Rheinisches Ärzteblatt 10/2024

Rheinisches Ärzteblatt / Heft 10 / 2024 21 Das Alter lebenswerter machen Rund 10.000 Menschen nehmen sich pro Jahr in Deutschland das Leben. 42 Prozent aller Suizide wurden 2022 von Menschen begangen, die älter als 65 Jahre waren. In der Altersgruppe der 80- bis 84-Jährigen sind die meisten Suizide zu verzeichnen. Chronische Schmerzen, Vereinsamung und niedriger sozialer Status verschärfen den Sterbewunsch im Alter. von Vassiliki Temme Seit gut 20 Jahren liegt die Zahl der Suizide in Deutschland auf einem relativ gleichbleibenden Niveau. Mit 10.119 Suiziden gab es allerdings im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 9,8 Prozent. Besonders betroffen sind die Altersgruppen ab 65 Jahre und hier – wie in allen Altersgruppen – insbesondere die Männer. Für Professor Dr. Tillmann Supprian, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Ein neuer Lebensabschnitt Vereinsmitgliedschaften, soziales Engagement, Altruismus und Gesundheitsvorsorge sind essentielle Punkte der Suizidprävention. Es geht vor allem darum, der Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken. Auf lokaler Ebene bieten sich Senioren heutzutage zahlreiche Angebote wie Schwimmen, Tanzen oder Wandern. Auch Hausärztinnen und Hausärzte spielen in der Suizidprävention eine wichtige Rolle. Sie können depressive Störungen frühzeitig erkennen und Betroffene zur Weiterbehandlung vermitteln; denn sie interagierten eigentlich immer in einem großen Netzwerk mit anderen Fachrichtungen vor Ort. Foto groß: Johannes/stock.adobe.com Foto klein: Monkey Business Images/istockphoto.com Spezial

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=