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Jahresbericht 2012
Ärztekammer
Nordrhein
Medizinische Grundsatzfragen
Weiterbildung im Rheinland:
Die Ergebnisse der Evaluation 2011
Gute Noten für Betriebskultur und Entscheidungsfindung, Kritik an fehlenden Weiterbildungsplänen,
unbezahlten Überstunden und überlangen Diensten – die zweite Online-Umfrage zur Evaluation
der Weiterbildung im Rheinland Mitte 2011 zeigte: Die Weiterbildung zwischen Wesel und Bonn,
Aachen und Oberberg bekommt im Allgemeinen gute Noten. Allerdings besteht in wichtigen Fragen
weiter Handlungsbedarf.
An der zweiten Befragungsrunde, die von Juni bis
Ende September 2011 lief, beteiligten sich im Rhein-
land 1.033 von 1.779 aktiven Weiterbildungsbefugten
und damit rund 58 Prozent. Die Zahl der inWeiterbil-
dung befindlichen Ärztinnen und Ärzte lag zum Start
der Evaluation in Nordrhein bei 6.041, von ihnen füll-
ten 1.958 oder 32,4 Prozent den Fragebogen aus. Die
höchste Rücklaufquote unter ihnen erreichten die an-
gehenden Fachärztinnen und -ärzte für Kinder- und
Jugendmedizin mit knapp 36 Prozent. Die Teilnah-
mequote liegt damit geringfügig unter der der ersten
Befragung im Jahr 2009. Ein Grund hierfür könnte
der Erhebungszeitraum in den Sommermonaten ge-
wesen sein.
Vom ärztlichen Nachwuchs wollten die Ärztekam-
mern etwa wissen, wie Fachkompetenzen vermittelt
werden und welche Fehler- und Lernkultur gelebt
wird. Weitere Fragen beleuchteten die Aspekte Ent-
scheidungs-, Betriebs- und Führungskultur sowie die
Anwendung evidenzbasierter Medizin. Schließlich
beinhaltete der Evaluationsbogen weitere Fragen
beispielsweise zum persönlichen Engagement, zur
Arbeitssituation und der Einhaltung des Arbeitszeit-
gesetzes. Die Antworten auf die einzelnen Fragen
erfolgten überwiegend nach der Schulnoten-Skala
(1:„
trifft voll und ganz zu“/„sehr groß“, 6:„trifft über-
haupt nicht zu“/„sehr klein“). Mit der wissenschaft-
lichen Auswertung der erhobenen Daten wurde
die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
(
ETHZ) beauftragt.
Für die Globalbeurteilung, also eine Art überge-
ordnete Schulnote für Nordrhein, wurden die jungen
Professor Dr. Susanne
Schwalen ist Geschäfts-
führende Ärztin der
Ärztekammer Nordrhein
und Leiterin des größten
Ressorts innerhalb
der Kammer mit über
80
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
Notenskala
Global-
beurteilung
Vermittlung von
Fachkompetenzen
Lernkultur
Führungskultur
Kultur der Fehler-
vermeidung
Entscheidungs-
kultur
Betriebskultur
Wissenschaftlich
begründete
Medizin
1.909
1.025
1.909
1.023
1.906
1.027
1.908
1.027
1.907
1.027
1.783
997
1.907
1.028
1.904
1.027
Weiterzubildende
Weiterbildungsgefugte
Unterschiedliches Echo
Rücklaufquoten der
Evaluation 2011
Ausgewertete Fragebögen
32,4%
58%
Quelle: BÄK/ÄkNo
2,50
1,85
2,34
1,81
2,32
1,98
2,35 1,53
2,66
2,00
2,15
1,50
2,07 1,47
3,29
2,03
Ergebnisse der acht Fragenkomplexe in Nordrhein
Ärztinnen und Ärzte während der Weiterbildung/Weiterbildungsbefugte