Rheinisches Ärzteblatt 12/2023

Magazin Rheinisches Ärzteblatt / Heft 12 / 2023 9 26. Euskirchener Gespräch Zeit für eine neue Bescheidenheit Im philosophisch-medizinethischen Dialog: KI-Experte Professor Dr. rer. nat. Dominik L. Michels, Philosophie-Professor Dr. Markus Gabriel sowie Moderator und Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Christian Köhne (v.l.) Foto: usa Kasalla Martin Schopps Guido Cantz Medizinersitzung 2024 in der Flora Köln Am Botanischen Garten 1a, 50735 Köln am Mittwoch, dem 31. Januar 2024 Beginn: 19.11 Uhr Karten: € 45,- Kartenbestellung beim Festausschuss Medizinerball e.V. Frau Leowald, Telefon 0170 / 8 16 66 25 oder E-Mail: sitzung@festausschuss-medizinerball.de oder online unter www.festausschuss-medizinerball.de Der Medizinerball 2024 findet am Karnevalsfreitag, 09.02.2024, im Kölner Gürzenich statt. Veranstalter: Festausschuss Medizinerball e.V. • Änderungen vorbehalten Bernd Stelter Bläck Fööss Rote Funken Mit Blick auf den rasant fortschreitenden Klimawandel sowie Krieg und Terror in Europa und Nahost widmete sich das „26. Euskirchener Gespräch“ in diesem Jahr dem Ende der Gewissheiten in der Welt und der daraus resultierenden Forderung nach einer neuen Ethik. „Die Gewissheiten entgleiten uns, die Errungenschaften der Moderne im Licht der Aufklärung scheinen abhanden zu kommen“, sagte Dr. Hubertus Rüber, Neurologe aus Euskirchen und Initiator der Veranstaltung, vor gut 200 Teilnehmenden. Der Bonner Philosophie-Professor Markus Gabriel forderte in seiner Key Note daher eine neue Aufklärung, die mit der Bescheidenheit des Nichtwissens ansetze und helfe, die Ränder des Wissens zu erkennen. Über die Möglichkeiten, aber auch die Gefahr der Verselbstständigung Künstlicher Intelligenz sprach Dominik L. Michels, Professor für intelligente Algorithmen in Modellierung und Simulation an der TU Darmstadt. Er übertrug die Modellprojekt Krebsvorsorge in Leichter Sprache Um Menschen, die auf Leichte Sprache angewiesen sind, bei der selbstbestimmten Entscheidung zu Krebsvorsorgeuntersuchungen zu unterstützen, haben das Kompetenzzentrum Barrierefreiheit Volmarstein, die Krebsgesellschaft NRW, die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW sowie die Hochschule für Gesundheit Bochum in Kooperation mit der Ärztekammer Nordrhein Informationsmaterial zu Krebsvorsorge und Früherkennung zum Beispiel für Darm- und Hautkrebs erarbeitet. In Vorträgen und Workshops erhielten die rund einhundert Teilnehmer der Abschlussveranstaltung des dreijährigen Modellprojekts „Krebsvorsorge verstehen – Krebs früh erkennen“ am 9. November im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf auch Hinweise für das Arzt-Patienten-­ Gespräch in Leichter Sprache. Neben schriftlichen Materialien wurden im Rahmen des Modellprojekts auch Erklärvideos entwickelt. Die Informationsmaterialien in Leichter Sprache sind kostenfrei bestellbar unter: www. krebsgesellschaftnrw.de/projekt-leichte-sprache/ MST philosophischen Ausführungen Gabriels auf die Konzepte künstlicher neuronaler Netze. Joseph Kambeitz, Professor für Biologische Psychiatrie, beschäftigte sich mit den Möglichkeiten der Vorhersage und der Prävention psychischer Erkrankungen und ging in diesem Zusammenhang auch auf den Stellenwert der ärztlichen Intuition ein. Eva Horn, Professorin für Neuere Deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Wien, fokussierte abschließend auf den Begriff des Anthropozäns als Veränderung des Planeten durch den Menschen und die sich daraus ergebenden Probleme unsicheren Wissens. usa

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