Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2020
Ad-hoc-Ausschuss Rettungsdienst Der Ad-hoc-Ausschuss Rettungsdienst unter dem Vorsitz von Dr. Ingo Heinze beschäftigte sich im Berichtszeitraum intensiv mit dem Thema Telenot- arzt. Die Landesregierung vonNordrhein-Westfalen plant bis Ende 2022, in allen Regierungsbezirken Telenotarzt-Standorte einzurichten und sieht damit einen flächendeckenden Ausbau des Telenotarzt- Systems vor. Die in diesem System tätigen Notärz- tinnen und Notärzte bedürfen einer besonderen Qualifikation. Die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe wurden dazu aufgefordert, eine curriculare Fortbildung „Qualifikation Telenot- arzt“ zu entwickeln. Eine Arbeitsgruppe, der erfah- rene Notärzte beider Kammern angehören, hat ein 28 Unterrichtseinheiten umfassendes Fortbildungs- curriculum erarbeitet. Des Weiteren begleitet der Ausschuss die Verän- derungen im Rettungsdienst, der sich derzeit im Umbruch befindet. Neben der flächendeckenden Einführung von Telenotarzt-Standorten und der damit gebotenen Überarbeitung des Notarztindika- tionskataloges stehen zum Beispiel die Einführung des Notfallsanitäters sowie die Entwicklung von Qualitätszielen im Rettungsdienst auf der Agenda. Das geplante Reformgesetz der Notfallversorgung wird zu weiteren gravierenden Veränderungen der Notfallversorgung führen. Dies macht eine Organi- sationsentwicklung des Rettungsdienstes zwingend notwendig. Der Ausschuss hat zu diesem Zweck die Entwicklung eines Positionspapieres „Zukunfts- forum Rettungsdienst NRW 2030“ angestoßen. Ziel ist, ein Konzept auszuarbeiten, wie eine rettungs- dienstliche Versorgung im Jahre 2030 aussehen soll und welche Voraussetzungen dafür geschaffen wer- den müssen. Der Ausschuss hat zudem gemeinsam mit den Vorsitzenden der Krankenhauskommission der Ärztekammern über die Implikationen des Re- ferentenentwurfs zum Gesetz zur Reform der Not- fallversorgung diskutiert. Ad-hoc-Ausschuss Hochschule und Medizinische Fakultäten Der Ad-hoc-Ausschuss Ausbildung zum Arzt/ Hochschulen und medizinische Fakultäten unter dem Vorsitz von Professor Dr. Dipl.-Bio. Michael Koldehoff, MHBA, hat die Studiendekane der Me- dizinischen Fakultäten in Nordrhein kooptiert. Der Ad-hoc-Ausschuss hat sich ausführlich mit der Kommentierung des Arbeitsentwurfes der Appro- bationsordnung für Ärztinnen und Ärzte beschäf- tigt. Der Ausschuss begrüßt die Neufassung der Ap- probationsordnung für Ärztinnen und Ärzte, insbe- sondere die kompetenzbasierte Neustrukturierung des Medizinstudiums. Eine Stärkung der ärztlichen Erfahrungen und Fertigkeiten sowie der kommu- nikativen, wissenschaftlichen und interprofessi- onellen Kompetenzen bewertet er als positiv. Er befürwortet darüber hinaus die Stärkung der Aus- bildung für den ambulanten Versorgungsbereich insbesondere in der hausärztlichen Versorgung und der Allgemeinmedizin sowie die Strukturierung des Praktischen Jahres und die Einführung moder- ner, kompetenzorientierter Prüfungsformate. Der Ausschuss kritisiert, dass die Anzahl der Fachärz- tinnen und Fachärzte für Allgemeinmedizin in der Niederlassung nicht ausreicht, um den erheblichen Zuwachs der zu platzierenden Studentinnen und Studenten durch die verpflichtenden Blockpraktika und das PJ-Quartal darzustellen. Der Ausschuss soll die Umsetzung der neuen Ap- probationsordnung für Ärztinnen und Ärzte beglei- ten und dabei insbesondere die Freiberuflichkeit als Element ärztlicher Ausbildung hervorheben. Ad-hoc-Ausschuss Kammer-IT Der Ad-hoc-Ausschuss Kammer-IT begleitete den aktuellen Stand der Projekte der IT-Abteilung. Dazu gehörten neben dem Großprojekt AVIS 2 und der noch andauernden Aufnahme neuer eHBA-Anbieter die Finalisierung der Windows 10-Umstellung. Auf- grund der Corona-Pandemie etablierte die IT-Abtei- lung zudem die Videokonferenz-Plattform Webex. Der Ausschuss verfolgt darüber hinaus auch die vielfältigen Projekte der IT-Abteilung im Bereich der IT-Infrastruktur und der Personalentwicklung. Digitalisierung der Ärztekammer Nordrhein Bedingt durch die Corona-Pandemie gingen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ärztekam- mer ins Homeoffice. Dies brachte eine Veränderung der Arbeitsweise mit sich, die auch einige techni- sche Umstellungen erforderte. Das Infrastruktur- Team der IT ermöglichte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihre Bürorechner ins Homeoffice mit- zunehmen und stellte einem Teil der Mitarbeiter- schaft Notebooks zur Verfügung. Mit der Videokonferenzplattform Cisco Webex ermöglichte die IT-Abteilung den Abteilungen auch 92 | Jahresbericht 2020 Ärztekammer Nordrhein Medizinische Grundsatzfragen
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