10 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 12 / 2023 Magazin – Studium und Berufseinstieg Mit großen, schielenden Augen und aufgeblähten Wangen gucke ich in ein kleines Gesicht mit noch größeren Augen und aufgeblähteren Backen. Seit zehn Sekunden stehe ich im Zentrum der Aufmerksamkeit des Säuglings während meines Praktikums in einer Kinderarztpraxis. Ich forme meinen Mund zu einem „O“ und zwinkere einmal mit dem linken und einmal mit dem rechten Auge. Anscheinend ist das spannend genug, um mich weiter mit den Augen zu durchbohren. Nur gehen mir langsam die Ideen aus. Ich kann ja schlecht im Sprechzimmer anfangen, irgendwelche Laute zu blöken oder einen komischen Tanz aufzuführen. Oder? Die leuchtenden Kinderaugen treffen mein inneres Kind, und ich zeige, wie gut ich mit den Ohren wackeln und gleichzeitig meine Schultern fliegen lassen kann. Das Kind schluckt, die Eltern schmunzeln und der Arzt bricht endlich die Stille, indem er sein StethoKooperation mit Witten/Herdecke Helios Universitätsklinikum Wuppertal nutzt Synergien Das Foto zeigt v.l.n.r.: Professor Dr. Patrick Haage, Ärztlicher Direktor des Helios Universitätsklinikums Wuppertal (HUKW), Direktor des Zentrums für Radiologie, Lehrstuhlinhaber, Professor Dr. Petra Thürmann, stellvertretende ärztliche Direktorin und Vizepräsidentin an der Universität Witten/Herdecke (UW/H), Professor Dr. Melchior Seyfarth, Direktor der Medizinischen Klinik 3 (Kardiologie) und Standortsprecher des HUKW in der Fakultätsleitung Gesundheit der UW/H sowie Dr. oec. Holger Raphael, Geschäftsführer der HUKW. Foto: HUKW RWTH Physiker bleibt Rektor in Aachen Professor Ulrich Rüdiger bleibt für weitere vier Jahre Rektor der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Die Hochschulwahlversammlung, zusammengesetzt aus Mitgliedern des Senats und Hochschulrats, wählten den Physiker kürzlich für eine zweite Amtszeit, die im August 2024 beginnt. Zu den anstehenden Themen, die der 57-Jährige weiterverfolgen möchte, gehören die Beantragung der Exzellenzcluster zur Stärkung der Life-, Data- und SimulationSciences sowie die Zusammenführung der Medizin und Ingenieurswissenschaften. bre Statistik Zwei Drittel studieren an Unis An den Universitäten in Nordrhein-Westfalen waren im Wintersemester 2022/23 nahezu doppelt so viele Personen eingeschrieben wie an Fachhochschulen. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, waren im Wintersemester 2022/23 insgesamt 742.506 Studierende an NRW-Hochschulen immatrikuliert. 64 Prozent von ihnen studierten an Universitäten und 32,2 Prozent an Fachhochschulen. Weitere 2,8 Prozent der Studierenden besuchten Verwaltungsfachhochschulen, ein Prozent Kunsthochschulen und weniger als 0,1 Prozent theologische Hochschulen. Im Zehn-Jahres-Vergleich ging damit der Anteil der Studentinnen und Studenten an Universitäten um knapp fünf Prozent zurück. Im Wintersemester 2012/2013 waren 68,9 Prozent aller Studierenden an NRWUniversitäten eingeschrieben und 28,4 Prozent an Fachhochschulen. Auf die übrigen Hochschularten entfiel ein Anteil von 2, 7 Prozent. bre skop zückt. Langsam und geübt nähert er sich der Brust des Kleinen. Die Folge ist ein markerschütternder Schrei, so etwas Schreckliches wie das kalte Stethoskop hat der Säugling noch nie gefühlt und diesen fremden Mann noch nie gesehen. Doch dieser fremde Mann hat schon so viele angsterfüllte und schreiende Kinder untersucht, dass er mit den drei übrig gebliebenen Haarzellen im Innenohr den Schrei gar nicht wahrnimmt und noch einen Versuch wagt. Diesmal legt er das Stethoskop auf seine eigene Brust, klopft ein paarmal und erhält die Aufmerksamkeit des Kleinen. Noch langsamer als beim ersten Mal nähert er sich dem Kind und legt das Stethoskop in die kleine Hand und umhüllt mit sanfter Stimme den ganzen Raum. Ohne Geschrei, aber unter genauester Begutachtung darf der Arzt nun die kleine Lunge abhören. Das Kind vertraut der fremden Hand bei den ganzen weiteren Untersuchungen bis zu dem Zeitpunkt, als der Arzt die Impfnadel wieder aus dem Oberschenkel zieht. Die Schmerzen nicht verstehend bricht für das Baby die kleine Welt zusammen. Die Arme der Eltern fügen einiges wieder zusammen, nur nicht das Vertrauen zum Kinderarzt. Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium@ aekno.de. Mail aus Bonn Lüko Fischer Foto: privat Kürzlich feierte das Helios Universitätsklinikum Wuppertal (HUKW) seine seit zehn Jahren bestehende Partnerschaft mit der Universität Witten/ Herdecke (UW/H). „Seit einem Jahrzehnt nutzen wir die Synergien zwischen medizinischer Forschung, Lehre und Patientenversorgung als akademisches Krankenhaus“, sagte Professor Dr. Petra Thürmann, stellvertretende ärztliche Direktorin am HUKW und Vizepräsidentin an der UW/H. Die Partnerschaft habe sich als wegweisend erwiesen, da sie es den beiden Einrichtungen ermögliche, medizinische Spitzenleistung und exzellente akademische Ausbildung zu vereinen, so Thürmann. Professor Dr. Melchior Seyfarth, Standortsprecher des HUKW in der Fakultätsleitung Gesundheit der UW/H, wies darauf hin, dass die Partnerschaft auch Perspektiven für Nachwuchsforscher biete. Im Rahmen der Kooperation erhalten sie Zugang zu umfangreichen Forschungsförderungsmaßnahmen. Neben der universitären Forschungsförderung können Nachwuchswissenschaftler auch Helios-interne Fördergelder beantragen. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, eine „Forschungs-frei“-Phase von einem Jahr zu beantragen, so Seyfarth. bre
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