WERDER MAGAZIN Nr. 335

WERDER MAGAZIN 335 51 D abei erlebte die erste Frauen-Mannschaft in der 2. Bundes- liga eine wahre Achterbahnfahrt. Mit dem neuen Cheftrai- ner Florian Marotzke gelang ein glänzender Start: Mitte Januar standen 15:13 Punkte auf dem Konto; die Grün-Wei- ßen belegten Rang sechs und schienen dem sicheren Verbleib in der Liga entgegenzusteuern. Doch es folgte eine Serie mit nur einem Sieg aus sieben Spielen, die die Werderanerinnen vor den letzten Spielen in akute Abstiegsgefahr stürzte. Durch den verletzungsbedingten Ausfall gleich mehrerer Spielerinnen in dieser Phase fehlten Trainer Marotzke in den Spielen mehrfach die Alternativen. Die zuvor ge- zeigte Heimstärke in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle (von den ersten sieben Partien wurde nur das Spiel gegen Tabellenführer Rosengar- ten nicht gewonnen) war auf einmal weg. Die Auswärtsschwäche blieb jedoch. Im gesamten Saisonverlauf gab es in gegnerischen Hal- len lediglich einen Sieg und zwei Remis. Die Spielpause rund um die Osterfeiertage kam dem Team da gera- de recht. Mit fünf Zählern aus drei Spielen fanden die Grün-Weißen danach wieder in die Erfolgsspur. Anfang Mai wurde der sportliche Ligaverbleib dann mit dem klaren 32:23-Heimsieg gegen DJK/MJC Trier endgültig perfekt gemacht, so dass Werders Handballerinnen 2018/2019 bereits in ihre vierte Spielzeit in der 2. Bundesliga gehen. Tolle Erfolge feierten auch die weiteren Frauen-Mannschaften: Die ‚Zweite‘ schaffte in der Oberliga Nordsee als Aufsteiger mit Rang vier die beste Platzierung, die es je für eine zweite Mannschaft der Grün- Weißen gegeben hatte. Die ‚Dritte‘ sicherte sich im letzten Spiel mit einem Sieg bei Meister LTS Bremerhaven als Tabellenzweiter den Aufstieg in die Landesliga, die fünfthöchste Spielklasse. „Wir haben damit die Attraktivität unserer Frauen-Mannschaften weiter verbes- sert“, freut sich Martin Lange, Vorsitzender Handball des SV Werder. „Den vielen guten Jugendspielerinnen, die wir ausbilden, können wir interessante Mannschaften verschiedener Leistungsstärken anbie- ten, wenn sie den Jugendbereich verlassen und weiterhin leistungs- orientiert Handball spielen wollen.“ Eine weitere Schärfung des Profils im Leistungshandball streben die Grün-Weißen in den nächsten Jahren mit dem Sprung in die A-Ju- gend-Bundesliga an. In diesem Jahr stellt sich das Team erstmals der harten Qualifikation. „Ganz ohne Druck“, wie Patrice Giron, Koor- dinator Leistungssport, betont. „Wir wissen, dass die Teilnahme an der Jugend-Bundesliga mit unseren vielen talentierten Spielerinnen der nächste Schritt sein wird, können aber auch dann eine hohe Ausbildungsqualität gewährleisten, wenn der Sprung nicht gleich im ersten Anlauf gelingt.“ Zum ersten Mal seit langem qualifizierten sich in der abgelaufenen Saison weibliche A-, B- und C-Jugend für die Oberliga. Die A-Jugend holte in dieser Liga den Titel. Die C-Ju- gend schaffte den Sprung zu den Verbandsmeisterschaften Bremen/ Niedersachsen und kehrte als hervorragender Dritter vom Turnier- Wochenende in Burgdorf zurück. Die Teilnahme mehrerer Spiele- rinnen an Auswahlmaßnahmen und Länderspielen des Deutschen Handball-Bundes in ihren jeweiligen Altersklassen ist ein weiterer Beleg für die sehr gute Arbeit. Neben dem Leistungssport wird die Abteilung von einer weiteren wichtigen Säule getragen: dem Breitensport. Und auch in diesem Bereich sind die Handballerinnen und Handballer der Grün-Wei- ßen gut aufgestellt. Die weibliche C-Jugend 2 und die männliche C-Jugend holten sich jeweils den Titel in der Bremen-Liga. Mit der weiblichen B-Jugend 2 und der weiblichen C-Jugend 2 qualifizier- ten sich gleich zwei Teams in den Relegationsspielen für die Lan- desliga-Teilnahme 2018/2019, vertreten den SV Werder also in der kommenden Spielzeit ebenfalls über die Grenzen Bremens hinaus. „Unsere Mannschaften werden auch in diesem Bereich von hoch qualifizierten Trainerinnen und Trainern betreut“, lobt Jugendwar- tin Elke Humrich, die auch in den unteren Jugend-Mannschaften von der D-Jugend bis zu den Kleinsten, den ‚Handballstöpseln‘, einen ungebrochenen Zulauf von handballbegeisterten Mädchen und Jun- gen verzeichnen kann. „Unser Ziel ist es , möglichst schnell auch im männlichen Bereich wieder Kindern und Jugendlichen in allen Altersklassen eine Mann- schaft anbieten zu können“, weiß der Vorsitzende Martin Lange um die notwendigen Verbesserungen in der Abteilung, die über den Punktspielbetrieb bei Frauen, Männern und Jugend hinaus weite- re attraktive Angebote macht: Nach einer Pause im Jahr 2016 wird seit dem vergangenen Jahr wieder die jahrzehntelange Tradition des Jugend-Handball-Turniers um den WESER-CUP gepflegt, zu dem an den Pfingsttagen erneut Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland und dem Nachbarland Polen nach Bremen kamen, um sich sportlich zu messen. „Die Teilnehmerzahl hat in diesem Jahr die Grenze dessen erreicht, was wir leisten können“, freut sich Ju- gendwartin Elke Humrich über das große Interesse der auswärtigen Vereine an dieser Veranstaltung der Grün-Weißen. Abgerundet wird das Angebot durch die Handball-Mannschaft für Menschen mit geistiger Behinderung, die mittlerweile bereits seit fünf Jahren besteht und die dieses Jubiläum Ende März mit ei- ner kleinen Feierstunde, an der auch Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald teilnahm, beging. Zuvor war das Team Gastgeber für ein Turnier gewesen, zu dem mehrere befreundete niedersächsi- sche Teams in der Werder-Halle Hemelinger Straße zu Gast waren. Vor einigen Monaten hatten diese Teams eine inoffizielle Spielrunde gegründet und damit einen ersten Schritt hin zu einem regelmäßi- gen regulären Spielbetrieb gemacht. Das Highlight für die Sportle- rinnen und Sportler folgte dann Mitte Mai: die Teilnahme an den Nationalen Spielen von Special Olympics in Kiel. Leistungsstark und lebendig  Die Abteilung Handball des SV Werder kann auf ihre er- folgreichste Saison seit vielen Jahren zurückblicken.

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