Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2019

66 | Jahresbericht 2019 Ärztekammer Nordrhein Kommunikation Im Überblick: Prävention und Selbsthilfe Die Ärztekammer Nordrhein engagiert sich schon seit Jahren in vielfältiger Weise in zahlreichen Präventionsprogrammen und setzt sich sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene für eine qualitätsgesicherte Verhältnis- und Verhaltensprävention ein. Der für das Themenfeld Prävention und Gesund- heitsberatung zuständige Ausschuss Prävention und Gesundheitsförderung unter Vorsitz von Dr. Oliver Funken hat sich im Berichtsjahr mit dem Thema „Kinderlebensmittel“ und „Ernährungserziehung“ im Rahmen des Programms Gesund macht Schule beschäftigt und eine Aktualisierung der bestehen- den Informationsmaterialien zur Gesundheit im Alter vorgenommen. Um allen Kammermitgliedern einen Überblick über die gesetzlichen Entwicklun- gen wie auch die eigenen Präventionsmaßnahmen der Ärztekammer Nordrhein zu geben, hat der Aus- schuss eine Seite „Prävention“ auf der Kammer- homepage geschaffen. Der Bedarf der Menschen an Gesundheitsinfor- mationen ist groß. Laut einer Studie sind 87 Pro- zent aller Internetnutzer an Gesundheitsinforma- tionen interessiert und 86 Prozent aller Befragten suchen Gesundheitsinformationen im Netz. Ent- scheidend ist, ob die Internetnutzer die Qualität der Informationen adäquat beurteilen und sie gegebe- nenfalls in entsprechende Handlungen umsetzen können. Den Gesundheitsberufen, vor allem Ärz- tinnen und Ärzten, kommt in diesem Kontext eine große Bedeutung zu, denn sie stehen in erster Linie in Beratungs- und Behandlungsprozessen den Pa- tientinnen und Patienten unterstützend zur Seite. Im Arzt-Patienten-Gespräch können im Internet gewonnene Informationen zur Gesundheit, vor al- lem auch zur Gesundheitsvorsorge nach dem Stand des anerkannten Wissens für Patienten verständ- lich diskutiert und mögliche Handlungsoptionen besprochen werden. Materialien zur Individualprävention Die Ärztekammer Nordrhein unterstützt zum Beispiel präventive Beratungsgespräche durch die Herausgabe von Flyern und Broschüren für unter- schiedliche Zielgruppen und Beratungskontexte zu Themen der Bewegungsförderung, zur Unfallprä- vention im Alter und zur Alkoholreduktion. Ärzte können seit dem 1. Juli 2017 ihren Patien- ten Präventionsleistungen bundesweit einheitlich mittels einer schriftlichen ärztlichen Bescheini- gung empfehlen. Mit dem neuen Formular 36 sollen Menschen dazu motiviert werden, zum Beispiel an Sport- oder Gesundheitskursen teilzunehmen und so verhaltensbedingte Risikofaktoren für bestimm- te Krankheiten zu verringern. Die Einführung des Formulars 36 geht auf eine Vorgabe aus dem Prä- ventionsgesetz zurück. Stellen Ärzte bei ihren Pati- enten Gesundheitsrisiken fest – etwa aufgrund von Stress, Bewegungsmangel oder ungesunder Ernäh- rung –, können sie ihnen auf dem neuen Formular präventive Leistungen zu Verhaltensänderungen empfehlen. Die Krankenkassen bezuschussen die Kosten für ein zertifiziertes Angebot oder bieten ih- ren Versicherten selbst kostenlose Präventionskurse an. Alles auf einen Blick – Präventionsangebote der Ärztekammer und gesetzliche Grundlagen sind auf der Homepage www.aekno.de/ praevention zusammengestellt.

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