Rheinisches Ärzteblatt 01/2026

10 Rheinisches Ärzteblatt / Heft 1 / 2026 Magazin – Studium und Berufseinstieg Im September habe ich mein Wahltertial des Praktischen Jahres in Köln gestartet. Ich erinnere mich, dass mir die Auswahl meines Wahlfaches sehr schwerfiel, da ich mich bisher noch nicht auf eine Fachrichtung festgelegt habe. Letztendlich habe ich mich – aus vielen guten Gründen, wie ich finde – für die Gynäkologie entschieden. Nachdem ich mein erstes Tertial in einem eher kleinen und familiären Krankenhaus absolviert hatte, wollte ich in Köln gerne die Möglichkeit nutzen, einen Einblick in die Arbeit eines Maximalversorgers wie der Universitätsklinik zu bekommen. Das Behandlungsspektrum hier ist wirklich beeindruckend und ich kann die vielen, sehr verschiedenen Bereiche der Gynäkologie und Geburtshilfe miterleben. Besonders begeistert mich die enorme Vielfalt des Faches. Man begleitet Frauen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen vom Kinderwunsch bis Uniklinik Bonn Beratungsangebot zu seltenen Erkrankungen Die Diagnose einer seltenen Erkrankung beim eigenen Kind kann für Mütter und Väter eine große emotionale Belastung sein. Plötzlich stehen Familien vor vielen offenen Fragen, beispielsweise welche Fachärzte nun zuständig sind, welche Therapien oder Fördermöglichkeiten es gibt, was sozialrechtlich an Unterstützung zur Verfügung steht oder auch wo man Menschen mit ähnlichen Erfahrungen findet. Um Familien in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, bietet das Zentrum für seltene Erkrankungen am Universitätsklinikum Bonn ein neues, niedrigschwelliges Beratungsangebot an, das sich speziell an Eltern und Angehörige von Kindern mit einer seltenen genetischen Erkrankung richtet. Das Gesprächsangebot gilt auch dann, wenn eine gesicherte Diagnose noch aussteht. Das Beratungsgespräch kann vor Ort, telefonisch oder per Video geführt werden, wie die Uniklinik mitteilte. Bei dem Gespräch soll das Verständnis des genetischen Befunds und dessen Bedeutung für das Kind und seine Familie erörtert werden. Daneben soll das Gespräch helfen zu klären, welche medizinischen Fachrichtungen bei der Behandlung des Kindes eine Rolle spielen, welche Therapie- und Fördermöglichkeiten sowie welche Pflegeleistungen in Frage kommen könnten. Aber auch rechtliche und organisatorische Aspekte rund um Pflegegrad, Schwerbehindertenstatus oder die Suche nach Selbsthilfegruppen können erörtert werden. Ziel sei es, Familien in einer komplexen Lebensphase übersichtlich, alltagsnah und emotional unterstützend zu begleiten. Das Angebot soll die ärztliche und sozialrechtliche Beratung ergänzen, erklärte das Universitätsklinikum. Die Gespräche werden vertraulich geführt, und die Familien bekommen nach der Beratung eine schriftliche Zusammenfassung. Die Terminvereinbarung erfolgt per E-Mail: zseb@ukbonn.de. Näheres unter https://zseb.ukbonn.de/. bre hin zu onkologischen Therapien. Auch die interventionelle Komponente, das operative Arbeiten, gefällt mir sehr gut und ist für mich eine spannende Ergänzung zum übrigen klinischen Alltag. Aktuell bin ich im OP eingeteilt und darf erste Erfahrungen bei laparoskopischen Eingriffen aber auch bei offenen Bauchoperationen, urogynäkologischen Eingriffen und senologischen Operationen sammeln. Eine gute Grundlage für mein Chirurgie-Tertial, das Ende Dezember startet. Wie erlebt Ihr das Medizinstudium? Schreibt mir unter medizinstudium@ aekno.de. Mail aus Köln Das Zentrum für seltene Erkrankungen unterstützt Familien mit seltenen Erkrankungen. Abbildung: Universitätsklinikum Bonn Hannah Stamm Foto: privat Duisburg/Essen Studie zu Mehrsprachig- keit am Arbeitsplatz Das Institut für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache der Universität DuisburgEssen forscht derzeit zum Thema „Mehrsprachige Teilhabe am Arbeitsmarkt: Wert und Nutzung von Herkunftssprachen in der Erwerbstätigkeit (MAriE)“. Das Projekt geht der Frage nach, wie Herkunftssprachen bei der Arbeit genutzt werden und welcher Wert ihnen beigemessen wird. Ziel von MAriE sei es herauszufinden, wie es zu sprachlichen Kommodifizierungsmechanismen am deutschen Arbeitsmarkt kommen könne und welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit migrationsbedingt mehrsprachige Frauen und Männer ihre Sprachfertigkeiten am Arbeitsmarkt angemessen nutzen und einbringen können. Im ersten Schritt der Studie wird quantitativ erhoben, wie häufig und zu welchem Zweck migrationsbedingt mehrsprachige Erwerbstätige ihre Muttersprache im Beruf nutzen. Von Interesse ist auch, welche beruflichen Vorteile sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber durch die Mehrsprachigkeit entstehen. Die Datenerhebung erfolgt über einen Onlinefragebogen, der in rund zehn Minuten beantwortet ist. Mehr Informationen zu dem Projekt und zum Fragebogen unter: www.uni-due.de/ daz-daf/marie.php. Fragen zum Projekt oder der Teilnahme an der Umfrage: E-Mail: helena.weyland@uni-due.de. bre

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