WERDER MAGAZIN Nr. 335

WERDER MAGAZIN 335 15 Dr. Hubertus Hess-Grunewald ist Werders Ge- schäftsführer mit dem vielfältigsten Verantwortungs- bereich. s WERDER MAGAZIN: Maxi, mit welchen Erwartungen bist du in die Saison 2017/2018 gegangen? MAXIMILIAN EGGESTEIN: Mein Ziel war es, die vielen Spielanteile, die ich in der Rückrunde der Saison 2016/2017 bekommen hatte, zu bestätigen und mich als Bundesliga-Spieler zu etablieren. Ich wollte eine gute Vorbereitung, gute Testspiele spielen. Und als Team hatten wir uns vorgenommen, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das hat leider nicht geklappt. Es ging allerdings gut los: Im ersten Pflichtspiel, dem Sieg im DFB-Po- kal bei den Würzburger Kickers, standest du nicht nur in der Startelf, sondern hast auch ein Tor erzielt… Ich erinnere mich allerdings, dass es in der ersten Halbzeit auch an- ders hätte laufen können, wir fast ein Gegentor kassiert hätten… Ins- gesamt sind wir dann verdient weitergekommen. Mich hat es gefreut, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte. Nach dem Spiel habe ich mir natürlich vorgenommen, dass es genauso weitergeht. Für die Reise zum Finale in Berlin hat es nicht ganz gereicht… Trotzdem haben wir aus meiner Sicht eine gute Pokalrunde gespielt. Ich hoffe sehr, dass es in meiner Karriere irgendwann noch klappen wird mit dem Finale. 2016 waren wir mit dem Einzug ins Halbfinale und der Niederlage beim FC Bayern ganz nah dran, dieses Jahr war es nicht ganz so knapp. Das Pokal-Spiel gegen Würzburg war das erste Pflichtspiel bei den Pro- fis, in dem du gemeinsam mit deinem Bruder Johannes auf dem Platz gestanden hast. War das ein besonderes Erlebnis? Ehrlich gesagt: In dem Moment habe ich gar nicht darüber nachge- dacht. Wir kannten das Gefühl ja schon aus der U23. Dass es nun bei den Profis das erste Mal war, ist uns erst danach klar geworden, als wir in einem gemeinsamen Interview darauf angesprochen wurden, uns angeguckt haben, lachen mussten und gesagt haben: „Stimmt“. Wir haben nicht bewusst darauf gewartet. Aber im Nachhinein ha- ben wir realisiert, was für ein schöner Moment das doch war. Mit Geduld und Zielstrebigkeit hast du den Durchbru in der Bundes- liga geschafft. Hilft dein Weg deinem jüngeren Bruder, ebenfalls nicht ungeduldig zu werden? Er weiß, dass man einige Dinge einfach durchmachen muss. Dass es auch mal einen Schritt zurückgehen kann, ehe man wieder zwei Schritte vorwärts machen kann. Ich hoffe, dass mein Weg für ihn An- sporn ist. Ich kann jeden Tag im Training sehen, wie hart er arbeitet. Mit den Einsätzen in den letzten Spielen der Saison wurde er dafür belohnt. Und ich bin sicher, dass er seinen Weg gehen wird. Deine herausragenden Laufleistungen in vielen Spielen waren in dieser Saison ein großes Thema. War dir von Beginn an bewusst, dass du so viel unterwegs bist? Bei Alex Nouri und seinem Trainer-Team spielte das in der Nachbe- reitung der Spiele durchaus eine Rolle, deshalb habe ich die Zahlen wahrgenommen. Aber ich habe mir nie vorgenommen, besonders viel zu laufen, um jemanden zu beeindrucken ( lacht ). Entscheidend war für mich schon immer, dass ich viel für die Mannschaft tun und mich zeigen kann. Dabei kam dann eben diese Laufleistung heraus… Foto: C. Heidmann INTERVIEW

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