WERDER MAGAZIN Nr. 344

10 WERDER MAGAZIN 344 Foto: nordphoto WERDER MAGAZIN: Herr Filbry, welcher Moment war emotional der schwierigste für Sie in der vergangenen Saison? KLAUS FILBRY: Ganz sicher die deutli- che Niederlage in Mainz am 33. Spieltag. Nach der schwachen Leistung der Mann- schaft mussten wir uns alle erst wieder sammeln. Da ging es mir nicht anders als zum Beispiel unserem Cheftrainer Florian Kohfeldt, der seine Gefühlslage ja deutlich öffentlich zum Ausdruck gebracht hat. Ich bin daher nach diesem Spiel zwei Tage lang zu Freunden gefahren, um etwas Abstand zu gewinnen. Dort habe ich gemerkt, dass meine Batterien noch nicht leer sind. Wir konnten dann alle gemeinsam gestärkt in die letzte Saisonwoche vor dem Heimspiel gegen Köln starten… … in dem der hohe Sieg wieder alle Türen geöffnet hat. Aber es hätte auch vorbei sein können danach… Dieses Bewusstsein hatten wir während des gesamten Abstiegskampfs. Aber es hat uns glücklicherweise nicht gelähmt, sondern die Spannung hochgehalten. Was ist hängengeblieben aus der vergan- genen Saison? Wir haben in der Endphase gesehen, dass im Sport nichts unmöglich ist. Wir sollten auch zukünftig stets demütig sein, trotz- dem ehrgeizig und hochambitioniert. Im vergangenen Jahr haben wir vieles ange- schoben, was dann nicht funktioniert hat. Das haben wir sehr kritisch aufgearbeitet. Man muss aus Fehlern lernen, um besser zu werden. Die wirtschaftliche Situation der Bundes- liga und damit auch von Werder Bremen wird in den nächsten Monaten angespannt bleiben. Sie haben diese Schwierigkeiten von Beginn an sehr transparent in der Öf- fentlichkeit dargestellt. Warum? Die Corona-Pandemie betrifft alle, die gesamte Gesellschaft. Mitarbeiter ge- hen in Kurzarbeit, Unternehmen sind von „WICHTIG IST EIN FAIRERWETTBEWERB“ Wer derzeit ein Unternehmen führt, das mit Wucht die Folgen der Corona- Pandemie zu spüren bekommt, dürfte in seinem Berufsleben bisher kaum schwierigere Situationen erlebt haben. So geht es auch Klaus Filbry, Werders Vorsitzendem der Geschäftsführung. Der Blick geht in eine durch intensive Arbeit in den vergangenen Monaten vorerst gesicherte, aber durch die anhaltende Corona-Pandemie durchaus ungewisse Zukunft: Werder- Geschäftsführer Klaus Filbry.

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