Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2021

Ärztekammer Nordrhein Jahresbericht 2021 | 57 Fragen zum Programm und Anregungen zum Internetangebot richten Sie gerne an Snezana Marijan unter snezana.marijan@aekno.de . Kommunikation Und auch für die Eltern der Kinder gab es digitale Fortbildungen wie zum Beispiel „Harmonie im Fami- lienalltag“ oder „Mediennutzung in Coronazeiten“. Weit mehr als üblicherweise wurden die digitalen El- ternabende besucht. Sie werden wohl zum festen Be- standteil von Gesund macht Schule über die Pandemie hinaus werden. Am 31. Mai 2021 konnte den Patenärztinnen und Patenärzten das Signal gegeben werden, dass unter den Bedingungen der Coronabetreuungsverordnung NRW (CoronaBetrVO vom 21.5.2021) ein Besuch in den Schulenwieder möglich ist und das ursprüngliche Programm mit den Themen „Ich-Stärkung“, „Der menschliche Körper“, „Sexualerziehung“, „Essen und Ernährung“ sowie „Bewegungs- und Entspan- nungsphasen“ wieder aufgenommen werden kann. Erfreulich ist, dass es auch im kommenden Schuljahr 2021/2022 wieder eine Rekordbeteiligung von über 300 Gesund macht Schule -Schulen geben wird, ein Zeichen dafür, dass der Prävention nach der Pande- mie eine besondere Bedeutung zugemessen wird. lität im schulischen Leben beizubehalten. Seit Beginn des Schuljahres 2021/2022 gibt es auf der Gesund macht Schule -Homepage zahlreiche Anregungen, wie Eltern die Zeit während Distanz- und Homeschooling gestal- ten können. Zusätzlich gibt es auf der Webseite Hin- weise auf verschiedene Links, Podcasts und Filme, die Eltern dabei unterstützen, ihren Kindern kindgerecht die Erkrankung, die Schutzmaßnahmen und deren Auswirkungen zu erklären, sowie einen Ratgeber, der viele mögliche Fragen der Eltern abdeckt. Und auch für Kinder gibt es auf den Mitmach-Seiten der Home- page Ideen für den Zeitvertreib. Innerhalb weniger Wochen wurde die Homepage von Gesund macht Schu- le von den Lehrern, Patenärzten, aber vor allem von den Eltern als wichtige Informationsplattform wahr- genommen. Das drückt sich auch an den Zugriffszah- len der Homepage von Gesund macht Schule aus. Lagen die monatlichen Seitenzugriffe auf die Homepage vor der Coronapandemie bei rund 1.000, so wurde die Seite seit Beginn des letzten Schuljahrs im Herbst bis heute im Monatsdurchschnitt 1.900-mal angeklickt. Vor allem die Beschäftigungstipps für Kinder in der Coronazeit waren mit 10.373 Zugriffen besonders gefragt, gefolgt von den Unterrichtsmaterialien zum Thema Hygiene mit 6.896 Zugriffen. Weil Patenärzte während des Distanz- und Wech- selunterrichts nicht in die Schule kommen konnten, hat sich ein Teil von ihnen entschlossen, wenigstens digital „bei den Kindern vorbeizuschauen“. So haben die Patenärztinnen und Patenärzte die Kinder im On- lineunterricht begleitet, ihre Fragen rund um die Pan- demie und zu Hygienemaßnahmen beantwortet und ihnen Spiele und Bewegungstipps während des Lock- downs gegeben. Vielen Patenärztinnen und Patenärz- ten war es wichtig, den Kontakt wenigstens „online“ zu den Kindern und Lehrern aufrechtzuerhalten, um das gewachsene Vertrauensverhältnis nicht durch die langen Distanzphasen zu gefährden. Auch die Fortbildungen für Lehrerinnen und Leh- rer wurden im letzten Jahr an die Coronalage