Rheinisches Ärzteblatt 10/2023

Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 10 / 2023 7 Facharztprüfungen Anmeldeschluss und Termine Der nächste zu erreichende Prüfungszeitraum zur Anerkennung von Facharztkompetenzen, Schwerpunktbezeichnungen und Zusatz-Weiterbildungen bei der Ärztekammer Nordrhein ist vom 4. Dezember bis 22. Dezember 2023. Anmeldeschluss: Freitag, 13. Oktober 2023 Ärztinnen und Ärzte, die zur Prüfung zugelassen sind, erhalten eine schriftliche Ladung mit dem genauen Prüfungstermin und der Uhrzeit mindestens 14 Tage vorher. www.aekno.de/Weiterbil dung/Pruefungen ÄkNo Verordnung der Pille weiter rückläufig Immer weniger junge Frauen verhüten mit der klassischen Pille. Der Anteil der GKV-Versicherten, denen zulasten der Krankenkasse kombinierte orale Kontrazeptiva zur Verhütung verordnet wurden, sank von 43 Prozent im Jahr 2013 auf 28 Prozent im Jahr 2022. Das teilte die AOK auf Basis einer Analyse von Verordnungsdaten mit. Mitursächlich für den Rückgang ist nach Ansicht der AOK, dass die Risiken einer hormonellen Verhütung in den sozialen Medien immer stärker thematisiert würden. Die Kassen übernehmen die Kosten für die Pille bis zum vollendeten 22. Lebensjahr. HK Kurz gemeldet Stadt-Land-Gefälle bei HIV-Infektionen Knapp 73.000 gesetzlich Krankenversicherte befanden sich im Jahr 2021 wegen einer HIV-Infektion in vertragsärztlicher Behandlung, 78 Prozent von ihnen waren Männer. Das geht aus einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor. Die HIV-Diagnoseprävalenz liege damit bei 101 je 100.000 Versicherten. Dabei zeige sich jedoch ein großes Stadt-Land-Gefälle mit Prävalenzen zwischen 13 im bayerischen Kreis Eichstatt und 417 in Berlin. Auch Frankfurt am Main (406) und Köln (389) gehören zu den Großstädten mit den höchsten HIV-Prävalenzen. HK 890 Millionen Euro für Kliniken in NRW An Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen sind im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds des Bundes Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 890 Millionen Euro geflossen. Die letzten Förderbescheide wurden im August versendet. Die Fördergelder werden zu gut zwei Dritteln von der Europäischen Union refinanziert, ein Drittel trägt das Land. Gefördert werden sollen Investitionen in die digitale Infrastruktur. Dazu zählen der Aufbau von Patientenportalen, das digitale Medikationsmanagement, Maßnahmen zur IT-Sicherheit oder auch der Ausbau sektorenübergreifender telemedizinischer Netzstrukturen. HK Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit Mahnung und Auftrag für heute Am 30. August wurde im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf die Ausstellung „Fegt alle hinweg …“ zum Approbationsentzug und Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der NSZeit eröffnet. Bei der Veranstaltung zur Ausstellungseröffnung betonte Ärztekammer-Präsident Rudolf Henke, wie wichtig auch heute noch die Rückbesinnung auf das an den jüdischen Kolleginnen und Kollegen begangene Unrecht ist: „Was vor 85 Jahren geschah, muss uns stets Mahnung und Auftrag sein, denn auch unsere heutige Gesellschaft ist vor Intoleranz, Ausgrenzung und Antisemitismus sowie einer zu gleichmütigen Einschätzung ihrer Konsequenzen nicht gefeit.“ Der Entzug der Approbation im Jahr 1938 bildete den Schlusspunkt einer seit 1933 zunehmenden Ausgrenzung und Entrechtung. Als einziger Ausweg blieb in der Folge das Exil; die in Deutschland verbliebenen jüdischen Ärzte wurden deportiert und bis auf wenige Ausnahmen ermordet. Die von dem Münchener Ehepaar Ursula und Dr. Hansjörg Ebell konzipierte Wanderausstellung hatte bereits im Jahr 2018 bei der Ärztekammer Nordrhein Station gemacht. Den damals vorgestellten exemplarischen Portraits wurden nun zehn Portraits betroffener jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus dem Gebiet der Kammer Nordrhein hinzugefügt. Henke wies darauf hin, dass die biografische Spurensuche auch mit Unterstüzung der ehrenamtlichen Die Wanderausstellung „Fegt alle hinweg…“ machte zum zweiten Mal seit 2018 Station im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf. Sie wurde um zehn Porträts jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus Nordrhein erweitert. Foto: Andreas Köhring Kammermitglieder durchgeführt worden sei. Archivmaterial sei aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen worden. Nach der Station in Düsseldorf wird die Ausstellung ins Saarland zur dortigen Ärztekammer gehen. TG

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