Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2021

Fortbildungsthemen Netzwerk Umweltmedizin 2017 – 2021 2017 • Belastungen der Be- völkerung mit Ultrafeinstaub: PM 1, PM 5 • Gefährdung durch E-Zigaretten 2018 • Folgen der Energieeinspar- verordnung 2019 • Risiken von Tätowierungen • Dieselschadstoffe und deren Bewertung • Luftreinhalteplan Düsseldorf – Umweltspuren statt Fahr- verbot? • Medikamente im Abwasser – Probleme in der aquatischen Umwelt 2020 Pandemiebedingt fanden keine Fortbildungen statt 2021 • Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder und ihre Wirkung auf die Gesundheit • Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse der Umwelt- medizin in NRW Umweltmedizinisches Kompetenzzentrum Um auch zukünftig eine umweltmedizinische und patientenorientierte Versorgung anbieten zu können, etablierte sich eine Planungsrunde unter Federführung des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) unter Beteiligung des Ministeriums für Arbeit, Ge- sundheit und Soziales NRW (MAGS), des Wissen- schaftsministeriums Nordrhein-Westfalen und der beiden nordrhein-westfälischen Ärztekammern. Beraten wurde die Gründung eines umweltmedi- zinischen Kompetenzzentrums in NRW, um eine individuelle und bevölkerungsbezogene umweltme- dizinische Versorgung sicherzustellen. Das Ziel eines solchen Kompetenzzentrums soll eine gemeinsame Schnittstelle zur Vernetzung von Patientenbetreuung (Individualmedizin) und Wis- senschaft (umweltmedizinische Methoden, Quali- tätssicherung) sein. Neben der Behandlung von Patienten soll ein solches Zentrum beratend tätig sein, eine Ansprechstelle für Fragen aus der Bevöl- kerung und der Politik sein, sowie bei der Risiko- kommunikation unterstützen. Um Bedarf und Aufgaben gegebenenfalls zu etablierender Kompetenzzentren in NRW zu kon- kretisieren, wird vom MUNLV derzeit eine Be- darfsanalyse unter Beteiligung der Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe durchgeführt. Die Studie soll als Entscheidungsgrundlage für die Finanzierung von Modellvorhaben zu Kompetenz- zentren dienen. Infektionsschutz Der Ad-hoc-Ausschuss Infektionskrankhei- ten und -risiken unter Leitung des Vorsitzenden Michael Krakau hat im Auftrag des Vorstands aus- wärtige Expertinnen und Experten bei Unter- suchungen zur regionalen Antibiotikaresistenz- entwicklung im amblanten und stationären Sektor unterstützt. Mit Beginn der Coronapandemie bildete sich im März 2020 eine siebenköpfige ressortübergreifende Projektgruppe der Ärztekammer. Die Gruppe be- antwortet Anfragen von Ärztinnen und Ärzten so- wie Bürgerinnen und Bürgern zu medizinischen, (abrechnungs-)rechtlichen und kammerpolitischen Aspekten der Coronapandemie. Auf der Homepage der ÄkNo werden regelmäßig aktualisierte Infor- mationen zur Verfügung gestellt. Die Gruppe berät Ärztinnen und Ärzte auch zur Organisation der Impfkampagne gegen das Coronavirus. Mobbingberatung Mobbing stellt ein relevantes Problem in Einrich- tungen des Gesundheitswesens dar. Die Ärztekam- mer Nordrhein hat bereits 1998 entsprechend dem Beschluss des Deutschen Ärztetages aus demsel- ben Jahr Ansprechpartner für Ärztinnen und Ärzte bei Fragen des Missbrauchs und der Repression in hierarchischen Arbeitsverhältnissen (Mobbing) be- nannt. Die Ansprechpartner führen Beratungsgespräche mit von Mobbing betroffenen Kolleginnen und Kol- legen. In den Gesprächen zeigt sich, dass Mobbing oftmals nicht das primäre Problem ist, sondern Or- ganisationsmängel sowie arbeits- oder berufsrecht- liche Probleme im Vordergrund stehen, die sich in Unzufriedenheit und in Mobbing-Aktionen aus- drücken. Im Jahr 2020 haben sich 23 Ärztinnen und Ärzte an die derzeitige Mobbing-Ansprechpartnerin ge- wandt. Ansprechpartnerin für von Mobbing betroffene Ärztinnen und Ärzte ist: Stefanie Esper, Stefanie.Esper@aekno.de , Tel.: 0211 4302-2204 Ethikkomitee der Ärztekammer Nordrhein Ärztinnen und Ärzte erleben in den für die Medizin charakteristischen Grenzbereichen des Lebens eine stärker als früher wahrnehmbare ethische Verun- sicherung. Zu den Ursachen zählen die in jedem Ein- zelfall auf ihren Sinn hin zu prüfenden, zunehmen- den Möglichkeiten der technisierten Medizin, die immer komplexeren individuellen wie kollektiven Ansprüche an die gesundheitliche Versorgung, zu- nehmende Arbeitsverdichtung, Mangel an Zeit für den einzelnen Patienten wie auch die immer stärker spürbare Last wirtschaftlicher Zwänge. Die ethischen Konf likte sollen und dürfen Ärztinnen und Ärzte nicht von der Erfüllung ihrer Pf lichten gegenüber ihren Patientinnen und Patienten abhalten. Der Vorstand der Ärztekammer Nordrhein hat daher am 6. März 2019 die Einrichtung eines Ko- mitees zur medizin- und berufsethischen Beratung von Kammerangehörigen beschlossen. Im April 2019 wurde der Gründungsausschuss mit sechs auf dem Gebiet der ethischen Beratung geschulten Mitglie- dern berufen. Der Gründungsausschuss hat sich 82 | Jahresbericht 2021 Ärztekammer Nordrhein Medizinische Grundsatzfragen

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