ange- passt, wie das Beispiel „Kinder im Hier und Jetzt – Achtsamkeitsimpulse im (Online-) Unterricht“ zeigt. Neue Materialien und Angebote, die während der Pandemie von den Schulen und Eltern dankbar aufgegriffen wurden. Interesse geweckt? Alle interessierten Ärztinnen und Ärzte im Rheinland können eine Patenschaft für eine Grundschule übernehmen. Die Ärztekammer hält für die Ärztinnen und Ärzte Materialmappen und Powerpointvorträge zu den Schwerpunktthemen „Gesundheit von Schulkindern fördern“, „Essen und Ernährung“, „Bewegung und Entspannung“, „Sexualerziehung“ sowie „Ich-Stärkung“ bereit. Diese Materialien bereiten auf Elternarbeit und Unterricht vor. Ebenfalls bietet die Ärztekammer regelmäßig Fortbildungen für alle Programm- teilnehmer an. Weitere Informationen zur Teilnahme am Programm unter www.gesundmachtschule.de , per Mail: snezana.marijan@aekno.de www.gesundmachtsch ule.de ww .gesundmach tsc le. e Gemeinsam schaffen wir das! Längst nicht alles, was Kinder in der Schule lernen, steht als „Fach“ im Stundenplan: Sie erfahren Gemeinschaft, üben sich in Beziehungspflege, erleben, was ihnen guttut … All das und vieles mehr macht das „Rüstzeug“ aus, mit dem Kinder auch schwierige Situationen gesund bewältigen können. Sichere Bindungen schützen die seelische Gesundheit In der Corona-Zeit hat sich der selbst gemalte Regenbogen zu einem kindgerechten Symbol für Hoffnung, Trost und Gemeinschaft ent- wickelt. Ob im Kinderzimmer an die Scheibe geklebt oder im Klassenraum an die Wand gepinnt – überall, wo er Kindern bunt ent- gegenleuchtet, steht er für „Wir halten zu- sammen, niemand ist allein und gemeinsam kommen wir durch diese unsichere Zeit“. Doch wie haben Kinder den ers- ten Lockdown gemeistert? Wie hat Schule ihre Erfahrungen und Erlebnisse aufgegriffen? Und vor allem: Was kann sie Kindern mitgeben, um jetzt und später im Leben „innerlich stark“ für schwierige Lebenslagen zu sein? In diesem Newsletter berichten wir über zwei Programmschulen, die diese Fragen aufgegriffen haben. In Pro- jekten und im Unterricht haben die Lehr- kräfte mit den Kindern das Thema „Corona“ und Aspekte wie Ich-Stärkung, die Bedeu- tung von sozialen Kontakten und den Um- gang mit Gefühlen miteinander verknüpft. Experten fassen Schutzfaktoren, die Kindern helfen, seelisch gesund aufzuwachsen, unter den Begriff „Resilienz“. Dieser wissenschaft- liche Begriff steht für etwas, was viele Eltern ohnehin Tag für Tag umsetzen. Zum Beispiel: Ein Schutzfaktor ist, dass Kinder wissen, auf wen sie sich verlassen können und wer ein offenes Ohr für sie hat. Ein anderer Schutz- faktor ist, dass sie Selbstvertrauen haben und von sich überzeugt sind: „Ich selbst kann etwas dafür tun, damit es mir gutgeht.“ Eltern, die Zeit mit ihrem Kind verbringen, die nachfragen, zu- hören, von sich erzählen und ihr Kind unabhängig von Leistungen und Noten loben und anekennen, betreiben somit im Grunde „Resilienzförderung“! Die lässt sich übrigens auch prima in einen gemütlichen gemeinsamen Spielabend einbinden, in eine Kochaktion, in einen Ausflug in die Natur … In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Familienzeit! Inhalt Wir meistern Heraus- forderungen! Wie zwei Schulen die Erlebnisse der Kinder während des ersten