Rheinisches Ärzteblatt 9/2023

30 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 9 / 2023 Kulturspiegel Das Musical „Moulin Rouge!“ haucht dem blauen Musical Dome in Köln gekonnt eine leicht frivole Atmosphäre ein. von Jürgen Brenn Rouge umfängt die Besucherinnen und Besucher vom ersten Schritt in den Musical Dome neben dem Kölner Hauptbahnhof. Rot, die Farbe der Liebe und des weltberühmten VarietéTheaters im Pariser Stadtteil Montmartre dominiert nicht nur die Cocktails, sondern das gesamte Theater vom Foyer bis hin zur mit dunkelroten Tüchern abgehangenen Decke des Zuschauerraums. Allein ein riesiger grauer Elefant, der seitlich auf die Zuschauerränge herabblickt, sticht farblich heraus. Die aufwendigen Umbauarbeiten in der Spielstätte haben sich gelohnt. Seit Herbst 2022 ist „Moulin Rouge! Das Musical“ ein Zuschauermagnet in der Dommetropole. Bereits mehr als eine halbe Million Gäste zog die rund 21 Millionen Euro teure Produktion an den Rhein. Die Show ist die erste nicht englischsprachige Adaption des 2018 am Broadway uraufgeführten Musicals, das 2020 zehn Tony Awards gewann. Neben New York drehen sich die roten Windmühlenflügel in London und Melbourne. Die Handlung orientiert sich an dem gleichnamigen Film des Regisseurs Baz Luhrmann aus dem Jahr 2001. Der junge mittellose Songwriter Christian, in Köln von Riccardo Greco verkörpert, kommt im Jahr 1899 in das quirlige Pariser Künstlerviertel Montmartre und trifft dort auf den Künstler Toulouse-Lautrec und den Tangotänzer Santiago. Beide jungen Männer sind lebenshungrig aber erfolglos und leben das schillernde Leben der Bohemiens. Sie führen den jungen Amerikaner in die Welt des verruchten Varieté-Theaters Moulin Rouge ein. Christian verliebt sich in den Star des Theaters, Satine, gespielt von Sophie Berner. Auch sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen und kann sich mehr schlecht als recht über Wasser halten. Ebenso ergeht es dem Rest des Ensembles. Es balanciert schillernd, voller Lebenslust und Erotik Champagnerkorken knallend am finanziellen Abgrund. Der Clubbesitzer Harold Zidler, wie ein Zirkusdirektor gespielt von Gavin Turnbull, drängt Satine, dem neureichen Duke of Monroth, schön finster gespielt von Gian Marco Schiaretti, in ihrem Séparée jeden Wunsch zu erfüllen. Obwohl sie sich in Christian verliebt hat, weiß die junge Frau, was von ihr erwartet wird. Sie enttäuscht den Duke nicht. Dieser kauft daraufhin kurzerhand das angeschlagene Theater buchstäbdes Theaters und der Regisseur ToulouseLautrec, gespielt von Alvin Le-Bass, aneinander. Denn die kritische Haltung des Stücks gegenüber dem Kapitalismus im Allgemeinen und die Inszenierung der unsympathischen Figur eines Kapitalisten im Speziellen, gehen dem Duke zu weit. Er versucht immer wieder, Einfluss auf die Inszenierung zu nehmen. Gleichzeitig erkennt er das heimliche Liebesband zwischen Satine und Christian. Der Showdown, bei dem sich Satine zwischen Im Rhythmus der roten Windmühle Wahrheit, Schönheit, Freiheit und vor allem die Liebe zählen in dem berühmt-­ verruchten Nacht- und Tanzclub Moulin Rouge. Foto: Johan Persson lich mit Haut und Haar. Mit einem Schlag sind Zidler und alle Künstlerinnen und Künstler, für die das Moulin Rouge ein Refugium für unkonventionelle Lebensstile ist, von finanziellen Sorgen befreit. Gleichzeitig sind sie ihrer Freiheit beraubt. Denn der Duke macht nicht nur Satine immer wieder klar, dass sie nun ihm gehört. Heimlich schwebt jedoch die junge Sängerin mit Christian im siebten Himmel der Liebe. Dieser komponiert im Liebesrausch ein Stück nach dem anderen für ein musikalisches Schauspiel, mit dem er das Moulin Rouge retten und gleichzeitig Satine auf großer Bühne eine Liebeserklärung bereiten möchte. Schnell geraten der neue Besitzer Liebe und gesicherter Existenz im goldenen Käfig entscheiden muss, findet bei der Premiere des Stücks im Moulin Rouge statt. Die tragische Liebesgeschichte wird begleitet von einem herausragenden Ensemble aus Tänzerinnen und Tänzern, die in der Choreografie von Sonya Tayeh aufgehen. Eingebettet sind die raschen Wechsel der Bühnenbilder und Kostüme in ein Feuerwerk aus 75 Songs von insgesamt 165 Komponisten. Die zahlreichen bekannten Musikstücke überspannen rund 160 Jahre von Jacques Offenbach bis Lady Gaga, Adele, Katy Perry, Rihanna oder Beyoncé. Informationen und Eintrittskarten unter www.moulin-rouge-musical.de. Doc’s Arts Festival geht in die zweite Runde Singen und Musizieren mit ärztlichen Kolleginnen und Kollegen stehen im Mittelpunkt des Musik- und Kulturfestivals „Doc’s Arts 2024“ in Goslar. Egal ob Hobby-Musiker, Fast-Profi oder ohne Vorkenntnisse, alle Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudierenden und Angehörige weiterer medizinischer Berufe sind eingeladen, in unterschiedlichen Workshops unter der Leitung professioneller Dirigentinnen und Dirigenten Musikstücke zu erarbeiten oder sich singend oder trommelnd zu beteiligen. Am Ende des musikalischen Wochenendes steht ein öffentliches Konzert. Neben den Proben bleibt viel Zeit für den kollegialen Austausch. Das Festival versteht sich auch als ein aktiver Beitrag zur Stärkung von Resilienz und Ärztegesundheit. Doc’s Arts findet vom 13. bis 16. Juni 2024 in Goslar statt. Anmeldung bis 31.1.2024 als Einzelperson oder Gruppe unter www.docs-arts.de. Goslar 13. – 16.06.2024 Teilnahme als Einzelperson oder Ensemble, als Fast-Profi, Freizeit- musiker*in oder ohne Vorkenntnisse. Familienangehörige, Freundinnen und Freunde sind herzlich willkommen! Programm: Eröffnungskonzert (gestaltet durch die Teilnehmer*innen), Workshops & Workshop-Konzert, Get together, Vorträge Musik und Gesundheit Workshop-Angebote: » Orchester » Gemischter Chor » Chor für alle: Rock/Pop* » Bigband/Jazz » Drum circle* » Klänge und Frequenzen* * Workshops können ohne Vorkenntnisse belegt werden Information und Anmeldung unter www.docs-arts.de Das Festival für Ärztinnen und Ärzte & Angehörige medizinischer Berufe Mediziner*innen Musik- und Kulturfestival

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