstschutz in der Praxis gehalten. 2017 standen die Themen Hy- giene und Arbeitsschutz auf dem Programm. Unterstützung traumabelasteter Flüchtlinge durch geschulte Laienhelfer Neben weiteren Angeboten zur Unterstützung von Ärzten in der Versorgung geflüchteter Men- schen startete im September 2016 ein Modellpro- jekt zur Unterstützung traumabelasteter Flüchtlin- ge durch geschulte Laienhelfer. Das Projekt wurde in einem Arbeitskreis mit IQN, der Ärztekammer Nordrhein, der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und dem Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) Düsseldorf konzipiert. Die Laien- Dr. med. Martina Levartz, MPH, Geschäftsführerin des I Q N Ärztekammer Nordrhein Dr. med. Christian Köhne, Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses des I Q N Dr. med. Lothar Franz Nossek, stellvertretender Vorsitzender des Gemein- samen Ausschusses des I Q N