WERDER MAGAZIN Nr. 336

WERDER MAGAZIN SPEZIAL 336 77 raner nutzen kann. Insgesamt ist der Verein in sei- nen Bereichen hervorragend aufgestellt und bietet auch zukünftig viele Perspektiven. Schatzmeister Axel Plaat rundet den Bericht des Präsidiums mit der Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2016/2017 sowie der Bilanz zum 30.06.2017 ab. Alle Zahlen- werke liegen in Form eines ausgeteilten Flyers den anwesenden Mitgliedern vor. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf ca. € 714.000,-, die Eigenkapitalquote liegt bei etwa 94%. Die Einmalzahlungen für lebenslange Mit- gliedschaften werden über 10 Jahre in der Bilanz abgegrenzt. Der Jahresüberschuss ermöglicht notwendige Investitionen in die Sportstätten sowie andere Bereiche des Vereins. Beispielhaft nennt Axel Plaat die Erneuerung der Laufbahn auf Platz 11, einen neuen Hallenboden in der Werder Halle Hemelinger Straße und eine neue Software für die Mitgliederverwaltung. Zusammenfassend erklärt Axel Plaat, dass der Sport-Verein „Werder“ ein wirtschaftlich gesunder und gut aufgestellter Verein ist. Das Präsidium steht auch zukünftig für eine einnahmeorientierte Ausgabenpolitik. Einen besonderen Dank richtet Axel Plaat an die Kassenwarte der Abteilungen sowie an die Mitarbeiter im Rechnungswesen und im Controlling. TOP 5 Bericht der Kassenrevisoren Andreas Ehlers erklärt, dass die Kassenprüfung in der Geschäftsstelle ohne Beanstandungen abge- schlossen wurde. Alle stichprobenartig geprüften Belege wurden ordnungsgemäß gebucht. Die Ent- lastung des Präsidiums für das vorangegangene Wirtschaftsjahr wird beantragt. TOP 6 Diskussion der Berichte zu TOP 4, 5 und 6 Das Mitglied Gerd Rathjen lobt, dass ein neuer Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL in der Höhe von 3% des Gesamtumsatzes geschlossen wurde und fragt, ob der Sport-Verein „Werder“ seine Markenrechte für einen angemessenen Preis an die KG abtritt. Er fragt auch, ob die Interessen des Ge- sellschafters in der KG richtig wahrgenommen wer- den. Hubertus Hess-Grunewald stellt noch einmal den Unterschied zwischen dem Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL sowie den Verwertungsrech- ten bei Werder dar. Die angegebene Summe für die Verwertungsrechte ist angemessen. Auch die Interessen des Vereins werden durch die diversen Gremien und deren Repräsentanten gut vertreten. TOP 7 Entlastung des Präsidiums Andreas Ehlers beantragt die Entlastung des Präsi- diums. Diese wird einstimmig erteilt. TOP 8 Bericht der Geschäftsführung der SV Werder Bre- men GmbH & Co KG aA Der Vorsitzende der Geschäftsführung Klaus Filbry berichtet über den laufenden Strategieprozess innerhalb der KG. Werder hat fünf strategische Geschäftsfelder in der KG definiert: Sport, Finan- zen, Marke und Kommunikation, Vertrieb sowie Organisation und Personal. Neben dem Bundesli- gaverbleib gibt es in der KG weitere strategische Ziele, im sportlichen und finanziellen Bereich. Diese Ziele werden über diverse Maßnahmen versucht zu erreichen. Trotz eines schwierigen Jahres, vor allem aufgrund des Ausscheidens in der ersten Runde des DFB- Pokals, konnte der Umsatz um € 15,4 Millionen auf € 123,5 Millionen gesteigert werden. Insgesamt wurde ein Jahresüberschuss von € 700.000 erwirt- schaftet, das Eigenkapital ist auf € 5,5 Millionen, ca. 11%, gestiegen. Der Ausbau der Vertriebskanäle, auch im internatio- nalen Zusammenhang, soll verstärkt werden. Dazu gehört auch der Erhalt der Beziehungen zu beste- henden Partnern. Beim Thema Marke möchte Werder auch in Zukunft weiterhin zu den belieb- testen Vereinen in Deutschland gehören. Dazu gehört es auch, neue Strategien und Formate in der Kommunikation zu kreieren. Organisatorisch ordnet die KG die Geschäftsbereiche neu, diese ver- änderten Kompetenzen sind auch bereits mit dem Aufsichtsrat besprochen worden. Zukünftig sollen die Bereiche in einen kaufmännischen, einen sport- lichen und einen organisatorischen Teil gegliedert sein. Unabdingbar ist aber der Zusammenhalt aller Werderanerinnen und Werderaner. Frank Baumann gibt einen Einblick in die laufen- den Überlegungen im sportlichen Bereich. Hinter Werders Profi-Mannschaft liegt eine turbulente Saison mit einem frühen Pokal-Aus, einem Train- erwechsel von Viktor Skripnik zu Alexander Nouri sowie abwechselnden Sieges- oder Niederlagense- rien. Die Ruhe und Geschlossenheit innerhalb des Vereins wurde