WERDER MAGAZIN Nr. 344
18 WERDER MAGAZIN 344 INTERVIEW Die Ausbildung junger Spieler ist sehr kom- plex. Dennoch: Worauf kommt es am meis- ten an? Meine Kernaufgabe als Trainer ist es, dem Spieler die bestmöglichen Anforderungen zu stellen und diese so zu steuern, dass er sich weiterentwickelt, aber nicht überfor- dert wird. Dabei geht es um athletische, individualtaktische, mannschaftstaktische, spielerische Anforderungen, um Persön- lichkeitsbildung, professionelles Verhalten. Und mir ist wichtig zu wissen: Ich bin nicht für jeden Spieler der Perfekte. Wir haben ein großes Trainer-Team, mit dem ich sehr glücklich bin, und daher neben mir weitere hervorragende Trainer, die die individuelle Entwicklung der Spieler fördern. Bei mir liegt letztlich die Verantwortung und Ent- scheidung, die Mannschaft aufzustellen. Daher muss ich als Cheftrainer eine Bezie- hung zu jedem Spieler haben, bei der es eine menschliche Ebene, die unabhängig von der Spielleistung ist, und eine Bewertungsebe- ne gibt. Warum haben Sie Danijel Zenkovic ins Trai- ner-Team geholt? Wir haben uns Gedanken gemacht, was wir brauchen, um unser Team sinnvoll zu ergän- zen, und daraufhin ein Profil festgelegt. In diesem Fall gehörte dazu unter anderem ein großer Wissens- und Erfahrungsschatz im Jugendbereich, um bei der individuellen Förderung der Spieler eine wichtige Rol- le übernehmen zu können. Und wir haben auch festgelegt, dass es jemand sein sollte, der bereits von verschiedenen Fußball-Phi- losophien geprägt wurde und daher neue fußballerische Einflüsse einbringen kann. Letztlich haben wir jemanden gesucht, der Fragen stellt und nicht nur alles abnickt, was ich sage. Ich freue mich sehr, dass wir mit Danijel einen jungen, sehr ehrgeizigen Trainer für unser Team gewinnen konnten. Clemens Fritz ist zudem näher ans Team gerückt. Was war der Hintergrund dieser Entscheidung? Den Gedanken daran hatten Frank Bau- mann und ich schon sehr lange. Mit Tim Barten haben wir seit vielen Jahren einen Teammanager, der einen hervorragenden Ruf in der Mannschaft, im Trainerteam, im gesamten Verein genießt. Aber er hat ein- fach enorm viele Aufgaben. Der Staff ist in den vergangenen drei Jahren sehr viel größer geworden. Frank hat diesbezüglich viele Wettbewerbsnachteile, die wir hin- sichtlich Infrastruktur und professioneller Betreuung hatten, behoben. Und das in
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