10 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 11 / 2023 Magazin – Studium und Berufseinstieg Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) hat für die Petition „Ausbildung statt Ausbeutung – für ein faires PJ“ 102.286 Unterschriften gesammelt und diese kürzlich an das Bundesgesundheitsministerium übergeben. Dabei nutzten die Medizinstudierenden die Gelegenheit, nochmals auf ihre Kernforderungen für ein faires Praktisches Jahr (PJ) aufmerksam zu machen. Dazu zählt die Änderung der Fehlzeitenregelung im PJ. Damit die 30 Fehltage, die jeder Studierende während des PJ zur Verfügung hat, nicht von Krankheitstagen aufgezehrt werden, müsse zwischen Krankheits- und Fehltagen unterschieden werden, was derzeit nicht der Fall sei. Daneben fordert der bvmd eine qualitativ hochwertige Ausbildung sowie einen zeitlichen Mindestabstand von vier Wochen zwischen dem Ende des PJ und dem dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung. Die vierte Forderung bezieht sich auf eine auskömmliche Aufwandsentschädigung in einer Mindesthöhe des BAföG-Höchstsatzes. bre Seit zwei Monaten bin ich zurück von meinem Erasmus-Semester an der Universitat Autónoma de Barcelona. Das Wiederkommen und Ankommen hier in Essen fällt mir doch deutlich schwerer als erwartet. Es war eben nicht einfach nur ein langer Urlaub, sondern ein richtiges Leben mit Alltag, Freunden und Hobbys, das ich mir in kurzer Zeit in einem fremden Land aufgebaut habe und das doch ziemlich anders war als das Leben hier. Hier in Essen hat sich nämlich gar nicht so viel verändert, was zum einen sehr schön ist, sich zum anderen aber auch ein Stück weit unpassend anfühlt. Ich bin gespannt, wie lange ich mich noch in dieser Übergangsphase befinden werde. Mein Unialltag wird nun auch wieder ein ganz anderer sein. In Barcelona war die Lehre Erfolgreiche Petition Medizinstudierende übergeben mehr als 100.000 Unterschriften Mail aus Essen Hannah Stamm Foto: privat Medizinstudierende übergaben für ein fair gestaltetes Praktisches Jahr über 100.000 Unterschriften an das Bundesgesundheitsministerium. Foto: bvmd Approbationsordnung Hausärzte machen Druck Auf dem 44. Deutschen Hausärztinnen- und Hausärztetag in Berlin forderten die Delegierten das Bundesgesundheitsministerium und die Landesgesundheitsministerien auf, die Reform der Approbationsordnung für Ärzte gemäß dem Konsens zum Masterplan Medizinstudium 2020 zu verabschieden und damit unter anderem die Allgemeinmedizin zu stärken. Der Referentenentwurf vom Juni 2023 solle unverändert beschlossen werden, heißt es in dem Beschluss. Die Ausbildung müsse stärker ambulant erfolgen, um dem Versorgungsbedarf der Bevölkerung gerecht zu werden, so die Hausärzte. Gleichzeitig warnten die Delegierten davor, den Begriff „Allgemeinmedizin“ in der Approbationsordnung durch „hausärztliche Versorgung“ zu ersetzen. Die medizinische Ausbildung sei nach Fachgebieten organisiert und „hausärztliche Versorgung“ sei ein sozialrechtlicher Begriff. bre Ranking Bonn und Aachen unter den Top 100 Beim World University Ranking des britischen Magazins Times Higher Education (THE) landete die Rheinisch- Westfälische Technische Hochschule Aachen auf Platz 90 und auf Platz fünf unter den deutschen Unis. Die Universität Bonn belegte im internationalen Vergleich Platz 91 und Platz sechs in Deutschland. THE nimmt für das jährliche Ranking rund 1.900 Universitäten aus 108 Ländern unter die Lupe. Die Universitäten werden in fünf Kategorien zu Forschung, Lehre, Internationalisierung und Industrie mit 17 Indikatoren verglichen. Besser als die beiden Hochschulen aus Nordrhein schnitten in dem Ranking die Technische Universität München auf Platz 30, die Ludwig-Maximilians-Universität ebenfalls zu München auf Platz 38, Heidelberg auf Platz 47 und die Humboldt-Universität Berlin auf Platz 87 ab. Hinter Bonn landete die Berliner Charité auf Platz 94 und Tübingen auf Platz 95. Die Kölner Universität belegte Platz 160. www.timeshighereducation.com bre sehr durch theoretische Vorlesungen mit ergänzenden Seminaren und Praktika geprägt. Mein nächstes Semester hier in Deutschland wird ausschließlich aus Praktika in verschiedenen Bereichen wie Chirurgie, Innerer Medizin, Notfallmedizin und Gynäkologie bestehen, worauf ich mich sehr freue. Was mir als besondere Herausforderung in Barcelona im Kopf geblieben ist, ist ein Vortrag im Fach Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, den ich mit einer Gruppe spanischer Studierender auf Spanisch halten musste. Auch wenn es „nur“ rund sieben Minuten waren und ich mir meinen Text gut zurechtgelegt und gelernt hatte, ist es doch etwas ganz anderes nicht in der eigenen Muttersprache zu präsentieren. Glücklicherweise waren sowohl die Dozierenden als auch die Studentinnen und Studenten sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Sie haben mich bei jedem Versuch, der Sprache näher zu kommen, bestärkt. Ich hoffe sehr, dass mir zumindest ein Stück des „Barcelona Lebensgefühls“ sowie der Bezug zur Sprache hier erhalten bleiben werden. Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium@ aekno.de.
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