Lockdowns aufgegriffen haben Wertvolles „Immunsystem der Seele“ Die Diplom-Psychologin Christiane Bier erläutert, was die „innere Widerstands- fähigkeit“ fördert Medientipps Selbstvertrauen fördern, Austausch stärken Kinder-Mitmachseiten Wie bleibe ich gelassen? Die Diplom-Psychologin Christiane Bier arbeitet beim Institut für be- triebliche Gesundheitsförderung in Hamburg „Wichtig für das ‚seelische Immunsystem‘ ist auch, dass Kinder früh- zeitig wissen, was ihnen guttut, wie sie entspannen und ihren ‚Akku‘ wieder aufladen können.“ Impressum: Herausgeber: Ärztekammer Nordrhein und AOK Rheinland/Hamburg Verantwortlich für den Inhalt: Snezana Marijan, Silva Bieling Redaktion: Petra Sperling, wdv OHG Layout: tina ennen, wdv OHG © Ärztekammer Nordrhein /AOK Rheinland/Hamburg Medientipp Das „Kinder-Glücks-Buch“ von Gesund macht Schule Auch das „Kinder-Glücks-Buch“ von Gesund macht Schule enthält viele Anregungen, was der Seele guttut. Zu finden unter www.gesundmachtschu le.de unter „Materialien/Wettbewerbs- beiträge“ 52 www.gesundmachtschu le.de Ärztekammer Nordrhein Das Kinder- Buch Gluecksbuch_U_pr.indd 52-1 14.02.19 11:20 99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern Wie können Eltern herausfinden, was ihr Kind denkt und bewegt? Ralph Caspers hat 99 Fragen und ebenso viele unkomplizierte Antworten aufgeschrieben, über die Eltern und Kinder ins Gespräch kommen können. Eltern erfahren dabei etwas darüber, was in ihren Kindern vorgeht – Kinder erleben, wie gut es tun kann, über das zu sprechen, was sie denken und fühlen. Duden-Verlag, Taschenbuch 15 Euro, eBook 11 Euro NL 01/2021 Newsletter Mit Extra- Seiten für Kinder! Bleib locker an stressigen Tagen Geht es dir manchmal auch so? Du stehst morgens auf und dein Lieblingspulli ist in der Wäsche. Mist! Beim Frühstück haben Mama und Papa Streit (auch Mist) und in der Schule kassierst du eine Vier in der Mathearbeit. Noch größerer Mist! Und wegen Corona kannst du auch deinen Geburtstag nicht mit deinen Freunden und all deinen Verwandten feiern. Du bist kurz davor, auszuflippen. Aber mit solchen Tagen bist du nicht allein. Solche „schwarzen“ Tage kennt jeder. Tage, an denen alles schiefgeht und sich kein Wunsch erfüllt. Doch kein Grund, aufzugeben. Es gibt viele Wege aus diesen schwarzen Tagen heraus. Joshi, zum Beispiel, vergisst seine Wut, wenn er mit seinem Bruder eine Kissenschlacht veranstaltet, Leon geht zur Oma und erzählt ihr alles und Neele macht sich einen Plan, wie sie ihren Wünschen auf die Sprünge helfen kann. a t Sagt der Arzt zum Igel: „Jetzt wird es ein wenig piksen.“ Sagt der Igel: „Genau das wollte ich auch sagen.“ Jonas fragt: „Herr Lehrer, kann ich für etwas bestraf t werden, was ich nicht gemacht habe?“ Antwortet der Lehrer: „Aber natürlich nicht.“ Jonas: „Das ist sehr gut, denn ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht.“ Witze: Mama singt Fritzchen ein Schlaflied vor. Nach einer Weile sagt Fritzchen: „Mami, kannst du bitte draußen weiter- singen, ich würde jetzt gern schlafen.