Rheinisches Ärzteblatt 11/2024

Thema Rheinisches Ärzteblatt / Heft 11 / 2024 15 arbeiter gut schule, damit sie durch ein freundliches, respektvolles, aber zugleich selbstbewusstes Auftreten signalisierten: „Ich bin kein leichtes Opfer, an dem man seine Aggressionen abreagieren kann.“ Als einen der zentralen Punkte in seinen Trainings nennt er die Entwicklung eines „Gefahrenradars“. Die Teilnehmer müssten in die Lage versetzt werden zu erkennen, wann eine Situation kippt und man sich um die eigene Sicherheit kümmern muss, also – Abstand halten, Fluchtwege orten, einen stabilen Stand einnehmen und die Hände vor den Körper nehmen. Für essenziell hält es Busche, dass die Geschäftsführung die Sicherheit der Mitarbeiter zur Chefsache macht. Diese müsse sich klar zu einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt bekennen und das auch klar nach außen kommunizieren. Im Leverkusener Klinikum hingen entsprechende Hinweise an allen zentralen Orten und in den Wartebereichen. Übergriffe würden konsequent verfolgt – bis hin zum Hausverbot. Schulungen, Verfolgung der Täter, Verschärfungen des Strafrechts – das ist das Eine. „Was es aber mit Menschen macht, die anderen helfen wollen und die dann beschimpft, beleidigt, bespuckt oder getreten werden, steht auf einem ganz anderen Blatt“, sagt Dr. Arndt Berson, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein. Viele Betroffene berichteten, dass ihnen der Beruf Veranstalter: Ärztekammer Nordrhein Die Teilnahme ist gebühren- und sponsorenfrei. Die Veranstaltung ist mit 2 Fortbildungspunkten anerkannt. Programm und Anmeldung unter www.aekno.de/euskirchener-gespraech oder durch Scan des QR-Codes. 27. Euskirchener Gespräch Zurück zur Zukunft – wie wir uns angesichts paralysierender Gegenwartskrisen als Gesellschaft und persönlich die Zukunft vorstellen wollen Einladung zur Präsenzveranstaltung Mittwoch, 13. November 2024, von 19 bis 21 Uhr, in der Aula der Marienschule Euskirchen, Basingstoker Ring 3, 53879 Euskirchen Wie bringen wir uns vor unsere Zukunft? Prof. Dr. phil. Heinz Bude, Professor für Makrosoziologie (i.R.), Universität Kassel Was wird aus dem Menschen. Für einen verkörperten Humanismus. Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Karl-Jaspers-Professor für philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie, Universität Heidelberg AZ_27_Euskirchen_179 x 125,5 mm_v2.indd 1 14.08.24 11:58 keinen Spaß mehr mache und dass es angesichts zunehmender Verrohung im Umgang miteinander noch schwieriger werde, gutes Personal zu halten oder zu gewinnen. Damit werde auch deutlich, dass die Gewalttäter nicht nur ihren individuellen Opfern schadeten, sondern dem Gesundheitssystem und damit der Gesellschaft insgesamt. „Wir brauchen deshalb eine wirklich gut gemachte Sensibilisierungskampagne, die sich mit dieser Botschaft an die Öffentlichkeit wendet“, betont Berson. Außerdem benötige man bessere Daten und verlässliche Meldeverfahren in Krankenhäusern und Praxen, um die Größe des Problems und mögliche Ursachen erfassen zu können. Wenn es trotz aller Gegenmaßnahmen zu Gewalt gegen Klinik- und Praxisteams komme, dann erwarte man von den zuständigen Behörden zudem umfangreiche Unterstützung, sei es durch psychologische Betreuungsangebote, rechtliche Beratung oder den Schutz vor weiteren Übergriffen. Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Sven Dreyer, knüpft in diesem Zusammenhang an ursprüngliche Forderungen der KBV an. „Es wäre ein wichtiges Signal der Politik, wenn sie im Gesetzentwurf zur Stärkung des Schutzes von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften sowie sonstiger dem Gemeinwohl dienenden Tätigkeiten auch explizit die Gesundheitsberufe in Praxen und Kliniken einschließen würde.“

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