Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2019
36 | Jahresbericht 2019 Ärztekammer Nordrhein Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik Die Ärztekammer Nordrhein ist die berufliche Vertretung der Ärztinnen und Ärzte im Landesteil Nordrhein (Regierungsbezirke Köln und Düssel- dorf). Sie ist eine öffentlich-rechtliche Körper- schaft, die dem Prinzip der ärztlichen Selbstverwal- tung verpflichtet ist. Zu diesem Prinzip gehört alle fünf Jahre die Legitimation durch demokratische Wahlen. Die Kammerwahlen fanden per Briefwahl vom 24. Mai bis zum 28. Juni 2019 statt. Gewählt wurde die 121-köpfige Kammerversammlung, das „Parla- ment der Ärzteschaft“. Gewählt wurden außerdem die Vorstände der 27 Kreisstellen der Ärztekammer Nordrhein. Rund 1.700 Ärztinnen und Ärzte – so viele Kan- didatinnen und Kandidaten sind bei der Wahl zur Kammerversammlung und der Wahl zu den Kreis- stellenvorständen in diesem Jahr angetreten, um sich für die Belange der nordrheinischen Ärzte- schaft im Rahmen der Ärztekammer Nordrhein ehrenamtlich zu engagieren. Mit ihrer Beteiligung auf den Wahlvorschlägen standen sie für eine basis- nahe und lebendige Selbstbeteiligung. Bemerkens- wert ist, dass circa 950 von den 1.700 Personen be- reit sind, für beide Wahlen zu kandidieren. 1.428 Kandidatinnen und Kandidaten traten zur Wahl der Kammerversammlung im Regierungsbe- zirk Düsseldorf auf 23 Listen und im Regierungs- bezirk Köln auf 14 Listen an. Für die Wahl der 27 Kreisstellenvorstände haben 1.210 Ärztinnen und Ärzte auf insgesamt 76 Listen kandidiert. Der Hauptwahlleiter PD Dr. Heinrich Schüller gab auf der Wahlparty im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf am 29. Juni, einen Tag nach Ende der Briefwahl, die vorläufigen Wahlergebnisse zu den Kammerwahlen 2019 und erste Wahlanalysen be- kannt. Schüller dankte insbesondere den Mitglie- dern der Wahlausschüsse, den ehrenamtlich täti- gen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement für einen professionellen Wahlablauf bei den Kammerwahlen 2019 gesorgt hätten. Die Wahlbeteiligung an der Wahl zur Kammer- versammlung ist mit 43,8 Prozent im Vergleich zu den Wahlen 2014 (45,4 Prozent) nahezu stabil geblieben. Die Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein haben sich mit ihrer Stimme für eine starke Selbst- verwaltung ausgesprochen. Besonders freute sich Schüller bei seiner Wahlanalyse, dass in der neuen Kammerversammlung etwa ein Drittel der Dele- gierten weiblich ist. Denn dem vorläufigen Ergebnis zufolge hat sich der Frauenanteil von 16,5 Prozent fast verdoppelt und liegt künftig bei 32,2 Prozent. Bei näherer Betrachtung der Wahlbeteiligung nach Alters- und Berufsgruppen ist festzuhalten, dass junge Ärztinnen und Ärzte sowie Angestellte weniger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen als ältere oder beispielsweise niedergelassene Ärz- tinnen und Ärzte. So lag die Wahlbeteiligung in der Altersgruppe bis zu 40 Jahre mit 35,9 Prozent knapp unter der Beteiligung im Jahr 2014 mit 36,2 Pro- zent. Von den angestellten Ärztinnen und Ärzten (ohne leitende Funktion) hat jeder Dritte gewählt, hingegen hat jeder zweite Niedergelassene seine/ ihre Stimme abgegeben. Die neu gewählte Kammerversammlung konsti- tuierte sich am 7. September 2019 und bestätigte mit deutlicher Mehrheit Rudolf Henke als Präsidenten und Bernd Zimmer als Vizepräsidenten in ihren Ämtern (siehe Seite 29) . Ärztliche Selbstverwaltung findet nicht nur in der Hauptstelle in Düsseldorf statt. Vor Ort in den Städten und Kreisen geben ehrenamtliche Ärztin- nen und Ärzte der Kammer eine Stimme und küm- mern sich um lokale Belange und Themen. Die Wahlbeteiligung lag bei den Kreisstellen mit bis zu 1.000 Mitgliedern bei 47,2 Prozent, mit 1.000 bis 3.000 Mitgliedern bei 42,8 Prozent und mit mehr als 3.000 Mitgliedern bei 42,4 Prozent. Alle neu ge- wählten 27 Kreisstellenvorstände haben inzwischen ihre Arbeit aufgenommen. Kammerwahlen 2019: Die nordrheinische Ärzteschaft hat gewählt Die Würfel sind gefallen, die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte haben ihre Vertreterinnen und Vertreter gewählt und damit die Weichen für die ärztliche Selbstverwaltung in den nächsten fünf Jahren gestellt. Ulrich Langenberg, Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Nordrhein
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