Valeo 02/2018

I st deine Leidenschaft fürs Singen, Tanzen, Malen oder Schauspielern so groß, dass es nicht nur ein Hobby bleiben soll? Dann gibt es je nach Talent mehrere Möglichkeiten, dieses kreative Schaffen professionell zu erlernen. Eines haben allerdings alle Richtungen gemeinsam: Neben Kreativität sind viel Disziplin, harte Arbeit und Durchhaltevermögen ge- fragt – und gesunder Realismus. Denn die wenigs- ten Bewerber bekommen im künstlerischen Bereich einen Studien- oder Ausbildungsplatz – manchmal nur einer von 500. Und wiederum nur wenige davon haben danach beruflich Erfolg. Daher wird die Leidenschaft höchstwahrscheinlich ein Hobby oder gelegentlicher Nebenberuf bleiben. Wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt, leidenschaftlich und überzeugt für seine Sache brennt, sollte seinen Weg gehen. Sänger/in werden: Sprungbrett in die Praxis Hinter fast jeder Karriere stecken eine herausra- gende Persönlichkeit und Hunderte Unterrichts- stunden im Bereich Gesang, Tanz und Instrumente, häufig gefolgt von einem Hochschulstudium im ent- sprechenden Fach. Auch frühe Kontakte zu anderen Künstlern, Förderern und Veranstaltern sowie ein Grundstock an Freunden und Followern legen eine wichtige Basis. Und natürlich so viel Praxis wie möglich: Man sollte nicht bei einer Castingshow das erste Mal auf der Bühne stehen, sondern schon viel Erfahrung gesammelt haben. Fernab von den großen TV-Castings gibt es bun- desweit immer wieder kleine und größere Talent- wettbewerbe. Dort heißt es: Bühne frei für Einzel- künstler und Nachwuchsbands, zum Beispiel bei „Best of Unsigned“ im Ruhrgebiet. Das Ziel der Teilnehmer? Fans gewinnen, bekannt werden oder gar als Sieger einen Auftritt bei einem größeren Festival ergattern. Aber auch Auftritte bei Stadtfes- ten und kleinen Musikevents vor Ort sind wichtig, um bekannt zu werden. Höre dich um, bestimmt findest du auch in deiner Umgebung Möglichkeiten aufzutreten, wie etwa auch den monatlichen Singer Künstlerstar werden: Ist das realistisch? Tausende Teenager strömen jedes Jahr zu Castingshows und hoffen, berühmte Künstler zu werden. Doch fast keiner schafft es wirklich. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sein Talent abschreiben muss. Doch wer hauptberuflicher Künstler werden will, muss sich das gut überlegen und sollte nicht im Blindflug starten. Songwriter Slam in Hamburg, eine Plattform für Nachwuchskünstler (www.singersongwriterslam.de) . Auch die Präsentation im Inter- net kann den Durchbruch brin- gen. Bestes Beispiel dafür ist der Sänger Mike Singer. Ein Clip des 18-jährigen Offenburgers wurde millionenfach geklickt. Er war schon ein Social-Media-Star, bevor ihm der Plattenriese Warner Music einen Plattenvertrag angeboten hat. Seine erste Deutschlandtour hat er bereits absolviert. Langer Weg zum Schauspieler Erfolgreich vor der Kamera zu spielen, ist für viele ein großer Traum. Das machen sich Anbieter von teuren Workshops und Crashkurs-Angeboten zu- nutze. Doch wer später sein Geld als Schauspieler verdienen will, muss den harten Weg über die Schau- spielschulen gehen. Denn nur so hat man danach bei Casting-Agenturen oder Produktionsfirmen eine Chance. Die ZAV-Künstlervermittlung der Bundes- agentur für Arbeit etwa verlangt als Aufnahmekri- terium eine abgeschlossene Ausbildung an einer staatlich anerkannten Schauspielschule. Davon gibt es in Deutschland 14 (siehe www.casting-network.de) . Maler, Designer oder Journalist? Möchtest du Designer oder Maler werden? Es gibt in Deutschland eine Vielzahl von Hochschulen, die Studiengänge zu Malerei, Bildhauerei, Plastik und Grafik, aber auch Film, Fotografie und Design anbie- ten (www.studis-online.de ). Die Profile und Ansprü- che der Hochschulen unterscheiden sich enorm. Daher legt die Bundesagentur für Arbeit allen Studi- eninteressierten ans Herz, die Beratungsangebote der Hochschulen und mögliche Vorbereitungskurse wahrzunehmen. Auf die Weise spart man sich nicht nur die eine oder andere Enttäuschung, sondern auch viel Zeit und Geld: Je nach Hochschule kom- 12 Valeo – stark und gesund • 2/2 018 Jugend

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