“ Bitte einmal lachen, denn lachen ist die beste Medizin gegen schlechte Laune. Wertvolles „Immunsystem der Seele“ Was macht Kinder „innerlich widerstandsfä- hig“ und hilft ihnen, auch mit außergewöhn- lichen Herausforderungen gesund umzuge- hen? Fragen an die Psychologin Christiane Bier. Was hilft Kindern, ungewöhnliche Lebens- lagen zu meistern? Wichtig ist, dass sie Vertrauen in andere Men- schen und eine sichere Bindung zu mindes- tens einer Bezugsperson haben. In der Regel sind das die Eltern. Aber auch Verwandte, die Nachbarin oder der Nachbar, die Lehrerin oder der Lehrer können Bezugspersonen sein. Ein Vertrauensverhältnis hilft Kindern, ihre Sorgen mitzuteilen. Sie fühlen sich verstanden und können sich konkret Hilfe holen. Welche Fähigkeiten sind dafür besonders wichtig? Ein Kind mit einem positiven Selbstbild weiß „Ich bin gut so, wie ich bin“. Es kann besser mit Enttäuschungen umgehen, etwa wenn während der Pandemie Aktivitäten ausfallen. Es sollte um seine Fähigkeiten wissen und dass es durch sein Handeln etwas bewirken kann. Dann kann es sich Gedanken machen, was ihm helfen könnte, oder andere um Hilfe bitten. Ein Kind sollte mit seinen Gefühlen umgehen und zum Beispiel äußern können, dass es traurig ist. Ebenso sollte es die Gefüh- le anderer wahrnehmen. Beides stärkt seine Beziehungen. Wichtig ist zudem ein gesun- der Umgang mit Streit. Ein Kind sollte eigene Bedürfnisse vertreten, aber auch die anderer akzeptieren können. Das ermöglicht Kompro- misse und Lösungen. Wie können Eltern diese Fähigkeiten bei ihrem Kind fördern? Die gute Nachricht: Sie können das zu jeder Zeit in der Entwicklung ihrer Kinder tun. Vie- les kann gut in den Alltag integriert werden und macht noch dazu Spaß. Einige Beispiele: Wenn Eltern ihrem Kind regelmäßig ungeteil- te Aufmerksamkeit schenken und für es da sind, wenn es ihm nicht gutgeht, ermöglicht das dem Kind eine vertrauensvolle Bindung. Indem sie auf seine Fähigkeiten und Stärken achten, es loben und ernst nehmen, helfen sie ihm, ein positives Selbstbild zu entwickeln. Sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten för- dern sie, wenn sie ihm etwas zutrauen und es Dinge ausprobieren lassen. Das Kind sollte dabei wissen: Wenn es alleine nicht weiter- kommt, stehen ihm die Eltern bei. Was versteht man im Zusammenhang mit „innerer Widerstandsfähigkeit“ unter Resilienz? Resilienz bedeutet so viel wie „Immunsystem der Seele“ und ist der Fachausdruck dafür, wenn ein Kind trotz schwieriger Le- benssituationen und Erfahrungen seelisch gesund bleibt. Die beschrie- benen Schutzfaktoren sind dafür sehr wichtig. Ein anschauliches Bei- spiel für Resilienz ist die Kinderbuch- figur Pippi Langstrumpf. Sie wächst ohne Eltern, ohne regelmäßigen Schulbesuch und mit vielen gefähr- lichen Erlebnissen auf. Trotzdem ist sie ein fröhliches, starkes und glückliches Mädchen, hat enge Freunde und gute Ideen. Kontakt Ärztekammer Nordrhein Snezana Marijan Tersteegenstraße 9 40474 Düsseldorf Tel.: 0211 4302 - 2031 Fax: 02 11 4302 - 2019 E-Mail: snezana.marijan@ aekno.de AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse Silva Bieling Kasernenstraße 61 40213 Düsseldorf Tel.: 0211 8791 - 1586 Fax: 02 11 8791 - 2689 E-Mail: silva.bieling@rh.a ok.de Kinder mit einem positiven Selbstbild sind keine Super- helden, aber gerüstet für den Umgang mit Turbulenzen in ihrem Leben. © stock.adobe.com/ Chantale Beaudoin © stock.adobe.com/ contrastwerkstatt/tina ennen NL_012021_pr.indd 4-6 14.12.20 