Rheinisches Ärzteblatt 9/2024

26 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 9 / 2024 Praxis „Aktuell können wir nur Trends abrufen“, ordnete Professor Dr. Hansjörg Heep, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses „Ärztliche Weiterbildung“ der ÄkNo, die jüngsten Umfrageergebnisse ein. Im Jahr 2020 sei in Nordrhein eine grundlegend reformierte Weiterbildungsordnung (WBO) in Kraft getreten und für viele Weiterzubildende würden noch Übergangsfristen und die Inhalte der alten WBO gelten. „Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren, wenn diese Fristen im Juni 2027 abgelaufen sind, immer bessere Umfrage-Ergebnisse und eine höhere Beteiligung erzielen können“, sagte Heep gegenüber dem Rheinischen Ärzteblatt. Mit 64 Prozent beteiligten sich in diesem Jahr mehr Ärztinnen als Ärzte an der Evaluation. 15 Prozent absolvierten eine Weiterbildung in Allgemeinmedizin, 13 Prozent in Innerer Medizin, elf Prozent in Anästhesie und die übrigen 61 Prozent verteilten sich auf 49 weitere Facharztbezeichnungen. 76 Prozent der Befragten leisteten ihre Weiterbildung in Vollzeit. In Freitextfeldern klagten viele über zu wenig Personal und eine zu hohe Arbeitsbelastung in ihren Weiterbildungsstätten. Damit fehle oft die Zeit für die Weiterbildung. Eine bessere Lehre, mehr Feedback und mehr Wertschätzung standen ganz oben auf der Wunschliste der Weiterzubildenden, ebenso eine geregeltere Rotation durch die in der Weiterbildungsordnung vorgeschriebenen Bereiche. Um hier Abhilfe zu schaffen, will die Ärztekammer Nordrhein zunächst einmal die Weiterbildungsbefugten in den Fokus nehmen. Weiterbilder, die erstmals den Antrag auf eine Weiterbildungsbefugnis gestellt haben, sind schon jetzt verpflichtet, entweder in Präsenz oder Online den Workshop „Verantwortung als Weiterbilder“ zu absolvieren, der sämtliche Informationen über Rechte und Pflichten vermittelt. Auch Weiterbilder, die eine Verlängerung oder Ergänzung ihrer bestehenden Weiterbildungsbefugnis beantragen, müssen an diesem Kurs teilnehmen. „Wir berichten in diesen Veranstaltungen jeweils auch darüber, dass die Kammer regelmäßig die Weiterbildung evaluiert. Wir wollen damit das Bewusstsein der Befugten für eine qualitativ gute Weiterbildung schärfen“, erklärte Heep. Perspektivisch soll die Kursfortbildung „Verantwortung als Weiterbilder“ durch Train-the-Trainer-Seminare ergänzt werden, in denen die Weiterbilder auch ihre didaktischen und kommunikativen Kompetenzen weiterentwickeln können. Der 128. Deutsche Ärztetag hatte im Mai in Mainz die Landesärztekammern aufgefordert, alle Weiterbildungsbefugten zur Teilnahme an einem Seminar zur „formalen und medizindidaktischen Fortbildung“ zu verpflichten. Die Qualifizierung solle die Weiterbildungsbefugten in ihrer Tätigkeit unterstützen und unter anderem die Qualität von Supervisionen, Feedback und der verpflichtenden Weiterbildungsgespräche zum Stand des Kompetenzerwerbs und zur weiteren Planung der Weiterbildung steigern, heißt es in dem entsprechenden Beschluss. „Die Qualifizierung in den Train-the-Trainer-Seminaren kann stufenweise erfolgen, beginnend mit der Qualifizierung aller neu Befugten“, erläuterte Heep das Konzept. „An der Umsetzung arbeiten wir zurzeit und hoffen dadurch auch auf positivere Ergebnisse bei der Evaluation in den kommenden Jahren.“ Save the date – Terminvorankündigung: 30. November 2024, 10:00 – 15:00 Uhr Begrüßung neuer Kammermitglieder und Beratungstag für junge Ärztinnen und Ärzte • Informationsbörse & Begleitausstellung • Vorträge & Workshops • Gemeinsames Bekenntnis zum Genfer Gelöbnis ... und vieles mehr. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage: www.aekno.de/beratungstag2024 Kammer meets junge Mitglieder Ehrenamtliches Engagement Arzt & Recht Weiterbildung & e-Logbuch Fragen rund um Ihre Mitgliedschaft AZ_Beratungstag2024_179 x 125,5 mm_v2.indd 1 30.07.24 16:23

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