32 | Jahresbericht 2022 Ärztekammer Nordrhein Allgemeine Fragen der Gesundheits-, Sozial- und Berufspolitik In diesem Berichtsjahr hat die 29. Landesgesundheitskonferenz (LGK) Nordrhein-Westfalen (NRW) im November 2021 in Düsseldorf ein Bündel von Empfehlungen verabschiedet, um dem Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen entgegenzuwirken. Unter anderem hat die LGK die Landesregierung und die Hochschulen in NRW aufgefordert, regelmäßig den mittelfristigen Bedarf an Studienplätzen für Medizin und Pharmazie zu ermitteln, der perspektivisch hoch bleibt. Die Fachgebiete AllgemeinmedizinundÖffentlichesGesundheitswesen müssten für angehende Ärztinnen und Ärzte attraktiver gemacht werden, da es hier an Nachwuchs fehle. Die LGK forderte dazu bessere Arbeitsbedingungen, um mehr Ärztinnen und Ärzte insbesondere für eine Tätigkeit auf dem Land oder in sozial schwächeren Stadtteilen zu gewinnen. Wichtig seien dafür eine Erleichterung im Arbeitsalltag durch entsprechende digitale Anwendungen, der Abbau von Bürokratie und eine angemessene Vergütung sowie der Ausbau interprofessioneller Zusammenarbeit und eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Gesundheitskonferenzen finden auch auf kommunaler Ebene unter Beteiligung der Kreisstellen der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein statt. Vertreterinnen und Vertreter der Kreisstellen haben in der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) Anfang März 2022 gemeinsam mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen Erfahrungen zum Katastrophenschutz ausgetauscht. Thematisiert wurden dabei die Strukturen des Katastrophenschutzes auf nationaler und regionaler Ebene und die während der Coronapandemie aufgetretenen Probleme. Ein Arzt aus dem Kreis Euskirchen berichtete über die Erfahrungen während und nach der Flutkatastrophe 2021. Außergewöhnliche Lagen wie Katastrophen oder die Coronapandemie erfordern auch auf kommunaler Ebene einen guten Informationsaustausch der unterschiedlichen Akteure im Gesundheitswesen. Die Kommunale Gesundheitskonferenz berichtete dazu über kommunale Strukturen zur Pandemiebekämpfung während der Coronapandemie, insbesondere über die per Landeserlass festgelegte Bildung von Regionalkonferenzen zur Pandemiebekämpfung. Die Berichte zeigten, dass die Vorgabe, die Ärztekammern und KVen an den Regionalkonferenzen zu beteiligen, kommunal sehr unterschiedlich umgesetzt wurde. Während in einigen Kommunen die Beteiligung der Ärzteschaft schon vor dem Erlass selbstverständlich war, wurde sie andernorts nur schwerfällig umgesetzt. Die KGK regte eine Evaluation an, um einen Überblick über die jeweilige Umsetzung des Erlasses in den von den Kommunen organisierten Regionalkonferenzen zu bekommen. Fachkräftemangel, Katastrophenschutz und das Jahrhunderthochwasser 2021 Die Ärztekammer Nordrhein vertritt gemeinsammit der Ärztekammer Westfalen-Lippe und den beiden nordrhein-westfälischen Kassenärztlichen Vereinigungen die Ärzteschaft in der Landesgesundheitskonferenz (LGK) Nordrhein-Westfalen. Ziel der Konferenz ist es, die Zusammenarbeit der maßgeblichen Verbände und Organisationen im Gesundheitswesen zu fördern. Viele unbesetzte Stellen: Der Ärztemangel beschäftigte die Landes- gesundheitskonferenz
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