19:08 www.gesundmachtschule.de www.gesundmachtschule.de Gemeinsam schaffen wir das! Längst nicht alles, was Kinder in der Schule lernen, steht als „Fach“ im Stundenplan: Sie erfahren Gemeinschaft, üben sich in Beziehungspflege, erleben, was ihnen guttut … All das und vieles mehr macht das „Rüstzeug“ aus, mit dem Kinder auch schwierige Situationen gesund bewältig n können. Sichere Bindungen schützen die seelische Gesundheit In der Corona-Zeit hat sich der selbst gemalte Regenbogen zu einem kindgerechten Symbol für Hoffnung, Trost und Gemeinschaft ent- wickelt. Ob im Kinderzimmer an die Scheibe geklebt oder im Klassenraum an die Wand gepinnt – überall, wo er Kindern bunt ent- gegenleuchtet, steht er für „Wir halten zu- sammen, niemand ist all in und gemeinsam kommen wir durch d ese unsichere Zeit“. Doch wie haben Kinder den ers- ten Lockdown gemeistert? Wie hat Schule ihre Erfahrungen und Erlebnisse aufgegriffen? Und vor allem: Was kann sie Kindern mitgeben, um jetzt und später im Leben „innerlich stark“ für sc wierige Lebenslagen zu sein? In diesem Newsletter berichten wir über zwei Programmschulen, die diese Fragen aufgegriffen haben. In Pro- jekten und im Unterri cht haben die Lehr- kräfte mit den Kindern das Thema „Corona“ und Aspekte wie Ich-Stärkung, die Bedeu- tung von sozialen Kontakten und den Um- gang mit Gefühlen miteinander verknüpft. Experten fassen Schutzfaktoren, die Kindern helfen, seelisch gesund aufzuwachsen, unter den Begriff „R si enz“. Dieser wissenschaft- liche Begriff steht für etwas, was viele Eltern ohnehin Tag für Tag umsetze . Zum Beispiel: Ein Schutzfaktor ist, dass Kinder wissen, auf wen sie sich verlassen kön en und wer ein offenes Ohr für sie hat. Ein anderer Schutz- faktor ist, dass sie Selbstvertrauen haben und von sich üb rzeugt sind: „Ich selbst kan etwas dafür tun, damit es mir gutgeht.“ Eltern, die Zeit mit ihrem Kind verbringen, die nachfragen, zu- hören, von sich erzählen und ihr Kind unabhängig von L istungen und Noten loben und anekennen, betreiben somit im Grunde „Resilienzförderung“! Die lässt sich übrigens auch prima in einen gemütlichen g emeinsamen Spiel ben d einbinden, in eine K ochaktion, in einen Au sflug in die Natur … In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Familienzeit! Inhalt Wir meistern Heraus- forderungen! Wie zwei Schulen die Erlebnisse der Kinder während des ersten Lockdowns aufgegriffen haben Wertvolles „Immunsystem der Seele“ Die Diplom-Psychologin Christiane Bier erläutert, was die „inn re Widerstands- fähigkeit“ fördert Medientipps Selbstvertrauen fördern, Austausch stärken Kinder-Mitmachseiten Wie bleibe ich gelassen? Die Diplom-Psychologin Christiane Bier arbeitet beim Institut für be- triebliche Gesundheitsförderung in Hamburg „Wichtig für das ‚seelische Immunsystem‘ ist auch, dass Kinder früh- zeitig wissen, was ihnen guttut, wie si entspannen und ihren ‚Akku‘ wieder aufladen können.