Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2019

72 | Jahresbericht 2019 Ärztekammer Nordrhein Medizinische Grundsatzfragen Peer Review in der Intensivmedizin Die Ärztekammer Nordrhein bietet Peer Review- Verfahren nach dem Curriculum der Bundesärzte- kammer für die intensivmedizinischen Einrichtun- gen an. Einmal im Jahr findet ein Austauschtreffen der aktiven Peers mit einer Refresher-Schulung statt. Die ÄkNo steht mit den anderen Landesärzte- kammern, der Bundesärztekammer und weiteren Akteuren zum Thema Peer Review regelmäßig im Austausch. QS ReproMed Die ÄkNo ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung in der Reproduktionsmedizin bei der Bundesärztekammer. Derzeit werden die technischen und formalen Voraussetzungen für die Lieferung einzelfallbezogener QS-Daten und das Verfahren in Nordrhein überarbeitet. QS in der Schlaganfallbehandlung in Nordrhein Das freiwillige Qualitätssicherungsprojekt wertet seit dem Jahr 2000 stationäre Behandlungsdaten von nordrheinischen Kliniken der Akutversorgung des Schlaganfalls aus. Neben den meisten neurolo- gischen Kliniken der Region beteiligen sich auch internistische Abteilungen zum Teil mit teleneuro- logischer Anbindung an dem Projekt. Im Jahr 2018 wurden mit 27.950 Datensätzen (2017: 27.850) leicht steigende Fallzahlen überwie- gend in neurologischen Fachabteilungen stationär behandelter Schlaganfallpatienten in die Auswer- tung eingeschlossen. Das Register repräsentiert da- mit rund 61 Prozent aller Schlaganfallpatienten in Nordrhein. Zu beobachten ist eine weitere Zunahme der me- chanischen Thrombektomien (+15%), die in einem hohen Prozentsatz zur Wiedereröffnung der Hirn- arterienverschlüsse führen (88,2%). Auch steigt der Anteil der Patientinnen und Patienten mit Anti- koagulation und frühzeitiger Physio-, Ergo- und Logotherapie. Prozess- und Ergebnisparameter belegen eine auch im Vergleich zu anderen Registerdaten unver- ändert hochstehende und stabile Behandlungsqua- lität. Die ÄkNo ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfallregister ADSR, die als frei- williger Zusammenschluss von zehn regionalen Qualitätssicherungsprojekten eine standardisierte Datenerfassung der Qualitätssicherung zum Krank- heitsbild Schlaganfall entwickelt hat. Internes Qualitätsmanagement Der Fokus des Internen Qualitätsmanagements liegt im Jahr 2019 weiterhin auf der Optimierung der Prozesse und der Vereinfachung und Unterstüt- zung des Arbeitsalltags. Zu den weiteren Heraus- forderungen gehört die Integration der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung sowie die Etab- lierung des Risikomanagements in das bestehende QM-System. Das Überwachungsaudit im Rahmen der ISO- Zertifizierung konnte im März 2019 erfolgreich absolviert werden. Schlaganfallbehandlung: Parameter (in %) Prozessparameter 2017 2018 Prähospitalzeit <3h nach Ereignis 40,5 41,2 Prälysezeit <1h nach Aufnahme 75,1 77,4 Ergebnisparameter Pneumonie 5,1 5,3 Intrazerebrale Blutung bei Hirninfarkt 1,1 1,0 Hospitalsterblichkeit Hirninfarkt 5,6 5,8 Hospitalsterblichkeit Hirnblutung 18,6 21,3 Diagnostik Hirngefäßdiagnostik mit Doppler/Duplex-Sonografie 83,8 83,3 Hirngefäßdiagnostik mit CT/MR/DS-Angiografie 65,9 65,0 Echokardiografie transthorakal 62,4 63,7 Echokardiografie transösophageal 26,9 26,2 Schlucktestung nach Protokoll 87,8 87,6 Langzeit-EKG 85,2 85,7 Schlaganfallbehandlung: Therapie (in abs. Zahlen) Thrombolysen venös 3.135 3.170 Mechanische Thrombektomie 1.164 1.343 (in Prozent) Erfolgreiche Rekanalisationen nach Thrombektomie 89,5 88,2 Antikoagulation bei Vorhofflimmern 80,2 84,9 Physio-Ergotherapie bei motorischen Ausfällen (innerh. von 2 d) 90,5 94,1 Logotherapie bei Sprach-Sprechstörungen (innerh. von 2d) 88,6 92,9 Weitere Informationen: www.aekno.de/Qualitaetssicherung/Schlaganfall

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=