WERDER MAGAZIN Nr. 335
WERDER MAGAZIN: Herr Brandt, wie beurteilen Sie das, was Sie in dieser Saison von Ihrem SV Werder in der Bundesliga auf dem Platz gesehen haben? MATTHIAS BRANDT: Es war ja über die Saison betrachtet wieder eine ziemliche Achterbahnfahrt, aber zum Glück wurde es immer besser. Zuerst, was das Auftreten der Mannschaft betraf, und dann hat sich das auch zuverlässig in den Ergebnissen niedergeschlagen. Aber im letzten Herbst dachte ich schon manchmal: Hoffentlich geht das gut. Könnte der positive Trend unter Florian Kohfeldt ein Aufbruch in wieder erfolgreichere Zeiten sein? Das wirkt schon alles sehr, sehr gut. Vor allem, wie cool er geblie- ben ist, als es mal etwas zäher voranging als gehofft, hat mich sehr beeindruckt. Aber man sollte das jetzt nicht gleich durch irgendwel- che Vergleiche belasten, finde ich. Ich sehe es so: Florian Kohfeldt hat diese Mannschaft auf ziemlich beeindruckende Weise wieder auf Kurs gebracht, und das, was ich ihm als Fan dafür zurückgeben kann, sind Geduld und Vertrauen. Warum haben Sie sich damals entschieden, sich als Werder-Botschaf- ter zu engagieren? Klaus-Dieter Fischer hatte mich vor einigen Jahren gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das zu machen, und ich fand das ehrenvoll und eine schöne Idee. Sie stehen für den Bereich ‚Lebenslang tolerant‘. Zweiter Botschafter zu diesem Thema ist Jan Delay. Kennen Sie sich persönlich? Wir sind uns im Stadion mal begegnet und haben ein bisschen ge- quatscht. Persönlich kennen wäre also übertrieben. Ich mag ihn als Musiker sehr. Und er ist jemand, der seine Meinung sagt, das gefällt mir ja sowieso. Ich find’s schön, mit ihm zusammen diesen Bereich zu vertreten, weil das, glaube ich, viele unterschiedliche Leute an- spricht. Und darum geht’s ja. Die tatsächliche tägliche Arbeit, was das soziale Engagement des Vereins angeht, machen ja andere. Die gehören vor allem gelobt. Sie sagen, dass Ihre Werder-Leidenschaft aus der beruflichen Zeit am Oldenburger Staatstheater Mitte der 1980er Jahre rührt. Welches ist Ihre liebste Erinnerung aus der Anfangszeit Ihres Werder-Fan-Seins? 1988 das 5:0 im Europapokal-Rückspiel gegen den BFC Dynamo. Das ist mittlerweile ja Legende, weil man nach der klaren Niederlage im Hinspiel dachte, das wäre uneinholbar. Es war, ehrlich gesagt, da- mals ein bisschen schwierig, mich zu motivieren, mich auf den Weg nach Bremen zu machen. Und dann wurde das eben eine dieser ma- gischen Europapokal-Nächte. Nicht auszudenken, dass ich da nicht hingefahren wäre. Gern gesehener Gast im Weser-Stadion: Schauspieler und Werder-Botschafter Matthias Brandt (2. v. re.) mit Werders Geschäfts- führern Klaus Filbry und Dr. Hubertus Hess-Grunewald sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Marco Bode (v. li.) beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund Ende April. 42 WERDER MAGAZIN 335 Foto: W. Schmitz
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=