Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2019
Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2019 | 41 Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik ist das ärztliche Rentenwerk. Ärztinnen und Ärzte haben die Möglichkeit, sich von der Beitragspflicht zur Deutschen Rentenversicherung befreien zu lassen und stattdessen Mitglied bei der Nordrheini- schen Ärzteversorgung zu werden. Diese Anzeige muss einer dreimonatigen Frist nach Antritt einer Stelle erfolgen, worauf der Präsident ausdrücklich hinwies (www.naev.de) . Transplantationsbeauftragte sind wichtiges Bindeglied In seinem Festvortrag unter dem Motto „Organ- spende – das fände Hippokrates hipp!“ erläuterte Dr. Gero Frings die Funktionen und Pflichten der rund 1.200 Transplantationsbeauftragten (TXB) in Deutschland, wovon rund 330 in NRW arbeiten. Frings ist Chefarzt der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin am St. Bernhard-Hos- pital in Kamp-Lintfort sowie dortiger Transplan- tationsbeauftragter. Auch ist er Vorsitzender des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft der Transplan- tationsbeauftragten NRW e. V. TXB seien in den Kliniken für ein „Bündel von Aufgaben innerhalb des Transplantationsprozesses zuständig“, so Frings. Dazu gehörten unter anderem die Diagnostik, die Intensivmedizin oder die Ko- operation mit der Deutschen Stiftung Organtrans- plantation (DSO). Zu den Aufgaben gehöre auch das wichtige und sensible Thema der Kommunikation innerhalb des Teams, mit weiteren medizinischen Disziplinen und vor allem mit den Angehörigen über alle Phasen des Transplantationsprozesses hin- weg, von der möglichen Hirntoddiagnostik bis hin zur Organentnahme. Daneben gehören zu den Pflich- ten die Koordination innerhalb des Krankenhauses, die Teamführung, die Fortbildung, die Dokumen- tation und das Controlling. Aber auch die Wirt- schaftlichkeit müsse der TXB im Blick haben, sagte Frings: „Im Grunde versieht der Transplantations- beauftragte eine hoheitliche Aufgabe“. Die Basis stellen das T ransplantationsgesetz sowie die entspre- chenden Ausführungsbestimmungen der Bundes- länder dar. Dabei stehe der TXB als Partner der be- handelnden Ärzte, der Angehörigen, der DSO, der Entnahmeteams und der Geschäftsführung der Kli- nik in einem komplexen Spannungsfeld, so Frings. Um die Aufgaben erfolgreich erfüllen zu können, müsse der TXB Eigenschaften wie Durchhaltever- mögen, Engagement, Empathie und soziale Kompe- tenz, Wachsamkeit sowie fachliche Qualifikation mitbringen. Wer das Amt eines Transplantationsbe- auftragten in einer Klinik übernimmt, erfülle eine Rolle, die die Freistellung von der Kernarbeit erfor- und die Interessenvertretung aller rund 63.500 Ärztinnen und Ärzte, die in den Regierungsbezir- ken Köln und Düsseldorf tätig sind oder wohnen. Sie ist die drittgrößte Ärztekammer in Deutsch- land. Die ÄkNo nimmt öffentliche Aufgaben in Selbstverwaltung wahr und erfüllt zudem wei- sungsgebunden staatliche Aufgaben. Auch versteht sich die Kammer mit ihren rund 250 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern in der Hauptstelle sowie den 27 Kreisstellen, die über ganz Nordrhein verteilt sind, als Beratungspartner für ihre Mitglieder. Die Kreisstellen sind erste Anlaufstellen zum Beispiel bei der Ausgabe der Arztausweise, bei der An- und Ummeldung, und sie verwalten vor Ort das Ausbil- dungswesen Medizinischer Fachangestellter. Auch Patienten und Bürgern biete die ÄkNo Hilfestellun- gen an, von der Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler bei der Ärztekammer Nordrhein über die Patientenberatung bis hin zur GOÄ-Ab- teilung, sagte Henke. Die Ärztekammer ist eine Selbstverwaltung. Die gesetzliche Basis stellt das Heilberufsgesetz NRW dar. Das bedeutet, dass sie Entscheidungen für die nordrheinische Ärzteschaft selbst trifft. Das oberste Entscheidungsgremium in der demokratisch aufge- bauten Struktur ist die Kammerversammlung mit ihren alle fünf Jahre neu gewählten Mitgliedern. Etwa 300 Ärztinnen und Ärzte engagieren sich ehren- amtlich in Kommissionen und Ausschüssen der ÄkNo. Insgesamt unterstützen rund 2.000 Ärztin- nen und Ärzte in verschiedenen Funktionen ehren- amtlich die ÄkNo bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wie etwa den Facharztprüfungen, bei der Gutachter- kommission, als Patenärzte im Programm Gesund macht Schule oder als Prüferinnen und Prüfer in der Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten. Als weitere Aufgaben der ärztlichen Interessen- vertretung sind die Kontakte zu Landesregierung, Ministerien, Verbänden, Medien und in die Gesell- schaft hinein zu nennen. Die ÄkNo beteiligt sich an der Krankenhausplanung im Land und unterstützt aktiv das öffentliche Gesundheitswesen. Welches Selbstverständnis die Kammer hat und auf welchen Werten die Arbeit der ÄkNo fußt, ist in einem Leit- bild zusammengefasst. Die Ärztekammer Nordrhein ist Mitglied der Bundesärztekammer (BÄK), der Arbeitsgemeinschaft aller 17 Landesärztekammern. Die BÄK nimmt ko- ordinierende Aufgabenwahr und sorgt mittels (Mus- ter-)Berufsordnung und der ( Muster-)Weiterbildungs- ordnung für eine Harmonisierung wesentlicher Standards und Regeln innerhalb der föderalen Kam- merstruktur. Die Nordrheinische Ärzteversorgung
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