Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2018
Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2018 | 45 Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik Kommunale Gesundheitskonferenzen Am 21. Februar 2018 haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) in den Kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK) zum Fortbildungs- und Erfahrungsaustauch getrof- fen, um sich über die Prävention in Lebenswelten auf Grundlage des 2015 verabschiedeten Präventions- gesetzes auszutauschen. Neben der intensiven Diskussion der LGK-Ent- schließung zur Gesundheitsförderung und Präven- tion, die von Ulrich Langenberg, Geschäftsführen- der Arzt der Ärztekammer Nordrhein, vorgestellt wurde, beschäftigte sich das KGK-Gremium mit lokalen Präventionsinitiativen. Dr. Heike Zimmer- mann, Referentin der Abteilung Medizin und Ver- sorgung der KVNO, berichtete, dass Prävention und Gesundheitsförderung bereits vor Inkrafttreten des Präventionsgesetzes ein zentrales Thema in den meis- ten KGK waren. Vor allem in den Bereichen „Alter und Gesundheit“ und „Kinder- und Jugendgesund- heit“ konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte in den Kommunen implementiert werden. Nach der Verabschiedung des Präventionsgesetzes und der Landesrahmenvereinbarung NRW haben sich nach Stand Februar 2018 etwa Zweidrittel aller KGK in Nordrhein mit der neuen Gesetzeslage er- neut befasst, zudem sind neue Arbeitsgruppen zum Thema Prävention entstanden. Weiterhin wurde das langjährig etablierte Pro- gramm Gesund macht Schule von Sabine Schindler- Marlow, Referentin für Prävention und Gesund- heitsförderung der Ärztekammer Nordrhein, vorge- stellt. Mit dem Programm werden Kinder in einer Lebensphase erreicht, in der gesundheitsfördernde Verhaltensweisen noch ausgeprägt und ausgebildet werden können. Ziel des Programms ist es, gesund- heitsbewusste Einstellungen und Verhaltensweisen aller Beteiligten (Lehrer, Eltern, Ärzte) im System Schule zu fördern. Ein wichtiges Element ist die Vermittlung von Patenärztinnen und -ärzten zur Pro- jektbegleitung und Unterstützung von Unterricht und Elternarbeit. Aktuell nehmen 300 Primarschu- len in Nordrhein an dem Programm teil und rund 200 Patenärztinnen und -ärzte wirken aktiv dort mit. Ferner führte Schindler-Marlow aus, dass das Präventionsgesetz auch vorsehe, die bestehenden Ge- sundheits- und Früherkennungsuntersuchungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiterzu- entwickeln. Zudem könnten Ärzte ihren Patienten primärpräventive Empfehlungen auf dem Muster 36 für die Teilnahme an von den Krankenkassen zertifizierten Kursangeboten geben. Eine Arbeits- gruppe in der Bundesärztekammer arbeite an einer praktische Handreichung zur Implementierung primärpräventiver Maßnahmen in der hausärzt- lichen Praxis, in der das Muster 36 integriert werde. In dem Konzept würde auch das Thema der Finan- zierung der Präventionsberatung durch den Arzt aufgegriffen. Einvernehmlich wird festgehalten, dass die Be- teiligung von Ärztinnen und Ärzten an Präven- tionsprojekten als sehr wichtig und unerlässlich erachtet wird und dass der primäre Zugang zu den Präventionsbedürftigen sie als Ansprechpartner rund um die Themen Vorsorge und Gesundheits- förderung prädestiniert. Ärztekammer Nordrhein und KV Nordrhein werden sich auf der Landesebene weiter dafür ein- setzen, die ärztliche Rolle in der Prävention zu stär- ken. Ansprechpartnerin für die LGK: Dipl.-Biol. Christa Schalk, MPH Tel.: 0211 4302-2110 , E-Mail: christa.schalk@aekno.de Die Landesgesundheitskonferenz NRW Die Landesgesundheitskonferenz (LGK) ist ein zentrales Abstimmungs- und Beratungsgremium für die Gesundheitspolitik in NRW. Die LGK berät wichtige gesundheitspolitische Themen und verabschiedet Entschließungen; die Beteiligten verpflichten sich, die Entschließungen umzusetzen. In diesem Gremium sind wichtige Akteure des nordrhein-westfälischen Gesundheitswesens vertreten: Sozialversicherungs- träger, Ärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammern, Krankenhausgesellschaft, Arbeitgeber sowie Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Kommunale Spitzenverbände, Landschaftsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge und des Patientenschutzes, Gesundheitliche Selbsthilfe. Ansprechpartnerin für die KGK: Dr. med. Anja Pieritz, Tel.: 0211 4302 – 2132, E-Mail: kgk@aekno.de Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK) Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen beraten Aspekte der gesundheitlichen Versorgung auf lokaler Ebene mit dem Ziel der Koordination. Sie geben bei Bedarf Empfehlungen, arbeiten an Lösungen und sorgen für deren Umsetzung. In den Konferenzen kommen Vertreterinnen und Vertreter aller Einrichtungen zusammen, die vor Ort an der gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mitwirken, zum Beispiel Ärzte der jeweiligen Kreisstelle von Seiten der Ärztekammer Nordrhein sowie Ärzte und Psychologische Psycho- therapeuten der jeweiligen Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
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