Jahresbericht Ärztekammer Nordrhein 2022

66 | Jahresbericht 2022 Ärztekammer Nordrhein Medizinische Grundsatzfragen Qualitätssicherung zumWohle der Patientenversorgung und -sicherheit Die Qualität der ärztlichen Berufsausübung und Versorgung zu sichern, ist ein wichtiges Anliegen der Ärztekammer Nordrhein. Die Kammer unterstützt ihre Mitglieder im Umgang mit den sich ver- ändernden Anforderungen und Rahmenbedingungen. Seit dem 1. Januar 2021 gelten die Regelungen der Richtlinie zur datengestützten und einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung (DeQS-RL) auch für die etablierten Verfahren der Qualitätssicherung (QS) im stationären Bereich. Aufgaben auf Grundlage der Ergebnisse der bis einschließlich 2020 erhobenen Daten konnten durch die Geschäftsstelle QS-NRW im Rahmen der bisherigen Regelungen und der nun geltenden Übergangsbestimmungen weitgehend abgeschlossen werden. Der Fokus liegt aktuell auf der Umsetzung der Verfahren im Sinne der DeQS-RL durch die Geschäftsstelle der Landesarbeitsgemeinschaft LAG DeQS NRW. Dazu gehören insbesondere die Konstituierung und die Arbeitsaufnahme der neuen Fachkommissionen nach § 8a der Richtlinie sowie die Durchführung des Stellungnahmeverfahrens in den Verfahren, die durch die Geschäftsstelle betreut werden. Geschäftsstelle QS-NRW Die Ergebnisse der 16 Leistungsbereiche gemäß der zum 31. Dezember 2020 außer Kraft getretenen Richtlinie über Maßnahmen der Qualitätssicherung in Krankenhäusern (QSKH-RL) werden 2022 in den bisher etablierten Strukturen im „Strukturierten Dialog“ nachverfolgt. Für das Erfassungsjahr 2020 und das Verfahrensjahr 2021 galten trotz der weiter anhaltenden COVID-19-Pandemie im Wesentlichen die gewohnten zeitlichen Abläufe. Geschäftsstelle LAG DeQS-NRW Die Landesarbeitsgemeinschaft Nordrhein-Westfalen (LAG NRW) ist derzeit für 13 länderbezogene QS-Verfahren nach themenspezifischen Bestimmungen der DeQS-RL verantwortlich. Dazu gehören Herzkatheter-PCI, Cholezystektomie, Wund- infektionen, Nierenersatztherapie, Karotis-Revaskularisation, ambulant erworbene Pneumonie, Mammachirurgie, gynäkologische Operationen, Dekubitusprophylaxe, Versorgung mit Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren, Perinatalmedizin, Hüftgelenksversorgung und Knie- endoprothesenversorgung. Die Verfahren beinhalten die Stellungnahmeverfahren für 20 Leistungsbereiche. Als neutrale und unabhängige Geschäftsstelle wurden die Ärztekammern Nordrhein und West- falen-Lippe gemeinsam beauftragt. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehört die Operationalisierung der Stellungnahmeverfahren und die Moderation der Fachkommissionen, die kammerübergreifend, interdisziplinär und interprofessionell besetzt sind. Die Bewertung der Ergebnisse und die Empfehlung von Handlungskonsequenzen sind Aufgaben der Fachkommissionen. Für dieDatenannahme sind die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen zuständig. Für jedes DeQS-Verfahren gibt es themenspezifische Bestimmungen mit eigenen Vorgaben. Die sogenannten Follow-Up Indikatoren (FU-QI) dienen über einen bestimmten Zeitraum der Beobachtung von Ereignissen, die in Zusammenhang mit dem jeweiligen Indexeingriff stehen können (zum Beispiel Überleben oder Versterben des Patienten innerhalb bestimmter Zeiträume oder stationäre Aufnahme aufgrund von Komplikationen). Für einige Verfahren sind Indikatoren auf der Basis von Sozialdaten vorgesehen. In diesem Kontext beschränken sich die Verfahren auf die Daten gesetzlich krankenversicherter Patientinnen und Patienten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) plant weitere QS-Verfahren und hat das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im GesundheitsDas Verfahrensjahr 2021 (Erfassungsjahr 2020) in Zahlen 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 Leistungsbereiche 16 Standorte 341 rechn. Auffälligkeiten 2.300 Stellungnahmen 1.574 Hinweise 726 Zielvereinbarungen 424 Klinikgespräche 19 Mehr Informationen finden Sie unter www.lag-nrw.de.

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