Rheinisches Ärzteblatt 8/2024

Magazin 6 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 8 / 2024 Jülich Portalpraxis verbessert den Notdienst Das Rheinland hat eine weitere Portalpraxis: Gemeinsam haben die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und das Krankenhaus Jülich vor Ort das kooperative Konzept im ambulanten Notdienst umgesetzt. Zum 1. Juli hat die zuvor in einem Nachbargebäude der Klinik ansässige Praxis ihren Betrieb in der Zentralen Notaufnahme des Hauses aufgenommen. Durch die eng verzahnte Zusammenarbeit von Niedergelassenen und Klinikpersonal können Patientinnen und Patienten zügig in die richtige Versorgungsstruktur geleitet werden. Schon bei der Anmeldung wird an einem gemeinsam von KVNO- und Klinik-Personal besetzten Tresen entschieden, ob Erkrankte ambulant oder stationär versorgt werden müssen. Für die Akutversorgung der Patienten durch Haus- und Fachärzte stehen nunmehr zwei Behandlungsräume zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es einen Anmelde- und Wartebereich. Insgesamt leisten in der Portalpraxis Jülich über 80 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus der Region wechselweise ihre vertragsärztlichen Notdienste. KVNO Sonderausgabe Rheinisches Ärzteblatt betont Bedeutung der Fortbildungswoche In einer 88 Seiten starken Sonderausgabe des Rheinischen Ärzteblatts, die am 30. August 1974 erschien, dokumentierte die Ärztekammer Nordrhein die Vorträge, die während der Fortbildungswoche auf der ostfriesischen Insel Norderney gehalten wurden. Professor Dr. Ulrich Kanzow, damaliges Vorstandsmitglied, schrieb in einem Geleitwort: „Steigende Teilnehmerzahlen und die Beobachtung, daß viele der teilnehmenden Ärzte zum wiederholten Male an dieser Fortbildungsveranstaltung teilnehmen, können als Zeichen der Anerkennung bewertet werden.“ Den Skeptikern der Fortbildung auf der beliebten Ferieninsel hielt er entgegen, „daß gerade bei den Veranstaltungen in Norderney über Jahre hinweg eine große Übereinstimmung zwischen der Zahl der Käufer von Teilnehmerkarten und der Zahl der Teilnehmer an Vorträgen und Seminaren festzustellen war.“ Neben den Fortbildungen lasse es der Veranstaltungsplan zu, in den Mittagspausen „die klimatischen und auch sonst vielfältigen rehabilitierenden Möglichkeiten der Insel zu nutzen. Eine solche Synthese von körperlicher Erholung, Entspannung und Training mit geistiger, fachlicher Fortbildung hat sich nicht nur in Norderney bewährt“, so Kanzow, der auch in der nordrheinischen Fortbildungsakademie engagiert war. Die Veranstaltung, die 1974 zum elften Mal stattgefunden hatte, solle nicht auf eine Stufe mit „Arbeitsessen“ oder „Frühstücks-Konferenzen“ gestellt werden. Kritiker hielten die Fortbildungswoche für ein „finanztechnisches Tarnmanöver“, wie Kanzow es formulierte. Die 15 dokumentierten Referate beschäftigten sich beispielsweise mit Herzglykosiden, der Wirkung von Beta Rezeptorenblockern, arteriellen Durchblutungsstörungen, mit endogenen Psychosen, larvierten Depressionen oder der Rehabilitation psychisch Kranker. Der Fortbildungskongress auf Norderney fand bis 2019 insgesamt 89 Mal statt. bre Beratungsangebot Mehr IT-Sicherheit für Arztpraxen Für Arztpraxen sowie kleinere und mittlere Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen bietet das Kompetenzzentrum „DIGITAL.SICHER. NRW“ kostenfreie Angebote zur IT-Sicherheit an. Unter www.digital-sicher.nrw können Interessierte beispielsweise einen Termin zur digitalen Erstberatung vereinbaren, bei der Handlungsbedarfe ermittelt und geeignete Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe erarbeitet werden können. Webinare verschaffen einen Überblick über die wichtigsten Bereiche digitaler Sicherheit. Flankiert wird das Angebot von Informationsmaterial, beispielsweise zu sicheren Passwörtern und Schadsoftware. MST Arzneimittel Lieferengpässe besser bekämpfen Im Rahmen ihrer 69. Konsultativtagung haben die deutschsprachigen Ärzteorganisationen die Politik auf EU-Ebene zu entschiedenerem Handeln im Kampf gegen Lieferengpässe bei versorgungsrelevanten Arzneimitteln aufgefordert. „Wir brauchen eine Diversifizierung von Lieferketten, eine nachhaltige Stärkung der Produktion sowohl von Arzneimitteln als auch von Wirkstoffen in Europa und wirksame Maßnahmen für eine ausreichende Vorratshaltung“, forderten die Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol, Luxemburg und Liechtenstein. Die mangelnde Verfügbarkeit erschwere zunehmend die bestmögliche medizinische Behandlung. vt Die Portalpraxen an Krankenhäusern sollen als zentrale Anlaufstellen dienen, von wo aus Patientinnen und Patienten in die richtige Versorgungsebene geleitet werden. Foto: KVNO

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