Rheinisches Ärzteblatt 9/2024

40 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 9 / 2024 An Rhein und Ruhr Individuell, angepasst, rebellisch: Haare geben viel über ihre Trägerinnen und Träger preis. Foto: Untitled #4 (aus der Serie In Turn), 2022, Archival Pigment Print, 112 x 90 cm, © Hoda Afshar/Milani Gallery, Meeanjin/Brisbane Essen Haarige Zeiten Haare als fester Bestandteil der Alltagskultur: Damit beschäftigt sich die Ausstellung „Grow it, show it“, die das Museum Folkwang in Essen vom 3. September 2024 bis 12. Januar 2025 zeigt. Wie Menschen Kopf-, Gesichts- und Körperhaare zeigen oder verbergen, wachsen lassen oder rasieren ist nicht nur Ausdruck ihrer Persönlichkeit, sondern auch der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen, religiösen oder kulturellen Gemeinschaften. Historische und aktuelle Fotografien, Videos und Filmclips aus Kunst, Mode und Social Media zeigen, dass Afro, Locs, Braids oder Cornrows, Bubikopf, Beehive oder Taper Hält die Demokratie, was sie verspricht? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung „Für alle! Demokratie neu gestalten“ in der Bundeskunsthalle. Foto: Tamara Lorenz © Oliver Ressler/VG Bild-Kunst, Bonn 2024, courtesy of the artist; àngels, Barcelona; The Gallery Apart, Rom Bonn Braucht unsere Demokratie ein Update? „Wahlen allein machen noch keine Demokratie“, sagte der ehemalige US-Präsident Barack Obama im Jahr 2009 sinngemäß in einer vielbeachteten Rede in Kairo. Der Frage, was Demokratie ausmacht, widmet sich noch bis zum 13. Oktober die Ausstellung „Für alle! Demokratie neu gestalten“ in der Bundeskunsthalle in Bonn. Dabei versteht sich die Ausstellung als Aufruf zur aktiven Beteiligung an der Demokratie und stellt selbige zugleich kritisch auf den Prüfstand – ganz nach dem Motto: Hält die Demokratie eigentlich, was sie verspricht? Neben Kunstwerken werDüsseldorf Gerhard Richter im Rheinland Der Düsseldorfer Kunstpalast widmet seine Herbstausstellung ab dem 5. September dem deutschen Maler, Bildhauer und Fotografen Gerhard Richter. Unter dem Motto „Verborgene Schätze“ werden mehr als 130 Arbeiten aus allen Schaffensphasen und Werkgruppen des Künstlers gezeigt. Bei den Bildern handelt es sich größtenteils um Werke aus Privatsammlungen, die zuvor selten oder noch nie öffentlich gezeigt wurden. In der umfassendsten Gerhard Richter Ausstellung in Deutschland seit über zehn Jahren geben diese Arbeiten Einblick in das gesamte Spektrum seiner Kunst – von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis in die jüngste Vergangenheit. Die Ausstellung lenkt den Blick gezielt auf das Rheinland, wo sich Richter seit seiner Übersiedlung aus Dresden im Jahr 1961 künstlerisch freier entfalten konnte. Hier traf er auf Beliebte Motive waren für Gerhard Richter seine Frau und Kinder, wie hier Sohn Moritz als Baby beim Essen aus dem Jahr 2000. Foto: Gerhard Richter, Moritz, 2000, Öl auf Leinwand, 62 x 52 cm, Privatsammlung © Gerhard Richter 2024 (0041) den Exponate der politischen Kulturgeschichte gezeigt. Demokratische Meilensteine wie das Frauenwahlrecht oder die Amerikanische Revolution werden ebenso thematisiert wie die Anfänge der Demokratie in der Antike. So ist zum Beispiel eine Nachbildung der antiken Losmaschine „Kleroterion“ zu sehen, mit deren Hilfe im Stadtstaat Athen unter anderem politische Ämter und Richter ausgelost wurden. Diese Praxis sollte geheimen Verabredungen sowie Korruption entgegenwirken und möglichst vielen (männlichen) Athenern eine Partizipation ermöglichen. Weitere Informationen zur Ausstellung „Für alle! Demokratie neu gestalten“ in der Bundeskunsthalle Bonn, Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn, unter www.bundeskunsthalle.de MST Gleichgesinnte wie Sigmar Polke und Konrad Lueg und auf Vorbilder und Reizfiguren wie Joseph Beuys. Richters Werke zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers. Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf. Das Museum ist von dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis 21 Uhr. Weitere Informationen zu Ausstellung und Ticketpreisen auf https://www.kunstpalast.de/de/ vt nicht nur Ausflüsse der Schönheitsindustrie sind, sondern auch wichtig für den queerfeministischen, körperpolitischen und postkolonialen Diskurs. Gleichzeitig untersucht die umfassende Themenausstellung, auf welche Weise sich Bilder von Haaren über die Zeit gefestigt und Trends definiert haben. Museum Folkwang, Museumsplatz 1, 45128 Essen. Das Museum ist von dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Donnerstag und Freitag bis 20 Uhr. Der Eintritt in die ständige Sammlung ist kostenlos. Ticketpreise für Sonderausstellungen und allgemeine Informationen unter https://www.museum-folkwang.de/de vt

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