Rheinisches Ärzteblatt 8/2023

Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 8 / 2023 9 Das Gesundheitsministerium NordrheinWestfalens hat kürzlich den Abschlussbericht der Forschungsallianz VIRAL NRW zum Infektionsverlauf und zu den Schutzmaßnahmen in der Coronapandemie veröffentlicht. Die wissenschaftliche Aufarbeitung hatte der NRW-Landtag Ende 2021 in Auftrag gegeben. Die Untersuchung sollte das Verständnis für die Entwicklung der Pandemie vertiefen und so eine Grundlage für ein effektives zukünftiges Pandemiemanagement bilden. An VIRAL NRW waren virologische Institute von sieben Universitäten in NRW beteiligt. Die Ergebnisse der Studie könnten, „gerade was die Impfaufklärung und die Infektionskettenanalyse angeht, hilfreich sein“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Die Forscherinnen und Forscher fanden unter anderem heraus, dass die Immunität gegen das SARS-CoV-2-Virus in der Bevölkerung im Laufe der Pandemie stark zunahm. Im August und September 2022 konnte ein Anteil von über 95 Prozent von Antikörpern bei den Bürgern festgestellt werden. Dabei, so ein Ergebnis, bot die Kombination aus Impfung und Infektion einen besseren Schutz als nur eine Impfung oder nur eine Infektion. Die Angst vor Nebenwirkungen, ein geringes Bildungs- oder Einkommensniveau sowie Arbeitslosigkeit oder ein Migrationshintergrund waren Faktoren, die zu einer geringen Impfbereitschaft führten. Allerdings waren 95 Prozent der NRWEinwohner im Herbst und Winter 2022 mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Ein weiteres Ergebnis des Abschlussberichts: In der Phase der hohen Inzidenz stellten wahrscheinlich infizierte, aber initial negativ getestete Patientinnen und Patienten eine wichtige Infektionsquelle im Krankenhaus dar. Dies konnte mithilfe von genomisch gestützten Infektionskettenanalysen festgestellt werden. Die zur Identifizierung von Übertragungsszenarien entwickelten Algorithmen stehen nun den Gesundheitsämtern zur Verfügung. Der Abschlussbericht „Bestimmung verlaufsrelevanter Parameter für die weitere Entwicklung der SARS-CoV-2 Pandemie“ findet sich auf www.mags.nrw. bre Ärztekammer Nordrhein Fünf Kreisstellen mit neuer Adresse Das Servicezentrum Köln der Ärztekammer Nordrhein, in dem die Kreisstellen Köln, Leverkusen und Rhein-Erft-Kreis zusammengefasst sind, zieht im August um. Nach Jahrzehnten im Ärztehaus an der Sedanstraße in der Kölner Neustadt-Nord zieht das Servicezentrum in einen Neubau der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Stadtteil Ossendorf. Vom 7. August an lautet die Adresse der drei Kreisstellen Butzweilerhofallee 7, 50829 Köln. Telefon- und Faxnummern bleiben gleich. Die Kreisstelle Oberbergischer Kreis ist ab dem 10. August und die Kreisstelle RheinischBergischer Kreis ab dem 14. August am neuen Standort in Köln zu finden. Die Kreisstellenstandorte in Gummersbach und Bergisch Gladbach werden nicht weitergeführt. Die Kreisstelle Oberbergischer Kreis ist dann unter der Telefonnummer 0221 569370 24 zu erreichen; die Kreisstelle Rheinisch-Bergischer Kreis unter der Nummer 0221 569370-27. Beide Kreisstellen sind per Fax unter 0221 569370-19 zu erreichen. bre Organspende Hausärzte beraten Der Deutsche Hausärzteverband und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben gut ein Jahr nach Einführung eines neuen Informationsangebots für Hausärztinnen und Hausärzte zur Organ- und Gewebespende eine positive Bilanz gezogen und auf eine zunehmende Zahl von Beratungen verwiesen. Ein Manual für das ArztPatienten-Gespräch über die Organspende kann unter www.organspende-info.de/ hausaerzte heruntergeladen werden. Mit ihrer Aufklärungsarbeit leisteten die Hausärzte einen wichtigen Beitrag, um mehr Menschen zu einer Entscheidung für oder gegen die Organspende zu motivieren, so die BZgA. Innerhalb eines Jahres hätten die Praxen mehr als 600.000 Patientenbroschüren („Antworten auf wichtige Fragen“) und mehr als vier Millionen Organspendeausweise bei der Behörde bestellt. HK Gesundheitsberufe Mehr Anträge auf Anerkennung Laut Statistischem Landesamt wurden in NRW im vergangenen Jahr 21,9 Prozent mehr Anträge auf Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen bearbeitet als ein Jahr zuvor. Die TOP-Liste führten auch 2022 die Krankenpflegekräfte mit 3.960 Anerkennungsverfahren an (+17 Prozent), gefolgt von Ärzten mit 2.421 Verfahren (+47,3 Prozent). Es handelte sich demnach bei drei Viertel (75,3 Prozent) aller Anerkennungsverfahren um medizinische Gesundheitsberufe, ein Anstieg von 33,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. vt SARS-CoV-2 Virologen legen Bericht zur Coronapandemie vor Das neue Verwaltungsgebäude der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein an der Butzweilerhofallee, in dem ab August das Servicezentrum Köln und die Kreisstellen Rheinisch-Bergischer Kreis und Oberbergischer Kreis ihre Arbeit aufnehmen. Foto: Jürgen Brenn

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