Rheinisches Ärzteblatt 2/2024

24 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 2 / 2024 Forum fungen, die als Rollenspiel durchgeführt werden, schlüpft sie in die Rolle der Patientin, der die angehenden MFA beispielsweise Verbände anlegen oder den Blutdruck messen müssen. Auch eine Situation bei der Anmeldung wird in der Regel simuliert, die ebenfalls einen Beitrag zur Patientensicherheit leistet, wie Mühlinghaus betont. „Wenn eine MFA beispielsweise einen Patienten mit Atemnot ins Wartezimmer setzt, kann das ja fatal enden“, so die Ärztin. Sie freut sich, wenn die Prüfungskandidatinnen und Prüfungskandidaten nicht nur mit fachlichem Wissen überzeugen, sondern wenn diese den Patientinnen und Patienten gegenüber auch besonders empathisch und zugewandt sind. Schutz von Probanden im Fokus Professor Dr. Kurt Racké ist seit 2014 Vorsitzender der Ethik-Kommission bei der Ärztekammer Nordrhein. Das interdisziplinär besetzte Gremium entscheidet mit darüber, ob klinische Studien aus ethischer und rechtlicher Sicht einwandfrei sind und damit durchgeführt werden dürfen. „Die Sicherheit der Studienteilnehmerinnen senschaftlichen Fundiertheit der Studie prüfen die Mitglieder der Ethik-Kommission auch die Angemessenheit der Aufklärung und Einwilligung der Probanden. Dabei schätzt Racké den Dialog mit den anderen Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Fachrichtungen. „Bei meiner Tätigkeit in der Ethik-Kommission werde ich mit der gesamten Bandbreite medizinischer Forschung konfrontiert und bin so immer auf dem neuesten Stand“, wirbt er für sein Engagement. Mit Geduld lässt sich berufspolitisch eine Menge bewegen. Dr. Christiane Groß gehört zu den Urgesteinen der ärztlichen Berufspolitik in Nordrhein. Ihr Engagement begann vor 25 Jahren im Vorstand der Kreisstelle Wuppertal, wo sie später in eigener Praxis als Psychotherapeutin niedergelassen war. 2001 wurde sie in die Kammerversammlung Ein wichtiges Anliegen ist für Sommer die Aufklärung über die gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens. Ausgerüstet mit der Puppe „Smokey Sue“ veranschaulicht sie den Schülerinnen und Schülern, wie viele Schadstoffe durch eine einzige Zigarette in die Lunge gelangen. „Die Kinder verstehen schnell, wie schädlich das Rauchen ist und welche Erkrankungen in der Folge auftreten können“, sagt Sommer. An dem Präventionsprogramm schätzt die engagierte Ärztin, dass es ihr einen großen Gestaltungsspielraum lässt. Ärztinnen und Ärzte, die Interesse an einer Schulpatenschaft haben, empfiehlt Sommer eine „Schnupperstunde“ mit einem erfahrenen Patenarzt. MFA-Prüfung: „Ich freue mich über fachliches Wissen und empathisches Verhalten. Ohne gut qualifizierte Medizinische Fachangestellte (MFA) funktioniert die beste Praxis nicht. Anja Mühlinghaus engagiert sich seit rund 20 Jahren als Prüferin bei den praktischen Abschlussprüfungen der angehenden MFA. Während der Prü- „Eine Herzensangelegenheit ist für mich die Rauchprävention. Die Kinder verstehen schnell, wie schädlich das Rauchen ist und welche Erkrankungen infolgedessen auftreten können.“ Fiona Sommer Foto: privat „Viele Praxen suchen in Zeiten des Fachkräftemangels händeringend nach Medizinischen Fachangestellten. Ich engagiere mich im Ausbildungswesen für MFA, um für die Kolleginnen und Kollegen qualifizierte Fachkräfte auszubilden.“ Anja Mühlinghaus Foto: Marc Strohm „Hauptmotivation meines Ehrenamtes bei der Ethik-Kommission ist für mich, die Sicherheit, den Schutz der Rechte und die Selbstbestimmung von potentiellen Teilnehmern in klinischen Studien sichern zu helfen. Daneben werde ich mit der gesamten Bandbreite klinischer Forschung konfrontiert – als Hochschulprofessor finde ich das sehr gewinnbringend.“ Professor Dr. Kurt Racké Foto: privat „Mit Geduld lässt sich im berufspolitischen Ehrenamt eine Menge bewegen. Ein gutes Netzwerk aus engagierten Kolleginnen und Kollegen ist dabei unerlässlich.“ Dr. Christiane Groß, M.A. Foto: Jochen Rolfes und -teilnehmer ist die Hauptmotivation für meine ehrenamtliche Tätigkeit in der Kommission“, erklärt der Pharmakologe. Als Vorsitzender moderiert Racké unter anderem die Kommissionssitzungen, bei denen die Mitglieder über die eingegangenen Forschungsanträge beraten. Richtschnur sei dabei die Deklaration von Helsinki des Weltärztebundes. Neben der Nutzen-Risiko-Bewertung sowie der wisgewählt. Seit fast 20 Jahren ist Groß – mit einer kurzen Unterbrechung – zudem für die Fraktion Marburger Bund Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Nordrhein. Als Herzensangelegenheit bezeichnet sie die Stärkung der ärztlichen Psychotherapie. Aber auch für die Rechte von Ärztinnen hat sich die jetzige Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes stets eingesetzt. „Wir haben es erreicht, dass die ärztliche Weiterbildung ganz im Sinne junger Eltern zeitlich wesentlich flexibilisiert wurde und beispielsweise Abschnitte von drei Monaten oder Teilzeit mit zwölf Stunden pro Woche möglich sind“, sagt Groß. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ihres berufspolitischen Engagements ist das Thema Digitalisierung, das sie als langjährige Vorsitzende des Ausschusses E-Health und auch mit der Gründung des „Ärztlichen Beirates Digitalisierung NRW“ wesentlich mitgeprägt hat.

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