Thema 18 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 10 / 2024 Sowohl Dreyer als auch Berson sind erfahrene Berufspolitiker. Er habe sich die Hälfte seines Lebens berufspolitisch in der und für die Ärztekammer Nordrhein engagiert, sagte Dreyer vor der Kammerversammlung, deren Mitglied er seit 2005 ist. Seit 2009 gehört er auch dem Vorstand der Kammer an. Schwerpunkt seiner Arbeit dort ist die Weiterbildung, deren Qualität, so Dreyer, nicht nur entscheidend ist für eine gute Patientenversorgung, sondern auch für eine erfolgreiche Laufbahn als Ärztin oder Arzt. Seit 2014 ist der Anästhesist Vorsitzender der Weiterbildungskommission der Ärztekammer Nordrhein, seit 2015 teilt er sich das Amt mit Berson. „Hier entscheiden wir über abweichende Weiterbildungsgänge, beispielsweise über Clinician Scientist-Programme, in denen wir jungen Forscherinnen und Forschern eine adäquatere Anrechnung ihrer Forschungszeit auf die Weiterbildung ermöglichen“, erläuterte Dreyer. „Hier war und ist Nordrhein bundesweit Vorreiter.“ Er verwies zugleich auf die Erfolge, die die Ärztekammern auf Landes- und Bundesebene in ihrem „Kerngeschäft“ errungen haben: angefangen bei den hausärztlichen Weiterbildungsverbünden über die Kompetenzorientierung in der grundlegend reformierten Weiterbildungsordnung von 2020 bis hin zur Einführung des eLogbuchs zur Dokumentation der Weiterbildungsfortschritte. Dreyers berufspolitische Heimat ist der Marburger Bund, in den er schon als Medizinstudent im Jahr 1996 eintrat. Im Landesverband Nordrhein-Westfalen/ Man kann sagen, sie ergänzen sich gut. Der neue Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Sven Dreyer, und der neue Vizepräsident, Dr. Arndt Berson, repräsentieren das weite Spektrum des ärztlichen Berufs. Dreyer ist Anästhesist und Notfallmediziner und leitet seit 2014 das Druckkammerzentrum am Universitätsklinikum Düsseldorf. Dort ist er unter anderem für die spezielle Behandlung von Patienten verantwortlich, die eine schwere Kohlenmonoxidvergiftung erlitten haben – eine Tätigkeit, die für den passionierten Wassersportler nach eigenen Worten schon immer von besonderem Interesse war. Berson ist Hausarzt und Diabetologe in Kempen am Niederrhein und dort seit 2003 in einer Berufsausübungsgemeinschaft niedergelassen. Daneben ist er an zwei ärztlich geführten Medizinischen Versorgungszentren der Rheinlandärzte GmbH als geschäftsführender Gesellschafter beteiligt: einem rein hausärztlichen in Düsseldorf und einem fachübergreifend hausärztlichen und internistischen in Kempen. Gemeinsam wollen Dreyer und Berson nun die Sacharbeit in den kammereigenen Gremien über Fach-, Sektoren- und Fraktionsgrenzen hinweg vorantreiben. Das betonten beide in ihren Bewerbungsreden vor der Kammerversammlung am 31. August im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft. Eine solche Zusammenarbeit hat in der Ärztekammer Nordrhein durchaus Tradition, sie muss aber auch immer wieder neu verhandelt werden. „Wir müssen den innerärztlichen Integrationskurs fortsetzen“ Mit Dr. Sven Dreyer (49) und Dr. Arndt Berson (53) an der Spitze hat die Ärztekammer Nordrhein einen Generationswechsel vollzogen. Beide sind seit Langem berufspolitisch engagiert und haben sich vorgenommen, in den nächsten fünf Jahren insbesondere die Gestaltungsspielräume der ärztlichen Selbstverwaltung zu stärken und die gemeinsame Sacharbeit in den Gremien der Kammer zu fördern. von Heike Korzilius Zwei, die sich gut verstehen: Dr. Sven Dreyer (l.) und Dr. Arndt Berson nach ihrer Wahl zum neuen Führungsduo der Ärztekammer Nordrhein Foto: Jochen Rolfes
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