Ärztekammer
Nordrhein
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Jahresbericht 2012
Kammerversammlung
Die Kammerversammlung der Ärztekammer
Nordrhein wählte Rudolf Henke, Facharzt für In-
nere Medizin aus Aachen, am 19. November zum
Nachfolger von Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe
(
siehe auch „Trauer um Jörg-Dietrich Hoppe Seite 10f)
.
Oberste Priorität für unsere Ärztekammer ist eine
gute Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Deshalb ist es für uns von größter Bedeutung, die
Freiberuflichkeit zu stärken in dem Sinne, dass
Ärztinnen und Ärzte ihre fachlich-medizinischen
Entscheidungen ohne wirtschaftlichen Druck und
im partnerschaftlichem Dialog mit dem Patienten
treffen können“, sagte Henke vor dem Parlament der
rheinischen Ärztinnen und Ärzte. Rudolf Henke
erhielt in der Kammerversammlung 66 Stimmen,
auf die Gegenkandidatin Angelika Haus, nieder-
gelassene Fachärztin für Neurologie und Psychia-
trie aus Köln und Vorsitzende des Hartmannbund-
Landesverbandes Nordrhein, entfielen 43 Stimmen.
Auf den nach Henkes Wahl zum Präsidenten vakant
gewordenen Platz eines Beisitzers im 18-köpfigen
Vorstand der Kammer wählte die Kammerver-
sammlung den Chirurgen, Orthopäden und Unfall-
chirurgen Priv.-Doz. Dr. Hansjörg Heep, der als
Leitender Oberarzt in der Klinik für Orthopädie
des Universitätsklinikums Essen arbeitet. Er setzte
sich mit 78 Stimmen gegen die in Düsseldorf nie-
dergelassene Nuklearmedizinerin Dr. Catherina
Stauch durch, die 24 Stimmen erhielt.
Der neugewählte Präsident dankte dem Vizeprä-
sidenten Bernd Zimmer dafür, dass er die Amts-
geschäfte des Präsidenten während Jörg-Dietrich
Hoppes Erkrankung über viele Monate hinweg mit
hohem persönlichem Einsatz in dessen Sinne ge-
führt hatte. Der Wuppertaler Allgemeinarzt habe
die Leistung vollbracht, mit Engagement und Akri-
bie die Aufgaben des Präsidenten und die des Vize-
präsidenten fast das ganze Jahr hindurch zu stem-
men, sagte Henke: „Ich möchte dafür den Dank der
gesamten Kammerversammlung, des Vorstandes
und der nordrheinischen Ärzteschaft sagen.“ Die
Kammerversammlung bedachte Bernd Zimmer mit
lang anhaltendem Beifall. „Entscheidend war, dass
wir ein Ziel hatten“, sagte Zimmer, „wir müssen
als Ärzteschaft geschlossen bleiben. Wir haben als
Selbstverwaltung diese Belastungsprobe geschafft,
und das auch in der Stärke, die dieser Präsident uns
mitgegeben hat, dass wir für eine Idee einstehen.“
Nach Henkes Worten ist die Gesundheitspolitik
lange Zeit von der Absicht geprägt gewesen, „durch
möglichst viele Gestaltungsräume der Kassen und
möglichst wenig Gestaltungsspielraum der Ärz-
tinnen und Ärzte für eine rabattierte Medizin zu
sorgen“. Dies sei noch nicht überwunden, doch mit
dem Amtsantritt von Dr. Philipp Rösler als Bundes-
gesundheitsminister „in ihrer Kontinuität gebro-
chen“ – was ganz wesentlich dem unermüdlichen
Einsatz von Jörg-Dietrich Hoppe für die Freiberuf-
lichkeit zu verdanken sei. Er habe auch innerhalb
der Ärzteschaft den Gedanken wach gehalten, „dass
die Freiberuflichkeit als ein spezifisches Element
des ärztlichen Berufes einheitlich und gemeinsam
verteidigt werden muss.“ Als weitere Herausforde-
rung nannte Henke – auch vor dem Hintergrund
einer zunehmenden Fragmentierung der Medizin –
eine funktionierende Weiterbildung. Die ambulan-
Ärzteparlament wählt Rudolf Henke
zum neuen Kammerpräsidenten
Die Trauer um den verstorbenen Kammerpräsidenten Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe und
die Wahl seines Nachfolgers waren die beherrschenden Themen bei der Kammerversammlung der
Ärztekammer Nordrhein am 19. November 2011 in Düsseldorf.
Gemeinsam für Freiberuf-
lichkeit: Angelika Haus,
die sich auch zur Wahl ge-
stellt hatte, gratuliert dem
neuen Kammerpräsidenten
Rudolf Henke.