Thema 12 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 6 / 2024 Einmischen Mitmachen Zeichen setzen Briefwahl: 24. Mai bis 28. Juni Ihre Stimme zählt. Das Medizinstudium gehört zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland und der Arztberuf zu den angesehensten Professionen. Für viele Ärztinnen und Ärzte ist der Beruf auch nach Jahren noch weniger Job als vielmehr Berufung. Damit das so bleibt, müssen die Rahmenbedingungen für die Berufsausübung stimmen. Ärztinnen und Ärzte genießen hier als Angehörige eines freien Berufs das Privileg, dass sie diese Rahmenbedingungen in großen Teilen selbst gestalten und bei gesundheitspolitischen Entscheidungen über die Landesärztekammern und die Bundesärztekammer in Land und Bund ihre Positionen einbringen können. Die vergangene Wahlperiode 2019 – 2024 stand unter dem Eindruck dramatischer Ereignisse: Die Coronapandemie hat die Ärztinnen und Ärzte nicht nur in ihrem medizinischen Alltag zum Teil bis an die Grenzen der Belastbarkeit gefordert. Die Politik hat auch bei wichtigen Entscheidungen im Pandemiemanagement auf die Expertise von einzelnen ärztlichen Sachverständigen, von Fachgesellschaften, Verbänden und ärztlichen Körperschaften zurückgegriffen. Nach der Pandemie kam der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und mit ihm die Energiekrise, die Krankenhäuser und Arztpraxen, insbesondere die energieintensiven, vor enorme Herausforderungen gestellt hat. Die verfasste Ärzteschaft, darunter auch die Ärztekammer Nordrhein, hat sich vor diesem Hintergrund allerdings nicht nur bei der Politik für eine angemessene finanzielle Unterstützung ihrer Mitglieder stark gemacht, sondern auch im Rahmen von Spendenaktionen die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den von dort Geflüchteten bekräftigt. Neben den weltweiten Krisen haben aber auch große und folgenreiche gesundheitspolitische Reformvorhaben auf Bundes- und Landesebene die Arbeit der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein in der vergangenen Legislaturperiode geprägt. In mehreren Beschlüssen haben die 121 Abgeordneten mit Blick auf die angestrebte Krankenhausreform eine Abkehr vom DRG-System und eine angemessene Vorhaltefinanzierung für Krankenhausleistungen gefordert. In Nordrhein-Westfalen, das den Paradigmenwechsel bei der Krankenhausplanung bereits weit vorangetrieben hat, saß die Ärztekammer Nordrhein im Landesausschuss Krankenhausplanung von Anfang an mit am Tisch. Sie hat zusammen mit ihrer Schwesterorganisation in Westfalen-Lippe unter anderem dafür gesorgt, dass die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige fachärztliche Weiterbildung bei der Planungsreform angemessen berücksichtigt werden. Das nordrheinische Ärzteparlament hat sich zugleich für eine angemessene Finanzierung der ambulanten Versorgung ausgesprochen und sich Ende vergangenen Jahres mit der „Aktion Praxenkollaps“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung solidarisiert, die sich unter anderem für eine Entbudgetierung der vertragsärztlichen Honorare einsetzt. Daneben standen wiederkehrende Forderungen der verfassten Ärzteschaft nach der längst Starke Stimme für die Ärzteschaft Vom 24. Mai bis zum 28. Juni sind die rund 70.000 Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein aufgerufen, ihr neues Ärzteparlament und die Vorstände der Kreisstellen zu wählen. Mit ihrer Wahl, die per Brief stattfindet, stellen sie die berufspolitischen Weichen für die nächsten fünf Jahre. Als Angehörige eines freien Berufs genießen Ärztinnen und Ärzte das Privileg, ihre beruflichen Rahmenbedingungen in großen Teilen selbst gestalten und ihre Positionen zu gesundheitspolitischen Entscheidungen über ihre Ärztekammern in Land und Bund einbringen zu können. von Heike Korzilius und Christa Schalk
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