“ Impressum: Herausgeber: Ärztekammer Nordrhein und AOK Rheinland/Hamburg Verantwortlich für den Inhalt: Snezana Marijan, Silva Bieling Redaktion: Petra Sperling, wdv OHG Layout: tina ennen, wdv OHG © Ärztekammer Nordrhein /AOK Rheinland/Hamburg Medientipp Das „Kinder-Glücks-Buch“ von Gesund macht Schule Auch das „Kinder-Glücks-Buch“ von Gesund macht Schule enthält viele Anregungen, was der Seele guttut. Zu finden unter www.gesundmachtschule.de unter „Materialien/Wettbewerbs- beiträge“ 52 www.gesundmachtschule.de Ärztekammer Nordrhein Das Kinder- Buch Gluecksbuch_U_pr.indd 52-1 14.02.19 11:20 99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern Wie können Eltern herausfinden, was ihr Kind denkt und bewegt? Ralph Caspers hat 99 Fragen und ebenso viele unkomplizierte Antworten aufgeschrieben, über die Eltern und Kinder ins Gespräch kommen können. Eltern erfahren dabei etwas darüber, was in ihren Kindern vorgeht – Kinder erleben, wie gut es tun kann, über das zu sprechen, was sie denken und fühlen. Duden-Verlag, Taschenbuch 15 Euro, eBook 11 Euro NL 01/2021 Newsletter Mit Extra- Seiten für Kinder! Bleib locker an stressigen Tagen Geht es dir manchmal auch so? Du stehst morgens auf und dein Lieblingspulli ist in der Wäsche. Mist! Beim Frühstück haben Mama und Papa Streit (auch Mist) und in der Schule kassierst du eine Vier in der Mathearbeit. Noch größerer Mist! Und wegen Corona kannst du auch deinen Geburtstag nicht mit deinen Freunden und all deinen Verwandten feiern. Du bist kurz davor, auszuflippen. Aber mit solchen Tagen bist du nicht allein. Solche „schwarzen“ Tage kennt jeder. Tage, an denen alles schiefgeht und sich kein Wunsch erfüllt. Doch kein Grund, aufzugeben. Es gibt viele Wege aus diesen schwarzen T agen heraus. Joshi, zum Beispiel, vergisst seine Wut, wenn er mit seinem Bruder eine Kissenschlacht veranstaltet, Leon geht zur Oma und erzählt ihr alles und Neele macht sich einen Plan, wie sie ihren Wünschen auf die Sprünge helfen kann. e Sagt der Arzt zum Igel: „Jetzt wird es ein wenig piksen.“ Sagt der Igel: „Genau da s wollte ich auch sagen.“ Jonas fragt: „Herr Lehrer, kann ich für etwas bestraf t werden, was ich nicht gemacht habe?“ Antwortet der Lehrer: „Aber natürlich nicht.“ Jonas: „Das ist sehr gut, denn ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht.“ Witze: Mama singt Fritzchen ein Schlaflied vor. Nach einer Weile sagt Fritzchen: „Mami, kannst du bitte draußen weiter- singen, ich würde jetzt gern schlafen.“ Bitte einmal lachen, denn lachen ist die beste Medizin gegen schlechte Laune. h Wertvolles „Immunsystem der Seele“ Was macht Kinder „innerlich widerstandsfä- hig“ und hilft ihnen, auch mit außergewöhn- lichen Herausforderungen gesund umzuge- hen? Fragen an die Psychologin Christiane Bier. Was hilft Kindern, ungewöhnliche Lebens- lagen zu meistern? Wichtig ist, dass sie Vertrauen in and e en- schen und eine sichere Bindung zu mindes- tens einer Bezugsperson haben. In der Regel sind das die Eltern. Aber auch Verwandte, die Nachbarin oder der Nachbar, die Lehrerin oder der Lehrer können Bezugspersonen s i . Ein Vertrauensverhältnis hilft Kindern, ihre Sorgen mitzuteilen. Sie fühlen sich verstanden und können sich konkret Hilfe holen. Welche Fähigkeiten sind dafür besonders wichtig? Ein Kind mit einem positiven Selbstbild weiß „Ich bin gut so, wie ich bin“. Es kann besser mit Enttäuschungen umgehen, etwa wenn während der Pandemie Aktivitäten ausfallen. Es sollte um seine Fähigkeiten wissen und dass es durch sein Handeln etwas bewirken kann. Dann kann s ich Gedanken machen, was ihm