WERDER MAGAZIN Nr. 335

WERDER MAGAZIN 335 31 s nächste Anfang eines neuen Abschnitts im Werder-Trikot: „Fußbal- lerisch, athletisch und persönlich bringt Simon viel mit, um eine ganze Weile erfolgreich bei uns Fußball zu spielen.“ Dieses Ziel verfolgt auch Simon Straudis zwei Jahre jüngerer Bruder Fabian. Ein Jahr nach Simon holte der SV Werder auch ihn vom FC Südtirol nach Norddeutschland. Dabei war zunächst gar nicht klar, ob der 17-Jährige überhaupt eine Karriere als Fußballer einschlägt. Im Pustertal, wo die Straudis aufwuchsen, haben Wintersportarten einen deutlich höheren Stellenwert als zum Beispiel Deutschlands Volkssport Fußball. Vater Straudi war einst Spieler der italienischen Eishockey-Nationalmannschaft, auch seine Söhne trugen des Öfte- ren Kufen statt Stollen unter ihren Füßen. Fabian Straudi war dabei so talentiert, dass er sich vor einigen Jahren entscheiden musste: entweder Fußball oder Eishockey. Aus Sicht des SV Werder traf der Mittelfeldspieler genau die richtige Wahl. Thomas Wolter, Sportlicher Leiter des WERDER Leistungs- zentrum, weiß um die Qualitäten des jüngeren der beiden Straudi- Brüder: „Fabian ist so etwas wie ein Künstler auf dem Platz, ein Freigeist. Er ist vielleicht nicht ganz so schnell und athletisch wie sein Bruder, bringt dafür aber herausragende technische Fähigkei- ten mit.“ Auch U-17-Trainer Christian Brand schätzt vor allem den gefühlvollen Fuß seines Kreativspielers: „Er ist ein richtig feiner Fuß- baller und bringt viel Spielintelligenz mit“, sagt Brand, der aber auch weiß, dass sein technisch beschlagener Schützling noch etwas an physischer Durchsetzungskraft zulegen muss, bevor der Italiener im Sommer bereits in die U19 aufrückt. Für die erforderliche Unterstützung auf seinem Entwicklungsweg sorgt das Zusammenleben mit Bruder Simon. „Für Fabian war es sehr wichtig, dass sein Bruder dabei ist, weil sich Simon um vieles kümmern kann und ihn in vielen Dingen unterstützt“, sagt Thomas Wolter über die beiden Südtiroler. „Darüber hinaus ist Simon schon ein Jahr vorher hier gewesen und war bereits gut integriert“, was Fabian enorm geholfen habe, so Wolter. Vergleiche zu den Eggestein- Brüdern will der Sportliche Leiter nicht ziehen, so etwas tue er grundsätzlich nicht. Gegen einen ähnlich erfolgreichen Karrierever- lauf in Grün-Weiß, wie ihn Maximilian und Johannes Eggestein in den vergangenen beiden Jahren an der Weser erlebten, hätte er aber sicherlich nichts einzuwenden. Während man Simon und Fabian Straudi wohl erst einmal spielen se- hen muss, um zu erkennen, welch große Qualität die beiden auf den Platz bringen, zeugen bei Luc Ihorst und Malik Memisevic bereits die ‚nackten‘ Zahlen davon, welch riesiges Potenzial zwei der größ- ten Werder-Offensivtalente mitbringen: Klassische Mittelstürmer, die in ihren Teams durch herausragende Schnelligkeit, einen kräfti- gen Körper und besonders durch ihre Torgefahr hervorstechen. Bei Luc Ihorst war dabei von diesen Attributen in seiner Anfangs- zeit im WERDER Leistungszentrum noch nicht allzu viel zu erken- nen. Im Alter von zwölf Jahren wechselte Ihorst aus dem nieder- sächsischen Osterfeine zum SVW und brauchte etwas Zeit, bis ihm der Durchbruch gelang. „Luc kam ein bisschen aus dem Nichts“, schmunzelt U-19-Trainer Marco Grote, der den Angreifer seit ver- gangenem Sommer trainiert. Grote hat genau verfolgt, welchen enormen Entwicklungssprung seine „Sturmwaffe“, wie er Ihorst mit einem Augenzwinkern nennt, in dieser und der vergangenen Spiel- zeit vollzogen hat: „Mit seiner Entwicklung, vor allem im Übergang von U17 zu U19, hat er sich nahezu unverzichtbar für uns gemacht.“

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