Jahresbericht 2012
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Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein
Trauer um Dr. med. Klaus Uwe Josten
Am 3. Juli 2011 verstarb Dr. Klaus Uwe Josten.
Josten war Mitbegründer und langjähriger Vorsit-
zender/stellvertretender Vorsitzender des Gemein-
samen Ausschusses. des IQN. Er setzte sich be-
sonders aktiv für den Erfolg der gemeinsam mit der
Gutachterkommission initiierten Fortbildungsver-
anstaltungen zur Behandlungsfehlerprophylaxe
ein. Durch sein persönliches Interesse am sowie
sein breites Wissen zum Thema Qualität, das er mit
einem intensiven Studium insbesondere der eng-
lischen Fachpresse aktuell hielt, prägte er die Arbeit
des IQN. Das IQN und die nordrheinische Ärzte-
schaft werden Dr. Klaus Uwe Josten ein ehrendes
Andenken bewahren.
Patientensicherheit
Das Thema Patientensicherheit ist in den vergan-
genen Jahren zunehmend in den Fokus gerückt. Pa-
tientensicherheit und Qualität in der Patientenver-
sorgung sind zwei Begriffe, die nahezu synonym
verwendet werden, bewirken doch fast alle Maßnah-
men, die die Qualität der Versorgung steigern, dass
die Patientensicherheit ebenfalls steigt. Genannt
sei in diesem Zusammenhang exemplarisch eine
bessere Hygiene, die nicht nur zu einer Senkung
von Wundinfekten führt, sondern auch die An-
zahl nosokomialer Infektionen (mit hochresistenten
Keimen) senkt. Ähnliche Effekte kann man auch
als Folge einer sachgerechten Medikation sehen.
Das IQN nimmt sich des Themas bereits seit
Jahren an, etwa durch gemeinsame Fortbildungen
mit der Gutachterkommission für ärztliche Behand-
lungsfehler, deren Grundlage die eingegangenen Be-
handlungsfehlervorwürfe sind. Darüber hinaus bie-
tet das IQN Fortbildungen zur Verordnungssicher-
heit oder Seminare zur Kommunikation zwischen
Arzt und Patient in schwierigen Situationen an.
Die Verordnungssicherheit bleibt auch in 2012
ein Themenschwerpunkt: Nach der Fortbildung
Aktuelle Empfehlungen zur Therapie der KHK“
am 14. März begrüßte das IQN am 13. Juni Ärztin-
nen und Ärzte zur Fortbildung „Aktuelle Empfeh-
lungen zur medikamentösen Therapie chronischer
Schmerzen im Praxisalltag“. Am 7. November 2012
lautet das Thema: „Fünf Medikamente – mehr
braucht kaum ein Patient?!“ Flankiert werden die-
se Fortbildungen durch die Berichterstattung im
Rheinischen Ärzteblatt
.
2011
gab es neben Vorträgen zur Fehlervermei-
dung auch wieder eine Fortbildung zur Risiko-
kommunikation. Die in diesem Zusammenhang
bestehende Kooperation mit der Deutschen Ärzte-
versicherung soll zu diesem und zu weiteren The-
men ausgebaut werden.
Ein wichtiger Bestandteil der Förderung der Pa-
tientensicherheit und Patientenzufriedenheit ist die
Konzentration auf die menschliche Interaktion. Die
Kommunikation zwischen Arzt und Patient und
die Förderung sozialer Kompetenz sind neben den
fachlichen Fähigkeiten mit die wichtigsten Aspekte
in den Bemühungen zu weiteren Fortschritten in
der Patientensicherheit. Das IQN plant, seine An-
gebote auf diesem Gebiet auszubauen, etwa um die
Frage, wie Ärztinnen und Ärzte besser mit Behand-
lungsfehlern umgehen können.
Überwachung der Qualitätssicherung bei der
Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie)
Gemeinsamer Erfahrungsaustausch
Nachdem 2010
erstmalig ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch
Hämotherapie in NRW unter Federführung der
Ärztekammer Westfalen-Lippe in Dortmund durch-
geführt wurde, fand am 7. November 2011 ein
weiterer Erfahrungsaustausch in Düsseldorf statt.
Mit 157 Teilnehmern kamen mehr als doppelt so
viele Kolleginnen und Kollegen wie 2010, was den
Bedarf an solchen Diskussionsforen verdeutlicht.
Außerdemnahm das IQN gemeinsammit der Ärz-
tekammer Westfalen-Lippe im Rahmen der schrift-
lichen Anhörung zum Entwurf der „Richtlinie zur
Herstellung und Anwendung von hämatopoieti-
schen Stammzellen“ gegenüber der Bundesärzte-
kammer Stellung und bearbeitete ein Amtshilfege-
such des Paul-Ehrlich-Instituts.
Ärztekammer
Nordrhein
Nähere Informationen
zu sämtlichen Aktivitä-
ten des IQN finden Sie
unter
Dr. med.
Klaus U. Josten
,
Vorsitzender
des Gemeinsamen Ausschusses
des I
Q
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