Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2020
Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2020 | 67 Kommunikation lars 36 geht auf eine Vorgabe aus dem Präventions- gesetz zurück. Stellen Ärzte bei ihren Patienten Gesundheitsrisiken fest – etwa aufgrund von Stress, Bewegungsmangel oder ungesunder Ernährung – können sie ihnen auf dem neuen Formular präven- tive Leistungen zu Verhaltensänderungen empfeh- len. Die Krankenkassen bezuschussen die Kosten für ein zertifiziertes Angebot oder bieten ihren Ver- sicherten selbst kostenlose Präventionskurse an. Praxen können das Formularmuster 36 über die gewohnten Bezugswege beziehen. Alle Informationen zum Präventionsgesetz finden Ärztinnen und Ärzte unter www.aekno.de/Präventionsgesetz Selbsthilfekontaktstelle In Deutschland gibt es circa 100.000 Selbsthilfe- gruppen und 270 Kontaktstellen. Zugänge zu diesem Angebot ermöglicht die Kooperationsstelle für Selbst- hilfegruppen und Ärzte bei der Ärztekammer Nord- rhein (SÄKO). Heute ist im Gesundheitswesen anerkannt, dass die Selbsthilfe eine wichtige Rolle bei der Begleitung vor allem von chronisch Kranken und/oder von Men- schen mit Behinderung spielt: In Selbsthilfegruppen finden Menschen nach der Diagnosestellung psycho- soziale Unterstützung und Informationen zur Krank- heitsbewältigung. Gleichbetroffene kennendie häufig auftauchenden Fragen, Ängste und Schwierigkeiten, die im Bewältigungsprozess einer Krankheit auftre- ten und haben Verständnis für Fragen und Beden- ken. Selbsthilfegruppen können Selbstvertrauen und Zuversicht stärken und gleichzeitig praktische Tipps für den Alltag geben. Viele Selbsthilfeakteure sind bereit, ihre „erlebte Kompetenz“ mit Ärztinnen und Ärzten zu teilen, um zum Beispiel Behandlungen zu verbessern und Anstöße für eine bessere Versorgung von Patienten zu geben. Sie können Rückmeldun- gen geben über die Medikamentenverträglichkeit, die Qualität von Heil- und Hilfsmitteln im täglichen Gebrauch oder über städtische Beratungsstellen, die Hilfe für Behinderte gewähren. Selbsthilfegruppen stehen nicht in Konkurrenz zum professionellen Ge- sundheitssystem, sondern bilden eine hilfreiche Er- gänzung. In Anerkennung dieser Tatsache hat die Ärzte- kammer Nordrhein vor rund 30 Jahren die Koopera- tionsstelle für Selbsthilfegruppen und Ärzte (SÄKO) gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen den Partnern zu erleichtern. Dabei erfüllt die Kontakt- stelle folgende vorrangige Aufgaben: • Sichtung der Selbsthilfelandschaft und Daten- bankverwaltung, • Förderung und Unterstützung der Selbsthilfe- gruppen durch Ärztinnen und Ärzte im Kammerbereich, • Öffentlichkeitsarbeit für Selbsthilfegruppen im Rahmen von Internetangeboten, Artikeln im Rheinischen Ärzteblatt , Herausgabe von Broschüren und • Bürgerinformation über das bestehende Selbst- hilfegruppenangebot Das Info-Telefon Ein Aufgabenschwerpunkt der Kooperationsstelle liegt in der Information der Bevölkerung über Ange- bote der örtlichen Gruppeninitiativen. Dazu hat die Ärztekammer Nordrhein eine Hotline eingerichtet, über die sich Interessenten schnell und problemlos über das bestehende Selbsthilfegruppenangebot in- formieren können. Anrufen können Betroffene sowie Selbsthilfegruppen und Ärzte. Erreichbar ist die Ko- operationsstelle täglich in der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr und via E-Mail unter selbsthilfe@aekno.de. In der Selbsthilfedatenbank der Ärztekammer Nord- rhein sind zurzeit weit über 2.000 Selbsthilfegruppen vorwiegend aus Nordrhein erfasst. Alles auf einen Blick – Präventionsangebote der Ärztekammer und gesetzliche Grundlagen sind auf der Homepage www.aekno.de/ praevention zusammengestellt. Patientinnen und Patienten können die Selbsthilfekontakt- stelle der Ärztekammer Nordrhein täglich in der Zeit von 9 Uhr bis 16 Uhr unter der Rufnummer 0211 4302-2030 oder per Mail selbsthilfe@aekno.de erreichen.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=