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Ärztekammer Nordrhein

Jahresbericht 2011 | 47

Kommunikation

Regelmäßige körperliche Aktivität steigert die Le-bensqualität und senkt das Risiko, an zahlreichen Leiden zu erkranken. Dazu gehören beispielswei-se Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Darmkrebs, Osteoporose, Rückenbeschwerden und Übergewicht. Zudem kann körperliche Aktivität bei diesen und anderen Erkrankungen den Behand-lungs- und Rehabilitationsprozess (zum Beispiel in Herzsportgruppen) fördern und begleitende Be-schwerden lindern.

Deutsche sind Bewegungsmuffel

57 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass sie sich ausreichend körperlich bewegen. Doch laut Robert Koch-Institut erreichen nur 13 Prozent der Deutschen Erwachsenen – gerechnet über alle Altersklassen – das empfohlene Bewe-gungspensum und nutzen die Chancen von Be- wegung und Sport für ihre eigene Lebensgestal-tung. 1 )

Daher kommt der Aufklärung und Motivation der Bevölkerung zu mehr körperlicher Aktivität im Präventionsbemühen ein immer höherer Stellen-wert zu. Eine große Akzeptanz bei der Aktivierung von Patientinnen und Patienten zu einem gesunden Lebensstil genießt die ärztliche Empfehlung und Kurzintervention; auch ein ärztliches Programm „Bewegung auf Rezept“ wurde kürzlich von ei-nem neuseeländischen Forscherteam untersucht. Auszüge der Ergebnisse: Sowohl nach ein als auch nach zwei Jahren war die Interventionsgruppe, die „Bewegung auf Rezept“ erhalten hatte, signifikant aktiver als die Kontrollgruppe. Auch körperliche

Initiative für ein aktives Leben – Das „Rezept für Bewegung“

Immer mehr Studien sprechen dafür, dass bereits moderate, tägliche Bewegung positive Effekte auf Körper und Wohlbefinden hat. Ummehr Menschen für ein körperlich aktiveres Leben zu gewinnen, bieten die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen und der Landessportbund den nordrheinischen Ärztinnen und Ärzten seit Mai 2010 das „Rezept für Bewegung“ für ihre Patientenberatung an.

Eine halbe Stunde moderate Aktivität an 5 Tagen der Woche bringt schon nach-weisbare positive Effekte für die Gesundheit.

Leistungsfähigkeit, psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität verbesserten sich signifikant in der Interventionsgruppe 2) .

Aus diesem Grund haben die Ärztekammern in NRW ihre Zusammenarbeit mit dem Landessport-bund unter dem Dach des Qualitätssiegels „Sport pro Gesundheit“ ausgeweitet und das „Rezept für Bewegung“, das zuvor schon in den Bundeslän- dern Berlin und Hessen erprobt wurde, für NRW entwickelt. Dazu wurden im ersten Schritt alle Hausärzte, hausärztlich tätigen Internisten und Orthopäden angeschrieben und mit dem Rezept, Wartezimmerplakaten, regionalen Angebots- verzeichnissen und ergänzenden Informations- materialien versorgt.

1) Bundesgesundheitssurvey: Körperliche Aktivität – Aktive Freizeitgestaltung in Deutschland. Hrsg.: Robert Koch-Institut, Berlin 2003

2) Beverly A Lawton, Sally B Rose, et al.: Exercise on prescription for women aged 40–74 recruited through primary care: two year randomised controlled trial. In: BMJ 2008; 337:a2509.

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