Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2018
Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2018 | 73 Medizinische Grundsatzfragen Qualitätssicherung Früh- und Reifgeborene Der Lenkungssauschuss der QS-NRW erhielt vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im Jahr 2017 die Aufgabe, mit Perinatalzentren in NRW, die die Personalvorgaben in der Pflege gemäß Qua- litätssicherungsrichtlinie Früh- und Reifgeborene (QFR-RL) nicht erfüllen, einen klärenden Dialog zu führen. Die Fachgruppe bestehend aus Chef- und Oberärzten der Neonatologie, Pflegeexperten, Ver- tretern der Krankenhausgesellschaft Nordrhein- Westfalen und Vertretern der Landesverbände der Kranken- und Ersatzkassen begutachtete und bewertete Ende 2017 die pseudonymisierten Rück- meldungen der Einrichtungen in NRW, die dem G-BA als Perinatalzentren die Nicht-Erfüllung der Personalvorgaben erklärt hatten. Mit den betroffe- nen Kliniken wurden Zielvereinbarungen geschlos- sen, die zur Verbesserung der Versorgungsqualität beitragen sollen. Die Ergebnisse der ersten Ver- laufskontrolle zeigen für das erste Halbjahr 2018 in nahezu allen Häusern Verbesserungstendenzen. Qualitätsindikatoren in der Krankenhausplanung Auf Beschluss des G-BA werden seit 2017, zunächst in den Leistungsbereichen Geburtshilfe, Gynäkolo- gische Operationen und Mammachirurgie, statis- tisch auffällige Ergebnisse zu bestimmten Quali- tätsindikatoren nach fachlicher Klärung durch die Bundesebene für Entscheidungen in der Kranken- hausplanung zur Verfügung gestellt. Hierbei ist die Datenvalidierung von besonderer Bedeutung, da bei falscher Dokumentation eine Neuberechnung der Ergebnisse erfolgt. Die Geschäftsstelle QS-NRW hat das Verfahren zur Datenvalidierung mit Vor- Ort-Besuchen und per Aktenabgleich fristgerecht abgeschlossen. Wichtiges Anliegen der Geschäfts- stelle war die Beschränkung des bürokratischen Aufwands auf das für die Einhaltung der formalen Vorgaben zwingend notwendige Maß. Der kons- truktive Dialog mit allen Beteiligten des Verfahrens stand hierbei im Vordergrund. CIRS-NRW: Patientensicherheit gemeinsam fördern Nach nur wenigen Jahren ist aus einer Initiative der Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigun- gen und der Krankenhausgesellschaft Nordrhein- Westfalen ein bewährtes Instrument geworden, die Patientensicherheit in NRW zu verbessern: CIRS- NRW, kurz für Critical Incident Reporting System, hat schon mehr als 1.400 Berichte veröffentlicht. In dem Lern- und Berichtssystem können Ärztinnen und Ärzte und Mitarbeiter in Praxen und Kliniken auf www.cirs-nrw.de anonym über kritische Ereig- nisse berichten, sie kommentieren und Lösungs- vorschläge anbieten. Anlässlich des fünfjährigen Bestehens veröffentlichten die Initiatoren 2017 eine Broschüre. QS-NRW Leistungsbereiche 2017– Anzahl Krankenhausstandorte 0 50 100 150 200 250 300 350 400 Neonatologie 131 Dekubitusprophylaxe 383 Ambulant erworbene Pneumonie 336 Implantierbare Defibrillatoren-Revision/-Systemwechsel/-Explantation 129 Implantierbare Defibrillatoren-Aggregatwechsel 145 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 174 Herzschrittmacher-Revision/-Systemwechsel/-Explantation 222 Herzschrittmacher-Aggregatwechsel 231 Herzschrittmacher-Implantation 274 Mammachirurgie 198 Geburtshilfe 161 Gynäkologische Operationen 266 Knieendoprothesenversorgung 249 Hüftprothesenversorgung 302 Hüftgelenknahe Femurfraktur mit ostiosynthetischer Versorgung 292 Karotis Revaskularisation 165
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