helfen könnte, oder andere um Hilfe bitten. Ein Kind sollte mit seinen Gefühlen umgehen und zum Beispiel äußern können, dass es traurig ist. Ebenso sollte es die Gefüh- le anderer wahrnehme . Beides stärkt seine Beziehungen. Wichtig ist zude ein gesun- der Umgang mit Streit. Ein Kind sollte eigene Bedürfnisse vertreten, aber auch die anderer akzeptieren können. Das ermöglicht Kompro- misse und Lösungen. Wie können Eltern diese Fähigkeiten bei ihrem Kind fördern? Die gute Nachricht: Sie können das zu jeder Zeit in der Entwicklung ihrer Kinder tun. Vie- les kann gut in den Alltag integriert werden und macht noch dazu S aß. Einige Beispiele: Wenn Eltern ihrem Kind regelmäßig ungeteil- te Aufmerksamkeit schenken und für es da sind, wenn es ihm nicht gutgeht, ermöglicht das dem Kind eine vertrauensvolle Bindung. Indem sie auf seine Fähigkeiten und Stärken achten, es loben und ernst nehmen, helfen sie ihm, ein positives Selbstbild zu entwickeln. Sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten för- dern sie, wenn sie ihm etwas zutrauen und es Dinge ausprobieren lassen. Das Kind sollte dabei wissen: Wenn es alleine nicht weiter- kommt, stehen ihm die Eltern bei. Was versteht man im Zusammenhang mit „innerer Widerstandsfähigkeit“ unter Resilienz? Resilienz bedeutet so viel wie „Immunsystem der Seele“ und ist der Fachausdruck dafür, wenn ein Kind trotz schwieriger Le- benssituationen und Erfahrungen seelisch gesund bleibt. Die beschrie- benen Schutzfaktoren sind dafür sehr wichtig. Ein anschauliches Bei- spiel für Resilienz ist die Kinderbuch- figur Pippi Langstrumpf. Sie wächst ohne Eltern, ohne regelmäßigen Schulbesuch und mit vielen gefähr- lichen Erlebnissen auf. Trotzdem ist sie ein fröhliches, starkes und g ückliches Mädchen, hat enge Freunde und gute Ideen. Kontakt Ärztekammer Nordrhein Snezana Marijan Tersteegenstraße 9 40474 Düsseldorf Tel.: 0211 4302 - 2031 Fax: 0211 4302 - 2019 E-Mail: snezana.marijan@aekno.de AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse Silva Bieling Kasernenstraße 61 40213 Düsseldorf Tel.: 0211 8791 - 1586 Fax: 0211 8791 - 2689 E-Mail: silva.bieling@rh.aok.de Kinder mit einem positiven Selbstbild sind keine Super- helden, aber gerüstet für den Umgang mit Turbulenzen in ihrem Leben. © stock.adobe.com/ Chantale Beaudoin © stock.adobe.com/ contrastwerkstatt/tina ennen NL_012021_pr.indd 4-6 14.12.20 19:08 www.gesundmachtschule.de Hände waschen: Wann sollst du dir die Hände waschen? beim Ankommen in der Schule, nach der Pause, nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten, vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch. Denke auch daran: Abstand einhalten: mindestens 1,5 m, das sind drei große Schritte. 1,5 m / 3 große Schritte Niese und huste i deine Armbeuge und drehe dich dabei von anderen weg. Werfe dein Taschentuch direkt nach dem Benutzen in den Mülleimer. Teile keine Gegenstände wie zum Beispiel Trinkflaschen, Stifte oder Radiergummis mit anderen. ©Ärztekammer Nordrhein/AOK Rheinland/Hamburg Hygiene-Regeln Mund- Nasen- Schutz tragen: auf dem Schulhof, in den Schulgängen, wenn du deinen Sitz- platz im Klassenraum verlässt. Corona-Hygieneplakat_A3_2_v2.indd 1 18.08.20 11:33

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