Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2018

98 | Jahresbericht 2018 Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein Im Einsatz für die Qualität im Gesundheitswesen Seit 1996 stehen die Qualität im Gesundheitswesen und die Patientensicherheit im Fokus der Arbeit des Instituts für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN). Das Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) wurde von der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein 1996 gegründet. Es widmet sich sat- zungsgemäß im Auftrag beider Körperschaften den Themen Qualität im Gesundheitswesen und Patien- tensicherheit, indem es aktuelle Entwicklungen verfolgt und Problemfelder identifiziert und für Ärztinnen und Ärzte in Form von Fortbildungen/ Kursen, Praxisinformationen oder Artikeln auf- bereitet. Damit unterstützt das IQN die Ärztin- nen und Ärzte dabei, eine qualitativ hochstehende medizinische Versorgung zu leisten. Qualitätssicherung in der Hämotherapie und der Stammzelltherapie Alle Einrichtungen der Krankenversorgung, die Blutprodukte oder hämatopoetische Stammzellzu- bereitung (HSZZ) anwenden, sind gemäß §15 T FG ( T ransfusionsgesetz) gesetzlich zur Durchführung eines Qualitätssicherungssystems verpflichtet. Die Qualitätssicherung bei der Anwendung von Blut- produkten wurde der Ärzteschaft durch das T rans- fusionsgesetz übertragen und wird in Nordrhein vom IQN überwacht. Bis zum 1. März des Folgejahres müssen alle Einrichtungen der Krankenversorgung (Kliniken, MVZ, Praxen etc.), die entsprechende Blutprodukte verwenden, für das abgelaufene Jahr in einem Bericht die Implementierung, Umsetzung und Überwachung der Richtlinien zur Hämotherapie gegenüber dem IQN nachweisen. Eine Aktualisierung der Richtlinie Hämotherapie, in der die Grundsätze für die Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen sowie der Anwendung fest- gelegt sind, ist 2017 in Kraft getreten. Änderungen in der Richtlinie haben eine Überarbeitung des Meldebogens notwendig gemacht, der für das Erhe- bungsjahr 2018 neu eingeführt wird. Im Kammer- bereich Nordrhein sind zurzeit 313 (ambulante und stationäre) Einrichtungen zur Meldung verpflich- tet. Wer die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitäts- sicherungsmaßnahmen nicht einhält, riskiert im Haftungsfall forensische Probleme und Probleme mit dem Versicherungsschutz. Fortbildungsreihen Ein Tätigkeitsfeld des IQN besteht in der Konzep- tion und Durchführung gezielter Fortbildungsver- anstaltungen rund um das Thema Patientensicher- heit. „Aus Fehlern lernen“: Ein Ansatz des IQN zur Förderung der Patientensicherheit sind gezielte gemeinsame Fortbildungen mit der Gutachter- kommission. Anhand von Kasuistiken aus vorlie- genden Behandlungsfehlervorwürfen werden die Fortbildungsteilnehmer für Fehlerquellen in ihrer ärztlichen Tätigkeit sensibilisiert. Das IQN setzt darauf, einzelne Risikobereiche intensiv zu be- leuchten und das Bewusstsein für fehlerträchtige Situationen zu schärfen. Verordnungssicherheit: Die Verordnung von Arz- neimitteln im Klinik- und Praxisalltag stellt ebenso einen Risikobereich für die Patientensicherheit dar, dem sich das IQN mit der Fortbildungsreihe „Verordnungssicherheit“ widmet. Bei den Veran- staltungenwerdenzuverschiedenenErkrankungen deren aktuelle Therapien mit möglichen Gefahren- bereichen beleuchtet. Indikationsqualität im Fokus Mit der Etablierung der Veranstaltungsreihe zur Indikationsqualität will sich die nordrheinische Ärzteschaft näher mit den Fragen der fundierten Indikationsstellung und einem möglichen Vorwurf der Indikationsausweitung befassen. Es soll aufge- zeigt werden, welche Faktoren die jeweilige Indika- tionsstellung beeinflussen und welche möglichen Verbesserungspotenziale bei der Indikationsstel- lung ausgeschöpft werden können. In diesem Jahr widmete sich das IQN der 5. Fortbildungsveranstal- tung dieser Reihe der Diagnostik und Behandlung von Depressionen. Fortbildungstag für Medizinische Fachangestellte (MFA) In Kooperation mit dem Verband medizinischer Fachberufe organisiert das IQN jährlich eine Fort- Dr. med. Martina Levartz, MPH, Geschäftsführerin des I Q N Ärztekammer Nordrhein Dr. med. Sven Christian Dreyer, stellvertretender Vorsitzender des Gemein- samen Ausschusses des I Q N Dr. med. Lothar Franz Nossek, Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses des I Q N