10 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 1 / 2025 Magazin – Studium und Berufseinstieg Statistik Weniger Studierende Im Wintersemester 2024/2025 sind an den Hochschulen in NordrheinWestfalen rund 702.700 Studentinnen und Studenten eingeschrieben. Das sind 7.300 oder ein Prozent weniger als im vorherigen Wintersemester, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Auch die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger ging aktuell um 1,2 Prozent zurück. Damit setzt sich ein Trend fort. Die Studierendenzahl nimmt, nach einem Höchststand im Wintersemester 2016/2017, in NRW stetig ab. Dem Landestrend folgte die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen mit leichten Rückgängen sowohl bei den Neuanmeldungen als auch bei der Anzahl der eingeschriebenen Studierenden. Die Universität Bonn verzeichnete dagegen einen leichten Aufwärtstrend bei den Studierenden und bei den Erstsemestern mit einem Zuwachs von rund vier Prozent. An der HeinrichHeine-Universität in Düsseldorf gingen die Studierendenzahlen um drei Prozent zurück. Auch die Zahl der Erstsemester fällt mit minus zehn Prozent deutlich geringer aus. Die Zahl der Studierenden an der Universität Duisburg-Essen sank mit einem Minus von drei Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Die Zahl der Erstsemester ging um acht Prozent zurück. Die Universität Köln mit aktuell 45.627 Studierenden verzeichnete einen Rückgang von lediglich 1,6 Prozent, wohingegen die Zahl der Studienanfänger leicht zunahm, um 3,4 Prozent auf knapp 4.960. bre Landarztquote KV umwirbt angehende Hausärzte Im kommenden Jahr werden die ersten Studierenden nach dem Landarztgesetz in Nordrhein-Westfalen ihr Praktisches Jahr beginnen. Die Landarztquote wurde zum Wintersemester 2019/2020 eingeführt. Damit sind jährlich rund 180 Studienplätze der Humanmedizin über diesen Weg für angehende Hausärztinnen und Hausärzte reserviert. Die Medizinstudierenden verpflichten sich, nach dem Studium eine allgemeinmedizinische Weiterbildung zu absolvieren und in einer NRW-Region mit Hausarztmangel tätig zu werden. Dr. Carsten König, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, sagte auf der Vertreterversammlung der KV Nordrhein, dass für das kommende Jahr rund 50 Aktionen wie etwa Landpartien oder Praxisbörsentage geplant seien. Ziel sei es, auf Medizinstudierende und Medizinische Fachangestellte zuzugehen und diese mit der KV und den Niedergelassenen zu vernetzen. bre Die Anspannung ist bei allen spürbar. Mit dem ersten Gong lese ich die Aufgabenstellung, mit dem zweiten betrete ich den Raum. Es erwarten mich Stationen wie die Befundung eines Röntgen-Thorax-Bildes, die Untersuchung eines Sprunggelenks oder das Führen eines Anamnesegesprächs. Jede Station muss in fünf Minuten absolviert werden. Nach insgesamt zehn Stationen sehe ich Erleichterung in den Gesichtern meiner Kommilitonen – der praktische Teil der ärztlichen Zwischenprüfung ist geschafft. Im August und September 2024 absolvierte ich die ärztliche Zwischenprüfung in Düsseldorf, die dem Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Staatsexamen) entspricht. Der schriftliche Teil wird durch die Klausuren der letzten sechs Semester abgedeckt. Praktische Fähigkeiten werden im „OSCE-Verfahren“ geprüft. Das Akronym OSCE steht für „objective structured clinical examination“. Ich empfand den Zeitdruck während dieser Prüfungsform enorm. Jedoch finde ich es sehr gut, dass neben dem theoretischen Wissen auch praktische Fähigkeiten überprüft werden und die OSCE scheint ein gut erprobtes Verfahren dafür zu sein. Der letzte Teil war die mündliche Prüfung in vier Fächern: Anatomie, Biochemie, Physiologie und ein zugelostes Fach. Mir wurde das Fach Pharmakologie zugeteilt, das ich in der Vorbereitungszeit als besonders umfangreich und anspruchsvoll empfand. Doch jetzt im klinischen Teil des Studiums merke ich, wie gut es mich vorbereitet hat. Meine Kommilitonen und ich, wir haben zusammen gelernt, uns Sorgen gemacht und schließlich fast alle bestanden, was uns noch enger zusammenschweißt. Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir unter medizinstudium@aekno.de. Elisa Kremer Foto: privat Mail aus Düsseldorf Ranking Herausragende Wissenschaftler aus Nordrhein Der Informationsdienstleister Clarivate Analytics erstellt jährlich die internationale Liste „Highly Cited Researchers“. Zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern zählen auch Mediziner, die an nordrheinischen Universitäten tätig sind, darunter Professor Dr. Thomas Bieber, der bis 2023 Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) war. Von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen findet sich Professor Dr. Fabian Kießling auf der Liste. Kießling ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Molekulare Bildgebung. bre
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