Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2020
Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2019 | 55 Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik Kommunale Gesundheitskonferenzen: Austausch über Sektoren hinweg Die Verbesserung der geriatrischen Versorgung in Modellregionen und die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels waren Schwerpunktthemen bei der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) im Februar 2020. Seit 2016 befasst sich das sogenannte § 90a-Gre- mium zur sektorenübergreifenden Versorgung, dem unter anderem Vertreter des Landes, der Kas- senärztlichen Vereinigung, der Landesverbände der Krankenkassen sowie der Landeskranken- hausgesellschaft angehören, mit der Verbesserung der geriatrischen Versorgung in Nordrhein. In vier Modellregionen (Rheinland Klinikum Neuss, Kreiskrankenhaus Mechernich, St. Marien-Hospi- tal Köln und St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln) werden seit 2017 die Standardisierung der Kom- munikationswege, das Schnittstellen- und Entlass- management sowie die Versorgung bei chronischen Wunden gemeinsam konsentiert. Erste Analysen aus den Modellregionen belegten Versorgungsmängel. So bestand den Projektbetei- ligten zufolge ein eklatanter Mangel an ambulan- ten Pflegediensten, vollstationären Pflegeplätzen und physiotherapeutischen Behandlungskapazitä- ten. Mit Blick auf das Schnittstellenmanagement fordern diese zudem einen praktikablen, elektro- nischen Informations- und Datenaustausch. Um die sektorenübergreifende geriatrische Versorgung voranzutreiben, soll die KGK künftig als Plattform für den Austausch aller an der geriatrischen Ver- sorgung Beteiligten dienen und deren Aktivitäten koordinieren. Klimawandel und Gesundheit Mit Blick auf die gesundheitlichen Folgen des Kli- mawandels wurden unter anderem eine hitze- und kälteabhängige Erhöhung der Mortalität sowie das vermehrte Auftreten von Hautkrebs durch UV-Be- lastung, aber auch eine Zunahme von psychischen Belastungsstörungen durch Witterungsextreme erörtert. Dabei wurde auf die bereits 2008 vom Bundeskabinett beschlossene „Deutsche Anpas- sungsstrategie an den Klimawandel“ verwiesen, die unter anderem Ziele für den Umgang mit Ex- tremwetterbedingungen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten formuliert: https://www. umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafol- gen-anpassung/anpassung-auf-bundesebene/deutsche- anpassungsstrategie#die-deutsche-anpassungsstrategie- an-den-klimawandel Die KGK empfahl, bestehende Hitzeaktionspläne zum Schutz der menschlichen Gesundheit jeweils durch eine koordinierende Stelle, als Stabsstelle der Kommune oder des Gesundheitsamtes, umsetzen zu lassen. Ansprechpartnerin für die KGK: Dr. med. Anja Pieritz, Tel.: 0211 4302 – 2132, E-Mail: kgk@aekno.de Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK) Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen beraten Aspekte der gesundheitlichen Versorgung auf lokaler Ebene mit dem Ziel der Koordination. Sie geben bei Bedarf Empfehlungen, arbeiten an Lösungen und sorgen für deren Umsetzung. In den Konferenzen kommen Vertreterinnen und Vertreter aller Einrichtungen zusammen, die vor Ort an der gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mitwirken, zum Beispiel Ärzte der jeweiligen Kreisstelle von Seiten der Ärztekammer Nordrhein sowie Ärzte und Psychologische Psycho- therapeuten der jeweiligen Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
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