94 | Jahresbericht 2022 Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein Think Tank IQN – immer einen Schritt voraus Das IQN bearbeitet satzungsgemäß Aufgaben, die im Zusammenhang mit Qualität im Gesundheitswesen und Qualitätssicherung der ärztlichen Versorgung für den Landesteil Nordrhein stehen – und das seit über 25 Jahren mit Erfolg, was sich unter anderem an einer stetig steigenden Zahl an Fortbildungsteilnehmern festmachen lässt. Zudem gab es auch Anerkennung von Dritten, zum Beispiel durch Vergabe von Fördergeldern an das IQN, oder durch die Verleihung des Gesundheitspreises NRW. Die Förderung der Patientensicherheit durch Verbesserung der Qualität in der Medizin steht im Fokus der Arbeit des IQN, dem „Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein“. Dies wird durch die regelmäßige Aufarbeitung aktueller, medizinisch relevanter Themen gewährleistet. Darüber hinaus werden auch proaktiv Themen identifiziert und aufgegriffen, die in Zukunft Relevanz haben werden. Das geschieht unter anderem in Form von Fortbildungsveranstaltungen und Workshops sowie der Entwicklung innovativer Projekte, welche in die ärztliche Fort- und Weiterbildung aufgenommen werden und damit nachhaltige Effekte erzielen können. In den letzten Jahren hat das IQN mehrere interprofessionelle Schulungsprojekte konzipiert und durchgeführt. Das Institut hilft schließlich auch beim Scale-up der neuen Projekte in die Schulungs-Routine. Fortbildungsreihen des IQN Ein Tätigkeitsfeld des IQN besteht unter anderem in der Konzeption und Durchführung gezielter Fortbildungsveranstaltungen rund um das Thema Patientensicherheit. Seit 25 Jahren bewährt, unter- liegen diese Veranstaltungen dank Feedback-Aus- wertungen und Supervision einem steten Wandel. Aus Fehlern lernen: Das IQN fördert die Patienten- sicherheit zum Beispiel durch gemeinsame Fortbildungen mit der Gutachterkommission unter dem Titel: „Aus Fehlern lernen“. Aus den Daten der Be- handlungsfehlervorwürfe der Gutachterkommission zu aktuellen Krankheitsbildern, Therapien und zu Risikobereichen werden die Fortbildungsteilnehmenden – anhand von realen, anonymisierten Fallbeispielen – auf potenzielle Fehlerquellen in der ärztlichen Tätigkeit aufmerksam gemacht. Verordnungssicherheit: Die Verordnung von Arzneimitteln im Klinik- und Praxisalltag stellt einen Risikobereich in der Patientensicherheit dar, dem das IQN die Fortbildungsreihe „Verordnungssicherheit“ widmet. In dieser Reihe werden zu verschiedenen Erkrankungen deren aktuelle Diagnostik und Therapie, sowie die damit verbundenen möglichen Fallstricke beleuchtet. Indikationsqualität im Fokus: Die Veranstaltungsreihe zur Indikationsqualität beschäftigt sich mit den Fragender fundierten Indikationsstellung und einem möglichen Vorwurf der Indikationsausweitung. Es wird aufgezeigt, welche Faktoren die jeweilige Indikationsstellung beeinf lussen und welche möglichen Verbesserungspotenziale bei der Indikationsstellung ausgeschöpft werden können. Vergleichszahlen zu Morbidität und Eingriffs-/Behandlungshäufigkeiten sowie mögliche Fehlentwicklungen werden faktenbasiert diskutiert. Fortbildungstag für Medizinische Fachangestellte (MFA): Jährlich organisiert das IQN in Kooperation mit dem Verband Medizinischer Fachberufe e. V. speziell für medizinische Fachangestellte eine Fortbildungsveranstaltung mit wechselnden aktuellen Themen. Beispiele für die zeitnahe Umsetzung aktueller Themen: Das IQN greift auch außerhalb der oben erwähnten Fortbildungsreihen bei Bedarf zeitnah aktuelle Themen auf. Beispiele dafür sind • Fortbildung „Geschlechtersensible Gesundheitsversorgung“ • Fortbildungen zu COVID beziehungsweise Long-COVID • Fortbildungen zum Thema Kinderschutz • Workshop für Ärzte und MFA zum Thema „Wie begegne ich Gewalt in der Praxis und in der Notaufnahme?“ • Fortbildung zu „Gewalt-Prävention, Deeskalation, Eigenschutz und Nachsorge“ Projekte aus dem Think-Tank IQN in Kooperationen mit Dritten Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit InterKultKom: Das Fortbildungskonzept aus Nordrhein setzt darauf, transkulturelle Kompetenzen Dr. med. Martina Levartz, MPH, Geschäftsführerin des I Q N Ärztekammer Nordrhein Professor Dr. med. Bernhard Hemming, MPH, Vorsitzender des Gemein- samen Ausschusses des I Q N Dr. med. Sven Dreyer, stellvertretender Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses des I Q N
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