Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2018
Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2018 | 33 Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik tigen, genauso wie die Entwicklung von Kriterien für die ebenfalls neu eingeführte Einzelförderung von Krankenhausinvestitionen. Eingehend hat sich die Kommission im letzten Jahr auch mit Kriterien für sogenannte „Zentrumszuschläge“ befasst. Die Kammer hat sich in diesem Bereich mit Erfolg dafür eingesetzt, dass in den Landeskriterien der Ansatz der kooperativen Aufgabenwahrnehmung gestärkt wird und dass in relevanten Bereichen zentrums- übergreifende Konzepte für die ärztliche Weiter- bildung etabliert werden. Ein weiteres Thema der Kommission war die Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus – zu diesem Thema hat die Kammer im Rahmen eines vom Land geför- derten Projektes gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband eine Veranstaltung im Juni 2017 durchgeführt (www.aekno.de/RHAe-Archiv , Heft 8'2017, S. 25). Konzernbildung verhindern Mit großer Sorge sieht die Ärztekammer Nord- rhein die zunehmende Konzernbildung in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Der Kammer- vorstand hatte bereits zu Beginn der Wahlperiode einen Ausschuss eingesetzt, um die Entwicklung der ärztlichen Tätigkeitsfelder im Blick zu behalten. Dieser Ausschuss wurde zunächst von dem im Juli 2017 verstorbenen Vorstandsmitglied Dr. Friedrich- Wilhelm Hülskamp geleitet. Seine Arbeit führt seit- dem Dr. Christiane Groß als Ausschussvorsitzen- de weiter. Nachdem sich der Ausschuss anfangs gründlich mit dem Thema Honorarärzte befasst hat (www.aekno.de/honorararzt ) , trat im Lauf der Wahl- periode die Problematik der Konzernbildung zu- nehmend in den Vordergrund. Der Ausschuss hat Resolutionen der Kammerversammlung und des Deutschen Ärztetages zu diesem Themenfeld vorbe- reitet, das Gespräch mit Experten und mit den Ver- tretern anderer, ebenfalls betroffener Heilberufe gesucht und intensiv über mögliche Lösungsansätze beraten. Mittlerweile ist, auch dank der vom Aus- schuss angestoßenen intensiven politischen Arbeit der Ärztekammer Nordrhein, das Problembewusst- sein in der Politik auf Landes- und Bundesebene ge- wachsen. Die Kammer setzt sich – gemeinsam mit vielen Partnern – dafür ein, dass in den aktuell auf Bundesebene diskutierten Gesetzesentwurf zum Terminservice- und Versorgungsgesetz Regelungen aufgenommen werden, die der Konzernbildung ent- gegenwirken. Wie kann die Industrialisierung im Gesundheitswesen verhindert werden? Wie können wir junge Ärztinnen und Ärzte für das Ehrenamt gewinnen? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Patienten-Arzt-Kommunikation? Wie wollen wir in Zukunft mit anderen Berufsgruppen zusammenarbeiten? Wie sollten Menschen mit Demenz im Krankenhaus versorgt werden? Gremienarbeit in der Ärztekammer Nordrhein – Meinungsfindung zu aktuellen gesundheitspolitischen Fragen
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