Rheinisches Ärzteblatt / Heft 12 / 2023 17 Ärztliche Kunst mit KI Kaum mehr überschaubar scheint das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. Ärztinnen und Ärzte müssen den Umgang mit KI-gesteuerten Prozessen lernen, sollten sich aber stets der ärztlichen Letztverantwortung bewusst sein. von Thomas Gerst Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über neue Anwendungen und Anwendungsmöglichkeiten der KI in der Medizin berichtet wird. Mit schier explodierenden Rechnerkapazitäten können Unmengen an Daten erfasst und ausgewertet werden. KI-Anwendungen in der Patientenversorgung sind heute bereits zugelassen und haben beispielweise in der Dermatologie bei der Erkennung von Melanomen, in der Diabetologie bei der Steuerung des Blutglukosespiegels auf Intensivstationen, in der Ophthalmologie bei der diabetischen Retinopathie oder in der Nephrologie bei der Vorhersage des postoperativen Risikos einer Nierenschädigung eine hohe Treffergenauigkeit oder Zuverlässigkeit. Allein ein knapper Überblick über derzeit laufende Forschungsprojekte zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin würde den Rahmen eines Artikels sprengen. Spezial Chancen von KI nutzen Der Präsident der Bundesärztekammer Dr. Klaus Reinhardt spricht sich dafür aus, die Chancen von KI in der Medizin zu nutzen. Aber: „Die Nutzung von KI-Technologien erfordert eine sorgfältige Abwägung von Datenschutz und -sicherheit und auch von Verantwortlichkeit. Wir müssen unter anderem sicherstellen, dass der Schutz der Privatsphäre und der Patientendaten stets gewährleistet ist. Wesentlich ist, dass die den automatisierten KI-Systemen zugrundeliegenden Entscheidungenalgorithmen transparent sind und bewertet werden können.“ Foto groß: mindscapephotos/stock.adobe.com Foto klein: Georg J. Lopata
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