Rheinisches Ärzteblatt 3/2023

Rheinisches Ärzteblatt / Heft 3 /2023 17 Vergessenes Land In Somalia herrscht die schlimmste Dürre seit vier Jahrzehnten. Dazu kommen eine instabile Regierung, anhaltende Kämpfe gegen die islamistische Al-Shabaab-Miliz sowie steigende Preise infolge des Krieges in der Ukraine. Knapp 8,3 Millionen Menschen, rund 49 Prozent der Bevölkerung, sind inzwischen von Hunger oder Mangelernährung bedroht, schätzt die Hilfsorganisation action medeor. In die Schlagzeilen schafft es das Land dennoch nicht. von Heike Korzilius Dr. Harun Idriis Jele ist Kinderarzt am Gemeinde-Krankenhaus inHamar Jajab, einemStadtteil der somalischen Hauptstadt Mogadishu. Fragt man ihn nach den größten Herausforderungen in seinem ärztlichen Alltag, wird schnell klar: Dieser ist in erster Linie geprägt durch den Mangel. Es fehlt an Medikamenten, medizinischem Spezial Kampf gegen den Hunger in Somalia Kinder im Fokus: Die mobile Klinik der somalischen Hilfsorganisation WARDI versucht, auch in entlegenen Dörfern Kinder aufzuspüren, die von Mangel- oder Unterernährung bedroht sind. Die betroffenen kleinen Patienten erhalten hochkalorische therapeutische Nahrung oder werden, wenn ihr Zustand es erfordert, in umliegenden Gesundheitseinrichtungen versorgt. Aus dem Medikamentenlager in Tönisvorst am Niederrhein gehen Lieferungen an Partner weltweit. 2022 wurden 29.798 Pakete mit einem Gesamtgewicht von knapp 605 Tonnen verschickt. Foto groß: action medior/WARDI Foto klein: action medior/Scheffler

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