überregional beachtet und gelobt. Auch in diesem Jahr musste nach einem enttäu- schenden Saisonstart bereits der Trainer gewech- selt werden. Frank Baumann wird jedoch auch in solchen Phasen nie die Fairness und Wertschät- zung gegenüber einem Trainer außer Acht lassen, auch wenn der Druck in der Öffentlichkeit in diesen Phasen immer weiter wächst. Diese Grundwerte sollten bei Werder nie aufgegeben werden. Bei der Trainerwahl gab es nahezu 100 mögliche Kandi- daten, unter denen sich Florian Kohfeldt als der bestmögliche Trainer für Werder herausgestellt hat. Während sich die regionalen Medien kritisch aber fair mit den Entscheidungen im sportlichen Bereich auseinandergesetzt haben, gab es gerade in überre- gionalen Bereichen Kommentare und Berichte, die nicht gut recherchiert und aus dem Zusammenhang gerissen worden sind. Die sportliche Situation ist weiterhin als schwierig, jedoch nicht als aussichtslos zu betrachten. Neben dem Abstiegskampf in der Bundesliga ist am Ende des Jahres auch das Erreichen des Viertelfinales im DFB-Pokal möglich. Dazu benötigen Trainer und Mannschaft die größtmögliche Unterstützung. Ebenso wie seine Geschäftsführerkollegen wirbt Frank Baumann für eine Umstrukturierung der Geschäftsbereiche, damit im sportlichen Bereich ein ganzheitlicher Ansatz noch besser umgesetzt werden kann. Die Vernetzung zwischen Nachwuchs und Profi-Bereich soll und muss in Zukunft weiter intensiviert werden. Ein Meilenstein hierfür könnte die Einführung eines technischen Direktors sein, Thomas Schaaf wäre mit seiner Expertise ein geeig- neter Kandidat. Ebenfalls wichtig sind die Verände- rungen im infrastrukturellen Bereich in der Pauliner Marsch. Hier müssen die Stadt Bremen und der Verein zusammenarbeiten. TOP 9 Diskussion zu TOP 8 Das Mitglied Manfred Meiering sieht Werder weiter- hin als sympathischen Verein, der sportliche Erfolg ist jedoch auch weiterhin zum Beispiel für das The- ma Sponsoring das allerwichtigste. Dafür müssten vielleicht auch finanzielle Risiken eingegangen wer- den. Klaus Filbry entgegnet, dass Werder durchaus eine hohe Qualität im Kader besitzt. Des Weiteren ist man bereit, ins Risiko zu gehen, jedoch nicht so weit, dass man in eine finanzielle Schieflage gera- ten könnte. Heinz Burfien fragt nach, ob es noch weitere, besse- re Kandidaten bei der Trainerauswahl gegeben hat, zumal es erneut ein Trainer aus den eigenen Reihen ist. Frank Baumann entgegnet, dass es auch andere Kandidaten gab, deren Auswahl die Situation des Geschäftsführers Sport in der Öffentlichkeit mehr entspannt hätte. Gerade weil jedoch das Vertrau- en in Florian Kohfeldt so groß war, hat man sich trotzdem erneut für einen ehemaligen U23-Trainer entschieden. Lars Figura bemängelt die mangelnde Durchset- zung der Vereinsinteressen durch den Präsidenten. Hubertus Hess-Grunewald zeigt sich nicht ausrei- chend bei Veranstaltungen im Verein. Figura sieht durch die mangelnde Interessensvertretung den sportlichen Erfolg in der Bundesliga gefährdet. Die Wiederwahl des Präsidenten im nächsten Jahr soll- te man sich überlegen. Hubertus Hess-Grunewald widerspricht den Vorwürfen und sieht die Interessen des Vereins innerhalb der KG angemessen reprä- sentiert. Auch seine Aufgabenbereiche sind klar definiert und die Erfüllung seiner Tätigkeiten wird von anderer Seite durchweg positiv gewürdigt. Detlev Reichelt bescheinigt Hubertus Hess-Grune- wald in der Funktion als Präsident des Vereins einen hervorragenden Job. Kritik aus den eigenen Reihen muss aber immer erlaubt sein. Die heute vorgetra- genen Berichte geben Detlev Reichelt Hoffnung für die Zukunft, er wird aber weiterhin ein kritisches Mitglied bleiben. Rüdiger Grollmann lobt Frank Baumann für seine offenen Worte bezüglich der Kritik gegenüber seiner eigenen Person. In seiner Amtszeit hat er bisher viel bewirkt, diese soll er so weiter fortführen. Gerd Rathjen spricht Frank Baumann und seinen Kollegen das vollste Vertrauen aus. Er kritisiert jedoch, dass trotz des großartigen Rückhalts durch die Werder-Fans die Dauerkartenpreise erhöht wurden. Klaus Filbry erinnert, dass die Erhöhung um ein Jahr verschoben und lange vorher angekündigt worden ist. Höhere Strukturkosten beispielsweise im Bereich Nahverkehr oder auch beim Mindestlohn haben letztendlich zu der Erhöhung geführt. Ein Mitglied hält die mögliche Änderung der X

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