Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2019

90 | Jahresbericht 2019 Ärztekammer Nordrhein Medizinische Grundsatzfragen Interventionsprogramm für abhängigkeitskranke Ärzte Die ÄkNo setzt sich für eine hochstehende und sichere Patientenversorgung ein. Es ist ihre Pflicht, Patienten- und Ärztewohl gleichermaßen zu för- dern. Ist das Patientenwohl durch eine Erkrankung der Ärztin oder des Arztes gefährdet, so ist es die Aufgabe der ÄkNo, den Betroffenen Hilfe anzubie- ten. Bei Suchterkrankungen stehen Ärztinnen und Ärzte oft vor dem Problem, entsprechende Un- terstützung und anonyme Hilfe zu erhalten. Aus diesem Grund hat die ÄkNo das Interventionspro- gramm für abhängigkeitskranke Ärztinnen und Ärzte ins Leben gerufen. Das Programm bietet früh Hilfe an. Durch die externe ärztliche Leitung und die Behandlung durch Vertrauensärzte sind sowohl der Schutz der Betroffenen als auch das nötige Ver- trauensverhältnis gewahrt. Die Compliance der Betroffenen ist ein wesentlicher und eingeforderter Faktor. Die Erfahrungen sind positiv. Ärztliches Hilfswerk Das Ärztliche Hilfswerk der Ärztekammer Nord- rhein unterstützt Ärztinnen und Ärzte sowie deren Familien in Notlagen. Hierbei bestehen außer der Mitgliedschaft in der Ärztekammer Nordrhein keine Verpflichtungen, aber auch kein Rechtsanspruch. Es wirdHilfe in allen Bereichen des Lebens angebo- ten. Hierzu zählen beispielsweise die Hilfe bei Woh- nungssuche und Kontaktaufnahmen mit Behörden, die Unterstützung beim Start in die ärztliche Tätigkeit sowie bei Berufsrollenkonflikten und die Grundsiche- rung in schweren Schicksalsschlägen. Im Jahr 2018 wurde in 73 Fällen Hilfestellungen gegeben, in zwei Fällen wurden finanzielle Hilfen bewilligt. Ad-hoc-Ausschuss Rettungsdienst Der Ad-hoc-Ausschuss Rettungsdienst unter dem Vorsitz von Ingo Heinze beschäftigte sich im Be- richtszeitraum intensiv mit der zum 1. April 2015 in Kraft getretenen Novelle des Rettungsdienstgesetzes NRW . Der Ausschuss legte seinen Fokus speziell auf die Fortbildungen für Notärzte. Er begleitete das von der Kammerversammlung beschlossene Aus für die Fachkunde „Rettungsdienst“ in unserem Kammergebiet. Er setzte sich auch mit den Themen • Telenotarzt, • Qualifikation von Leitstellendisponenten und • Durchführung der Leichenschau im Notarzt- dienst auseinander. Mitglieder des Ad-hoc Ausschusses arbeiteten an der Stellungnahme zum Indikationskatalog für den Notarzteinsatz mit. Unter seiner Initiative begrüßte die Kammerversammlung die Entwicklung teleme- dizinischer Unterstützungssysteme im Rettungs- dienst, wies allerdings gleichzeitig darauf hin, dass eine Reduktion von Notarztstandorten durch eine Implementierung eines „Telenotarztsystems“ nicht erfolgen darf. Des Weiteren forderte die Kammer- versammlung neben einer strukturierten und stan- dardisierten Notrufabfrage für die Disponenten die höchste Qualifikation für das nicht-ärztliche Per- sonal. Im Landesfachbeirat wirkt der Ausschuss über eines seiner Mitglieder. Ad-hoc-Ausschuss Hochschule und Medizinische Fakultäten Professor Dr. Reinhard Griebenow leitete den Ad-hoc-Ausschuss Ausbildung zum Arzt/Hochschulen und medizinische Fakultäten in der Wahlperiode 2014 bis 2019. Ein generelles Anliegen der ÄkNo ist die Verbesserung ärztlicher Kommunikation in der Patientenversorgung. So verabschiedete der 117. Deutsche Ärztetag 2014 in Düsseldorf auf Initiati- ve Nordrheins die „Düsseldorfer Forderungen zur Stärkung der Arzt- Patienten-Kommunikation“. 2015 folgte der Leitfaden „Kommunikation im me- dizinischen Alltag“. Dieser erreicht eine Auflage von über 15.000 Exemplaren. Der Ausschuss hat die Aufgabe einer Bestands- analyse der Hochschulcurricula der fünf Medizi- nischen Fakultäten in Nordrhein auf diesem Feld übernommen. Hierzu bat der Ausschuss in jeder Sit- zung ein bis zwei Fakultäten um eine Darstellung der Verankerung von Kommunikationselementen im medizinischen Curriculum. Der Ad-hoc-Ausschuss veranlasste ein Treffen mit Vertretern aus den fünf Fakultäten und dem Prä- sidenten der ÄkNo. Es wurden Rahmenbedingun- gen für die Anrechnungsfähigkeit von „Clinician- Scientist“-Programmen auf die Weiterbildung und Voraussetzungen für die Anerkennung von Fortbil- dungsmaßnahmen diskutiert. Erreichbar ist die ärztliche Leitung des Interventions- programms unter: Dr. Stefan Spittler, Oberdießemer Str. 111 47805 Krefeld Telefon: 02151 3347701 Kontakt zum Ärztlichen Hilfswerk: Dörte Schulz, Telefon: 0211 4302-1248, E-Mail: Doerte.Schulz@ aekno.de

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