Yolo 02/2018

4/2018 5 GESUNDHEIT Sonnenlicht unterstützt Haut, Knochen und Immunsystem – und macht einfach gute Laune. Doch zwischen April und August kann die natürliche UV-Strahlung innerhalb von 15 Minuten Hautschäden verursachen. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen lässt sich die Sonne ohne Folgen genießen. lung schützen. Jeder Fünfte reagiert auf zu viel Sonne übrigens mit Ausschlag, überwiegend junge Frauen. Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie viel länger man sich mit einer Sonnencreme unbe- schadet in der direkten Sonne aufhalten kann. Die meisten Produkte enthalten chemische Filter – Substanzen, die in die Haut eindringen und UV-Licht in harmloses Infrarotlicht umwandeln. Da sie sich rasch zersetzen, sollte stünd- lich nachgecremt werden. Mineralische Filter, häufig in Naturkosmetika, schützen die Haut mit feinem Mineralpuder. Hier muss besonders auf die Zuverlässigkeit, Wasserbeständig- keit, das richtige Auftragen und eine ebenfalls zeitlich begrenzte Anwendung geachtet werden. Sonnenschutzmittel stellen somit im- mer nur einen Notbehelf gegen unver- meidbare UV-Belastung (zum Beispiel beim Baden) dar und keinen Freibrief zum Sonnenbaden. Denn aufgrund der enthal- tenen Chemikalien können sie, besonders bei längerem Gebrauch, selbst Allergien, Hor- monwirkungen und Hautstörungen wie Akne und Ekzeme auslösen. Zugesetzte Vitamine und Pflanzenextrakte bringen keinen Vorteil. Gönne deiner Haut daher immer wieder Pau- sen von Sonne und Creme. ERSTE HILFE BEI SONNENBRAND Ein Sonnenbrand entsteht, wenn durch UV- Strahlung Hautzellen geschädigt wurden. Was zu retten ist, repariert der Körper, Zerstörtes wird abgestoßen. Kühle die Haut in diesem Fall mit Quarkumschlägen (kühlen Quark dick auf ein Baumwolltuch streichen und die Stoff- seite circa 30 Minuten auf die Haut legen) und trinke reichlich. Auch kühle Auflagen mit Ringelblumen- oder Kamillentee oder ent- Sonne spendet Leben – doch zu viel davon sorgt für Lichtflecken, schnellere Hautalterung und erhöht später sogar das Krebsrisiko: Rund 16.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich am schwarzen Hautkrebs – meist auf- grund zu intensiver Sonneneinstrahlung im Lauf des Lebens. Dies bedeutet im Augenblick zwar keine Gefahr, aber man sollte jede Mög- lichkeit nutzen, damit dies auch so bleibt. JEDER SONNENBRAND HINTERLÄSST SPUREN Weil die Haut ein lebenslanges „Gedächtnis“ besitzt, ist jeder Sonnenbrand einer zu viel. Grundsätzlich sollte man die Haut zwischen April und August von 11 bis 15 Uhr nicht der direkten Sonne aussetzen, besonders nicht un- vorbereitet: Trage daher im Freien möglichst lange, luftige Kleidung und eine Kopfbede- ckung – auch bei Bewölkung. Wenn dies – wie im Freibad – nicht möglich ist, eignet sich eine Sonnenschutzcreme ab Lichtschutzfaktor 20. Bestimmte Arzneimittel machen die Haut vor- übergehend sonnenempfindlicher, darunter Antibiotika, Schmerz-, Akne- und Entwässe- rungsmedikamente, Psychopharmaka, Entzün- dungshemmer, Johanniskraut, Duftstoffe und Insektenspray (unverträglich bei gleichzeitiger Verwendung von Sonnenschutzmittel). Den wichtigsten Sonnenschutz leistet die Haut selbst: Bei Sonnenbestrahlung verdickt sich in- nerhalb von zwei bis drei Wochen die oberste Hautschicht (Hornhaut) zu einer „Lichtschwie- le“. Zudem vermehren sich die Pigmentzellen und wandern nach oben – die Haut bräunt. SONNENSCHUTZMITTEL: WAS BEDEUTET EIGENTLICH DER LSF? Sonnencremes sollten licht-, wasser- und hit- zebeständig sein und vor UVB- und UVA-Strah- zündungshemmende Kühlgele beschleunigen die Heilung. Wenn Blasen, starke Schmerzen, Nackensteifigkeit oder Übelkeit auftreten, solltest du einen Arzt aufsuchen – dies kön- nen Zeichen für eine regelrechte Verbrennung beziehungsweise einen Sonnenstich oder Hitz- schlag sein. TIPPS ZUM RICHTIGEN SONNENSCHUTZ Gewöhne die Haut langsam an die Sonne. Besonderer Sonnenschutz: – unter Wolken, dünner Kleidung, Sonnenschirm (50 Prozent UV-Strahlung) – bei kühlem Wetter oder Fahrtwind (zum Beispiel Gebirge oder Schiff) – bei Schnee, großen Höhen und Wasserober- flächen (verstärkte Strahlung) Schatten, undurchsichtige Kleidung und ein breit- krempiger Hut sind der beste Sonnenschutz. Bräunungscremes und Solarienbesuche bewirken keinen Sonnenschutz, sondern nur kurzfristig braune Haut. Trage bei sonnigem Wetter, besonders beim Auto- oder Fahrradfahren, eine Sonnenbrille mit UV-Schutz (CE- oder besser UV-400- Zeichen). Dies beugt Augenschäden vor. Komme lieber etwas heller statt braun gebrannt aus dem Urlaub zurück. Sonne fördert Leberflecken (Pigment- male). Wenn diese sich sichtbar verän- dern oder die Anzahl von 50 überstei- gen, sollten sie ärztlich untersucht werden. Gönne dir im Winter täglich 20 Minu- ten Tageslicht im Freien. Glasschei- ben filtern größtenteils das UV-Licht.

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