Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2020

46 | Jahresbericht 2020 Ärztekammer Nordrhein Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik Beratungstag für junge Ärztinnen und Ärzte: Über Kammer und Zukunft Ende November 2019 lud die Ärztekammer Nordrhein zum dritten Mal junge Ärztinnen und Ärzte zum Beratungstag ein. Rund 120 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, die Kammerarbeit kennenzulernen und mit Vertreterinnen und Vertretern des Haupt- und Ehrenamts ins Gespräch zu kommen. Jungen Ärztinnen und Ärzten ist es heutzutage nicht nur wichtig, sich beruflich zu verwirklichen, sondern auch, eine Balance zwischen Arbeit und Pri- vatleben zu finden. Der dritte Beratungstag der Ärzte- kammer Nordrhein bot ihnen auch in diesem Jahr die Chance, neue Berufskonzepte zu entdecken, sich über die Nordrheinische Ärzteversorgung zu infor- mieren oder Einblicke in die Möglichkeiten der Nie- derlassung zu gewinnen. Hierzu hatte die Ärztekam- mer eine Reihe von Workshops und Vorträgen sowie eine Informationsbörse organisiert. Zudem waren die Fraktionen der Kammerversammlung und diver- se ärztliche Berufsverbände mit Ständen vertreten. Auch die berufspolitischen Akteure der ärztlichen Selbstverwaltung stellten sich im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft vor. Dr. Anja Mitrenga-Theusinger, M. Sc., Leitende Oberärztin amKlinikumLeverkusen undVorstands- mitglied der Ärztekammer Nordrhein, begrüßte den ärztlichen Nachwuchs im großen Veranstaltungs- saal. Die Fachärztin für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin bat die Teilnehmer, die Kammer als Partnerin in allen Angelegenheiten und als ver- mittelnde Instanz bei möglichen Schwierigkeiten im Berufsleben wahrzunehmen. Sie betonte, dass ärzt- liche Selbstverwaltung vom Engagement der Ärz- tinnen und Ärzte getragen werde. Rund 2.000 Ärz- tinnen und Ärzte arbeiteten zurzeit ehrenamtlich in unterschiedlichen Gremien der Ärztekammer oder als Prüfer mit. Zwischen Ausbildung und Berufsstart Die Ärztekammer Nordrhein habe auf ihrer Kam- merversammlung am 16. November 2019 eine neue Weiterbildungsordnung (WBO) für Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein beschlossen, erläuterte Karl- Dieter Menzel, Leiter der Weiterbildungsabteilung der Ärztekammer Nordrhein. Grundlage hierfür sei die vom 121. Deutschen Ärztetag in Erfurt 2018 verabschiedete Gesamtnovelle der (Muster-)Weiter- bildungsordnung (MWBO) und eine entsprechende Beschlussfassung des Vorstandes der Bundesärzte- kammer vom November 2018. „Es gibt ein Grund- gerüst der Weiterbildungsordnung, aber die 17 Kammern haben das Recht, viele Punkte selbst zu entscheiden“, sagte Menzel. Die novellierte Weiter- bildungsordnung trat am 1. Juli 2020 in Kraft. Seit- her müssen sich alle in Weiterbildung befindlichen Kammermitglieder über das Portal „Meine ÄkNo“ in ihr persönliches, digitales Logbuch einloggen. Mit Struktur und Teamwork In ihrem ausgebuchten Workshop „Wie überlebe ich das erste Jahr als Assistenzärztin/Assistenzarzt“ beleuchteten Alexander Eissner, Assistenzarzt an der Klinik für Spezielle Endokrinologie amUniversitäts- klinikum Düsseldorf, und Alexandra Scherg, Ärztin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdiszi- plinären Zentrum für Palliativmedizin der Unikli- nik Düsseldorf, den Alltag von Ärztinnen und Ärz- ten, die ihre Weiterbildung absolvieren. Nach einem Brainstorming in drei Arbeitsgruppen wurde deut- lich: Fehlende Einarbeitung, sprachliche Barrieren, Überforderung, Erwartungsdruck und nicht doku- mentierte Überstunden sind nur einige der Punkte, die den ärztlichen Nachwuchs beschäftigen.

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